Seismograf

Die Oldenburger Poetik-Vorlesungen für Kinder- und Jugendliteratur (KJL) ermöglichten viele Jahre lang Einblicke in die Bedingungen und Prozesse des literarischen und künstlerischen Schaffens für Kinder und Jugendliche. Jetzt erfährt das Format der Carl von Ossietzky Universität in Kooperation mit dem Literaturhaus eine Neuausrichtung. In den Oldenburger Poetikgesprächen über Kinder- und Jugendliteratur rücken die gesellschaftlichen Funktionen von KJL stärker in den Mittelpunkt. Denn wie Literatur für erwachsene Leserinnen und Leser steht auch diese im Spannungsfeld gesellschaftlicher und politischer Debatten, die in aktuellen Texten verhandelt werden.

„Der Seismograf ist ein Gerät, das mal deutlich wahrnehmbare, mal kaum spürbare Erschütterungen des Erdreiches aufzeichnet“ sagte Thomas Boyken bei der ersten Veranstaltung des Formats im Wilhelm13. „Für ein Gespräch über Kinder- und Jugendliteratur bietet sich das Bild des Seismografen deshalb an, weil sie – auch wiederum bildlich gesprochen – womöglich eine ähnliche Funktion erfüllt. Zum einen reagieren kinder- und jugendliterarische Texte extrem schnell auf gesellschaftliche Ereignisse. Zum anderen werden diese Texte oft als Teil einer Debatte über moralische, ethische oder politische Aushandlungsprozesse begriffen.“

In Kooperation mit der Oldenburger Universität werden jährlich im Sommer zwei aufeinanderfolgende Veranstaltungen angeboten:

Im Programm des Literaturhauses sprechen die Autorinnen und Autoren der KJL über ihr Werk und ihr Selbstverständnis und lesen Auszüge aus ihren Texten. Die Gespräche berücksichtigen den ambivalenten Status von KJL zwischen künstlerischem Anspruch und pädagogischer Verantwortung und diskutieren ihre Bedeutung mit Blick auf die Gesellschaft. Die Moderation übernimmt Thomas Boyken, Professor für Kinder- und Jugendliteratur.

Am Folgetag wird zusammen mit Masterstudierenden der Germanistik ein Podcast aufgenommen. Er wird von den Studierenden innerhalb eines Seminars vorbereitet und auch von Studierenden moderiert.

Auszüge aus dem Gespräch im Programm des Literaturhauses können hier gelesen werden »

Zum Podcast mit Elisabeth Steinkellner geht es hier »