Aktueller Umsetzungsstand
2.2 Koordinierungs- und Beratungsstelle gegen geschlechtsspezifische Gewalt
Seit September 2021 besteht im Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg die Stelle der Gewaltschutzkoordinatorin. Die Stelle wird von Johanna Lipski besetzt und ist auf fünf Jahre befristet. Ihre Aufgabe ist es, die Umsetzung des „Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt“ zu koordinieren.
2.4 Frauennotruf
Neben den lokalen Beratungsangeboten in Oldenburg hat sich das bundesweite Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen etabliert. Daher wurde vorerst entschlossen, keine zusätzliche Anlaufstelle zu initiieren. Stattdessen wird aktiv insbesondere das Hilfetelefon beworben, beispielsweise über das Aufstellen orangener Bänke, das Aufhängen und Auslegen von Plakaten und Flyern auch in leichter Sprache oder das Verteilen von Sattelschonern.
2.6 Projektentwicklung „Männer gegen Männergewalt“
Ein aktueller Ansatz zu dem Thema „Männer als Bündnispartner“ ist die Zusammenarbeit zwischen dem Arbeitskreis Häusliche Gewalt des Präventionsrats Oldenburg und der Handwerkskammer. Diese teilte ihr Interesse an diesem wichtigen Themenbereich mit und machte bereits über ihre interne Zeitung auf häusliche Gewalt aufmerksam. Es wird derzeit überlegt, welche anderweitigen Maßnahmen oder Aktionen durchgeführt werden können.
2.7 Beteiligung am Hilfetelefon „Gewalt an Männern“ auf Landesebene
Durch die Gewaltschutzkoordinatorin wurde ein Antrag zur Beteiligung des Landes Niedersachsen am Hilfetelefon „Gewalt gegen Männer“ initiiert. Dieser wurde zunächst von der Landeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten positiv entschieden und an die Bundeskonferenz der Gleichstellungsbeauftragten weitergeleitet. Diese wandelte den Antrag in die Forderung einer bundesweiten Förderung um, beschied diesen positiv, sodass der Antrag an das Bundesministerium für Familie, Frauen, Kindern und Jugend weitergetragen wurde.
2.8 Gleichstellungspreis
Das Konzept für einen Gleichstellungspreis wurde grundsätzlich entwickelt. Aufgrund aktueller Umstrukturierungen im Bereich der Preisverleihungen ist derzeit nicht absehbar, wann ein Gleichstellungspreis umgesetzt wird.
3.1 Alltagssexismus
- Kampagne gegen Alltagssexismus »
Die Kampagne „Sexismus sagt mehr über dich aus, als du denkst!“ richtet sich direkt an Männer und lädt diese dazu ein, ihr eigenes Verhalten zu hinterfragen. Es wurden Plakate und Postkarten entwickelt, die beim Gleichstellungsbüro angefordert werden können. Auch andere Kommunen können über eine Kooperation Teil der Kampagne werden. - Ausstellung „Gemeinsam gegen Sexismus“ »
Vom 25. November 2024 bis zum 12. Januar 2025 war die Ausstellung vom Bündnis gegen Sexismus im Bürgerbüro Mitte zu sehen und sensibilisiert unter anderem für Sexismus am Arbeitsplatz oder in Kultur und Medien. Die 12 Plakate können im Gleichstellungsbüro ausgeliehen werden. - Oldenburg – ganz sicher »
Von September 2023 bis Januar 2024 konnten Oldenburgerinnen und Oldenburger von ihren Erfahrungen zum Thema Sicherheit berichten. - Praxisheft zur gendersensiblen Pädagogik in der KiTa »
Die Broschüre „Toben im Prinzessinnenkleid“ schärft den gendersensiblen Blick für Erzieherinnen und Erzieher und deckt ungesehene Stereotype auf.
3.3 Gewalt gegen Frauen mit Behinderungen
- Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen
Broschüren des Hilfetelefons in leichter Sprache liegen im Gleichstellungsbüro vor und können dort angefragt werden.
3.4 „Ehrenmord“
- Gewaltschutzkonzept
2016 hat das Gleichstellungsbüro in Zusammenarbeit mit weiteren Ämtern der Stadtverwaltung das „Gewaltschutzkonzept für Flüchtlingsunterkünfte in der Stadt Oldenburg“ entwickelt. Dieses wurde 2023/2024 überarbeitet und der Aspekt der Gewalt „im Namen der Ehre“ mit eingebunden. - Fortbildungen
Derzeit (Stand 1. Quartal 2025) wird der Fortbildungsbedarf zum Themenkomplex „Ehrenmord“ beziehungsweise Gewalt „im Namen der Ehre“ bei den zuständigen Fachkräften evaluiert. Über eventuell daraus entstehende Fortbildungs- oder Informationsangebote wird im Falle von weiteren Entwicklungen unter anderen an dieser Stelle informiert. - Beratungsangebote »
Auf den Internetseiten des Gleichstellungsbüros finden Sie im Bereich „Gewaltschutz“ Hinweise zu Gewalt „im Namen der Ehre“ sowie Verlinkungen zu einem Sensibilisierungsvideo und diversen Beratungsstellen.
3.5 Sexistische Werbung
Auf den Seiten des Gleichstellungsbüros » wird über sexistische Werbung informiert und aufgezeigt, wo sexistische Werbung gemeldet werden kann.
3.6 Sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Am 4. Dezember 2024 fand der Fachtag „Kinder- und Jugendschutz unter dem Aspekt geschlechtsspezifischer Gewalt“ statt. Dieser richtete sich primär an pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte. Im Rahmen von Vorträgen und Workshops wurde zu den folgenden Themen informiert und Wissen sowie praktische Handlungsanweisungen vermittelt: „Digitale Gewalt“, „Zwischen Toxic Masculinity und Gender Equality“, „Gewaltbetroffenheit und Schutz von Mädchen mit Behinderungen“, „Loverboy Methode“ und „Grenzverletzungen und übergriffiges Verhalten im Sport (-unterricht)“.
3.9 Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz
- Das Gleichstellungsbüro plant, sich im Jahr 2025 im Rahmen der internen Arbeit mit dem Thema der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz vertieft auseinanderzusetzen. Aktuelle Informationen werden an dieser Stelle erfolgen.
- Meine Grenzen setze ich »
Die vom Gleichstellungsbüro entwickelte Broschüre gibt Tipps und Hinweise zum Umgang mit sexueller Belästigung.
3.10 Vergewaltigung, sexualisierte Gewalt, sexuelle Belästigung
- K.O.-Tropfen »
Die Plakate und Videos sensibilisieren für die Gefahr durch K.O.-Tropfen und rufen dazu auf, auf sich selbst und andere aufzupassen. - Netzwerk ProBeweis »
Die Informationskärtchen des Netzwerks Probeweis sind dank der städtischen Projektgruppe zur Umsetzung des „Kommunalen Aktionsplans gegen Gewalt an Frauen und Häusliche Gewalt“ nun auch in den Sprachen Ungarisch, Bulgarisch, Rumänisch und Spanisch erhältlich. - „ProtectMii“ App
In 2024 wurde die Sicherheits-App „ProtectMii“ kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die App soll für ein stärkeres Sicherheitsgefühl sorgen und löst bei Aktivierung einen Alarm aus und kontaktiert vorab festgelegte Hilfspersonen. - Gentlemans Guide »
Viele Frauen fühlen sich im Dunkeln beispielsweise auf dem Heimweg unwohl. Wenn Männer dazu beitragen wollen, dass sich Frauen sicherer fühlen und sie nicht als potenzielle Gefahr wahrgenommen werden, gibt es einige Anregungen, wie sie sich verhalten können. - Catcalling
Das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg beteiligte sich 2023 und 2024 an Aktionen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Catcalling. In 2023 wurden Erfahrungsberichte Betroffener gesammelt und beispielsweise in Form einer Schaufensterbeklebung des ehemaligen C&A-Gebäude in der Oldenburger Innenstadt veröffentlicht. 2024 wurde mit Jugendgruppen über ihre Erlebnisse gesprochen und über Plakate verdeutlicht, wie bereits Jugendliche Sicherheitsstrategien in ihren Alltag integrieren. - Wanderausstellung „Was ich anhatte“ »
Der Allgemeine Studierenden-Ausschuss (AStA) der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg zeigt die Wanderausstellung „Was ich anhatte…“: 12 Kleidungsstücke von 12 Frauen, die berichten, was sie erlebt haben und deutlich machen, „Schuld ist nicht das Opfer!“. Das Gleichstellungsbüro zählt zu den Unterstützenden der Ausstellung.
3.12 Weibliche Genitalverstümmelung
- Informationsflyer »
Es wurde ein Flyer entwickelt, der sowohl medizinisches als auch pädagogisches Fachpersonal über Weibliche Genitalverstümmelung aufklärt. In 2023 wurde eine Online-Fortbildung vom Gleichstellungsbüro angeboten. In 2024 wurde auf Fachtagungen und Fortbildungen anderer Anbieter aufmerksam gemacht und der Informationsflyer zusammen mit dem Schutzbrief der Bundesregierung an Oldenburger Fachkräfte versandt.
3.14 (Zwangs-) Prostitution und Menschenhandel
- Ausstellung zur Loverboy-Methode
Die Wanderausstellung zum Thema der Loverboy-Methode von „Freija – Aktiv gegen Menschenhandel“ » wurde zur Ausleihe beworben. Bislang wurden keine Kooperationspartnerinnen oder -partner gefunden. Sollten Sie Interesse haben, wenden Sie sich an das Gleichstellungsbüro unter gleichstellung[at]stadt-oldenburg.de. Wir unterstützen Sie gerne bei der Organisation und Finanzierung. - Öffentlichkeitskampagne
Für das Jahr 2025 ist eine Kampagne geplant, die dazu aufrufen soll, anonym zu melden, falls bei Sexarbeitenden der Verdacht auf Minderjährigkeit, Gewalt oder Zwangsprostitution bestehen sollte.
Häusliche Gewalt
- Sattelschoner
Mit einer Öffentlichkeitskampagne wurden am 14. Februar 2024, dem Valentinstag, insgesamt 1.500 Sattelschoner im Oldenburger Stadtgebiet verteilt. Die Schoner sehen auf den ersten Blick wie ein romantischer Valentinstags-Gruß aus, mit rosa Herzen und der großen Botschaft „Ich liebe dich!“. Auf den zweiten Blick wird das eigentliche Thema deutlich mit dem Satz „Du gehörst nur mir.“ und dem Hinweis auf das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen. Die Aktion wird am 14. Februar 2025 wiederholt. Aufgrund der großen Nachfrage aus dem Vorjahr steht in diesem Jahr ein Kontingent von 3.000 Sattelschonern zur Verfügung. - Benefiz-Konzert
Gemeinsam mit den Oldenburger Serviceclubs Soroptimist International und Zonta wurde im Dezember 2023 ein Cello-Benefizkonzert zugunsten des Autonomen Frauenhauses Oldenburg organisiert. - Orange Bänke »
Sechs orange Holzbänke stehen seit 2022 im Stadtgebiet. Sie sensibilisieren für das Thema „Gewalt gegen Frauen“ und machen gleichzeitig auf ein bundesweites Hilfs- und Unterstützungsangebot aufmerksam. - Flyer „Streit zuhause“ »
Der Flyer richtet sich an von häuslicher Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche und kann im Gleichstellungsbüro bestellt werden. - Frauen- und Kinderschutzhaus »
Zusätzlich zum Autonomen Frauenhaus wird für Oldenburg ein Frauen- und Kinderschutzhaus geplant. Dieses soll nach dem Vorbild des niederländischen Oranje-Huises ein offenes Konzept haben, wodurch die Adresse bekannt sein wird.
Zuletzt geändert am 22. Januar 2025