Sport- und Gesundheitsbad am Flötenteich

Großprojekt am Flötenteich nimmt Fahrt auf

Eine Schippe drauflegen: Erster Spatenstich für Sport- und Gesundheitsbad

Hier wurden gleich mehrere Schippen draufgelegt: Mit dem symbolischen ersten Spatenstich begannen am Freitag, 9. Februar 2024, die Bauarbeiten für das neue Sport- und Gesundheitsbad am Flötenteich. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann griff gemeinsam mit Stadtkämmerin Dr. Julia Figura und dem Leiter des Bäderbetriebes der Stadt Oldenburg, Jens Hackbart, zu den Schaufeln. Unterstützt wurden sie von Architekt Stephan Mix als Geschäftsführer des Büros geising + böker GmbH sowie von Christian Kreuzhermes als Handlungsbevollmächtigten und Jan Brandes als Projektleiter des Generalunternehmers Ludwig Freytag GmbH & Co. KG. „Ich freue mich, dass es nun nach den Abbrucharbeiten des alten Freibads richtig losgeht. Mit dem Neubau wird der größte und wichtigste Baustein unserer Bäderstrategie und ein Großprojekt für die Verbesserung unserer Infrastruktur realisiert. Davon werden der Freizeit- und Gesundheitssport ebenso wie der Schul- und Vereinssport enorm profitieren“, betonte Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.

Eines der ersten nahezu CO2-neutralen Kombibäder Deutschlands

Finanzdezernentin Dr. Julia Figura hob das nachhaltige Energiekonzept hervor: „Wir setzen auf ressourcenschonende Wärme- und Stromversorgung und erneuerbare Energien. Auf diese Weise schaffen wir eines der ersten nachhaltigen und nahezu CO2-neutralen Kombibäder in ganz Deutschland.“ Damit leiste dieser Neubau einen enorm wichtigen Beitrag zur Klimaneutralität in der Stadt Oldenburg, so die Kämmerin, die gleichzeitig als Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Bäderbetriebsgesellschaft fungiert. „Das neue Ganzjahresbad wird 355 Tage im Jahr im Betrieb sein, das alte Freibad am Flötenteich war es im Schnitt nur 93 Tage im Jahr“, verdeutlichte Figura, „trotzdem wird der Bezug von Fremdenergie künftig für den neuen Schwimmbadkomplex nach derzeitigen Prognosen nur etwa ein Viertel des bisherigen Gesamtbedarfes für das Freibad betragen.“

So sieht der weitere Zeitplan aus

Nachdem Krogmann, Figura und ihre Mitstreiter schwungvoll die ersten kleinen Erdhaufen fliegen ließen, übernehmen dies nun Bagger im großen Stil: Tausende Kubikmeter Erde werden ausgehoben, um die Baugrube zu errichten, damit die Rohbauarbeiten Ende Februar 2024 starten konnten. Diese sollen Ende 2024 abgeschlossen sein, sodass die Gebäudehülle bis Frühjahr 2025 geschlossen werden kann. Die Fertigstellung des Bades ist für Frühjahr/Frühsommer 2026 geplant.

Ganzjahresbad schließt Angebotslücke

Das Ganzjahresbad tritt an die Stelle des aus den 1960er Jahren stammenden Freibads, das stark sanierungsbedürftig gewesen war und hohe Energiekosten verursacht hatte. Die Fertigstellung des neuen Sport- und Gesundheitsbades am Flötenteich wird von vielen Beteiligten sehnlich erwartet, da es in der Stadt Oldenburg seit vielen Jahren nur wenige frei verfügbare Wasserflächen für die Schwimmausbildung und für Wasserangebote im Gesundheitssektor gibt. Der Bedarf ist deutlich größer als das Angebot. Das neue Bad im Stadtnorden soll diese Lücke schließen.

Meilensteine auf dem Weg zum Bau

Alle Beschlüsse, die den Abriss des Freibades sowie den Neubau und das Betriebskonzept des Sport- und Gesundheitsbades betreffen, wurden in öffentlichen Ausschuss- und Ratssitzungen nach ausführlicher Diskussion gefasst. Die wichtigsten Meilensteine waren der Grundsatzbeschluss vom 25. November 2019 zur künftigen Bäderstrategie, die auch diesen Neubau umfasst, sowie der Beschluss zum angepassten Planungsentwurf vom 11. Juli 2022, der insbesondere auf die Energiekrise sowie das Ziel der bis zum Jahr 2035 angestrebten Klimaneutralität reagiert. Mit dem Abbruch des alten Freibades wurde im Frühjahr 2023 begonnen. Ende 2023 wurden die Arbeiten abgeschlossen.

Kombi aus allem: Hallenbad, Gesundheitsbad und Freibad

Am Standort Flötenteich entsteht nun ein Hallenbad mit neun Bahnen à 25 Metern und einem versenkbaren Steg in der Mitte, zwei Kurs- beziehungsweise Lehrschwimmbecken, einem Gesundheitsbad mit Solewasser, einem Physiotherapie-Angebot sowie Gastronomie. Ergänzt wird das Kombi-Bad durch einen Freibadbereich. Gebaut wird nach den Entwürfen des Architekturbüros geising + böker aus Vechta. Den Zuschlag für die Herstellung des Bauwerks und der technischen Anlagen hat als Generalunternehmer die Oldenburger Ludwig Freytag GmbH & Co. KG erhalten. Als Bauherr fungiert der Bäderbetrieb der Stadt Oldenburg. Die Baukosten sind derzeit mit rund 36 Millionen Euro zuzüglich Risiko-Puffer kalkuliert. Gegenüber der ursprünglichen Kostenschätzung aus dem Jahr 2018, die dem Grundsatzbeschluss zugrunde gelegen hatte, ist der Baupreisindex bis Ende 2023 um 51 Prozent gestiegen. Das ist in der aktuellen Kostenberechnung (Stand Februar 2024) ebenso berücksichtigt wie die Planungs- und Abrisskosten. Hinzu kommen etwa elf Millionen Euro für die Umsetzung des vom Rat der Stadt Oldenburg im Herbst 2023 beschlossenen Energiekonzeptes.

Regenerative Energiequellen

Das Energiekonzept ist nun elementarer Bestandteil des Neubauprojektes. Es soll die Weichen dafür stellen, dass das Bad zu einem großen Teil aus regenerativen Energiequellen betrieben werden kann. Ziel ist es, den Bedarf für Strom und Wärme zu etwa 80 bis 85 Prozent selbst zu decken. Zur Stromerzeugung sollen Photovoltaikanlagen auf dem Dach und auf dem Flötenteich wesentlich beitragen. Ein wichtiger Schritt ist auch die laut einer Machbarkeitsstudie vielversprechende Nutzung von Geothermie aus einer Tiefe von etwa 1.000 Metern. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat der Stadt Oldenburg zu Beginn des Jahres 2024 die Erlaubnis erteilt, nach Erdwärme-Vorkommen zu suchen.

Zuletzt geändert am 9. Dezember 2024