Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Oldenburg

Kunst im öffentlichen Raum auf einen Klick

Das Oldenburger Stadtgebiet ist reich an Werken der Kunst im öffentlichen Raum.

Wer seinen nächsten Spaziergang plant und diesen mit einer KulTour verbinden möchte, kann mithilfe der speziellen Angebote auf der Homepage der Stadt Oldenburg per Mausklick seine Route festlegen. Ebenso wird online fündig, wer unterwegs mehr über ein Kunstwerk an der Route erfahren will.

Neben der Anzeige im interaktiven Stadtplan » des GeoPortals sind diese Informationen nun auch direkt über die Web-Applikation „Kunst im öffentlichen Raum“ aufzurufen.

Verschiedenfarbige Icons kennzeichnen die Standorte unterschiedlichster Objekte aus den Bereichen

  • Fassadenkunst
  • Mahn-/Gedenk-/Ehrenmale
  • Personen-Denkmäler
  • Skulpturen/Plastiken
  • Wappen-/Embleme

Hinter jedem Symbol verbergen sich die Angaben zum Kunstwerk: Titel, Künstlerin oder Künstler, Entstehungsjahr, Material, Maße, Eigentümer sowie eine Bildansicht des Kunstwerks.

Hier geht's zur genannten Web-Applikation ».

Zuständigkeit für Unterhaltungsmaßnahmen bis vor kurzem ungeklärt – Stadt beauftragt Reinigung

Skulptur an der Moslestraße erstrahlt in neuem Glanz

Das Kunstwerk an der Moslestraße/Ecke Raiffeisenstraße ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht: Die Arbeit des im August 2023 verstorbenen Künstlers Udo Reimann wurde Mitte Juni 2024 professionell gereinigt. Reimann hatte die Skulptur ohne Titel 1986 geschaffen – sie besteht aus einem wolkenähnlichen Gebilde aus Bronze, das von einer imposanten Granitsäule und vier Pfeilern getragen wird.

Zuständigkeit unklar

Wer Eigentürmer und somit für die Unterhaltungsmaßnahmen verantwortlich ist, war lange Zeit unklar. Beauftragt worden war das Kunstwerk durch die Norddeutsche Genossenschaftsbank AG, die Mitte der 80er-Jahre einen Wettbewerb zur Gestaltung des Platzes ausrichten ließ. Neue Erkenntnisse lieferten nun eindeutige Belege dafür, dass die Stadt Oldenburg zwar nicht Eigentümerin, durch eine Widmungsvereinbarung von November 1986 jedoch für die Unterhaltung zuständig ist. Mit dem ungestörten Nagen des Zahns der Zeit ist es deshalb vorbei: Kaum war der Sachverhalt geklärt, beauftragte das Kulturbüro der Stadt Oldenburg mit Unterstützung des Fachdienstes Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft und Hochbau eine Fachfirma mit der Reinigung und Wartung.

Das Team des Kulturbüros bedauert, dem Künstler die veränderte Einsicht nicht mehr direkt mitteilen zu können. „Udo Reimann hatte wohl schon vor anderthalb Jahrzehnten darauf hingewiesen, dass das Werk der Stadt gehöre. Dies konnte unsererseits jedoch nicht nachvollzogen werden, sodass seinerzeit keine Einigung stattfand und das Kunstwerk aus dem Blick geraten ist. Schön, dass sich das nun ändert“, so die Fachdienstleiterin Paula von Sydow.

Wiederherstellung des ursprünglichen Konzepts wird geprüft

Entsprechend der künstlerischen Konzeption sollte das auf der bronzenen Fläche gesammelte Regenwasser als Wasserspiel dienen. Inwiefern diese Funktionalität wiederhergestellt werden kann, wird derzeit geprüft.

Kunstwerk am Alten Rathaus von Wolfgang Hinrichs abgebaut

Von der Vergänglichkeit des Augenblicks

Diese Entscheidung ist der Stadtverwaltung nicht leichtgefallen: Das Kunstwerk „Augenblicke“ des Oldenburger Glaskünstlers Wolfgang Hinrichs ist am Montag, 3. Juni 2024, abgebaut worden. Nach einem Frostschaden im Januar 2024 zersprang die gewölbte Linse und Glasbruchstücke lösten sich stellenweise heraus. So stand das „verletzte Auge“ einige Wochen auf seinem festen Platz am Alten Rathaus. Durch das Zerspringen der gewölbten Linse ist das Kunstwerk nicht mehr zu reparieren und eine Wiederherstellung der fein geschliffenen Glasstrukturen mit ihren farbigen Einsätzen unmöglich. Die Abbaukosten belaufen sich auf 1.850 Euro.

Über das Kunstwerk

Im Rahmen der Festivals „Oldenburg Arte“, das 2002 in der Stadt stattfand, hatte Hinrichs dieses Kunstwerk geschaffen, welches in Form eines überdimensionalen Auges durch Wölbung, Schliff und eine im Inneren eingeschlossene Flüssigkeit einen besonderen Blick auf den Platz ermöglichte. Im Jahr 2020 ist Wolfgang Hinrichs verstorben.

Marmor-Skulptur auf Vorplatz von Ritterstraße und Philipp-Reis-Gang restauriert

Wasser marsch: Brunnen in der Innenstadt sprudelt wieder

Das Rätsel um eine wochenlang bestehende und inzwischen aufgehobene Baustelle am Rande der Fußgängerzone in der Oldenburger Innenstadt offenbart seine spannende Lösung: Mitte Juni 2023 wurde auf dem Vorplatz von Ritterstraße und Philipp-Reis-Gang eine Skulptur aus Marmor niedergelassen. 1987 von Dusanka Jovic geschaffen, kehrt das Kunstwerk nach langer Abwesenheit an den angestammten Platz zurück – und hat unverkennbar „etwas machen lassen“. Dass es sich hierbei um einen Brunnen handelt, wird nun endlich sichtbar.

Was lange währt, wird endlich gut

Bereits im Jahr 2013 musste das Marmor-Kunstwerk im Zuge städtebaulicher Umgestaltungsmaßnahmen vorübergehend abgebaut werden. Eine zwischenzeitliche Wiederaufstellung im Sommer 2016 war nur von kurzer Dauer: Infolge von Vandalismus wurden das Kunstwerk und seine Marmorscheiben leider schwer beschädigt.

Der sich anschließende, reparaturbedingte Aufenthalt in einem Steinmetzbetrieb zog sich in die Länge. Verantwortlich dafür waren widrige Umstände verschiedenster Art wie beispielweise Verzögerungen bei den Umbaumaßnahmen des Platzes, ein erhöhtes Arbeitsaufkommen im Handwerk sowie Materialknappheit. Doch dafür kann sich das Ergebnis nun wirklich sehen lassen – ganz so als wolle der Brunnen den Betrachtern zurufen, innezuhalten: „Ich lade ein, mit Wasserplätschern, dem Alltagstrott sich zu entziehen, und in der Hektik auf den Straßen erklingt mein feines: ‚Bleib mal stehn‘.“

Wer war an der Umsetzung beteiligt und was kostete das?

An der langen Geschichte, und vor allem ihrem guten Ausgang, waren und sind der beauftragte Steinmetzbetrieb sowie verschiedene Fachdienste der Oldenburger Stadtverwaltung beteiligt. Darunter die Teams von Stadtplanung, Stadtgestaltung, Straßenbau, Stadtgrün sowie das Kulturbüro. Die Kosten für den eigentlichen Brunnen, also die Vertiefung mit Rahmen, Pumpenschächte, Schaltschrank, Rohrsystem, Wassertechnik und so weiter, liegen bei etwa 33.000 Euro.

Die Diva und das Ende vom Lied

Dass sie sozusagen „die Diva“ unter den Oldenburger Brunnenskulpturen ist, hat das Werk durch die jüngsten Entwicklungen noch einmal eindeutig unter Beweis gestellt: Nach so langer Abwesenheit in strahlender Schönheit zurückzukehren, dabei mit bestimmungsgemäßer Funktionalität zu prahlen und sich passgenau in die Ästhetik des Platzes einzufügen, das hat schon etwas Erhabenes.

Auch die älteren Stationen ihres Daseins bergen interessante Details:

Gestiftet von dem örtlichen Bauunternehmen Johannes Oetken, wurde die Skulptur 1988 vor dem damaligen Fernmeldeamt aufgestellt. Im Sommer 2009 dichtete ein Liebhaber dieses Werks einige Verse, in welchen das Ausbleiben von Unterhaltungsmaßnahmen sowie die damit einhergehende, verminderte Wirkkraft thematisiert werden (vergleiche „Klagelied eines Brunnen“ auf NWZ Online » ). 2013 wurde die Skulptur im Zuge von städtebaulichen Umgestaltungsmaßnahmen vorübergehend abgebaut. Die technische Ausrüstung und Beprobung des Systems erfolgte zwischen 2014 und 2015. Nach einer Leckage im Wasserkreislauf erfolgte eine grundlegende technische Überarbeitung.

Dem Verfasser des oben erwähnten „Klagelieds“ sei nachdrücklich zugerufen, dass es an pflegerischen Zuwendungen wahrlich nicht gemangelt hat – und dass es eigentlich noch besser gekommen ist als von ihm am Schluss seines Textes erdacht. Darum folgt, sozusagen als Replik, die aus dem städtischen Kulturbüro stammende, letzte Strophe (oder jedenfalls Fortsetzung) des „Klagelieds“, die da lautet:

Glücklichpreisung eines anmutigen Brunnens

„Gesprudelt wird hier nicht im Garten,
versteckt und lauschig, unter Grün,
nein, man kann mich auf dem Platz aus harten
Steinen umso besser sehn!
Ich lade ein, mit Wasserplätschern,
dem Alltragstrott sich zu entziehn,
und in der Hektik auf den Straßen
erklingt mein feines: ‚Bleib mal stehn‘.“

Mehr erfahren?

Fragen zu den im Stadtgebiet verteilten Objekten der „Kunst im öffentlichen Raum“ beantwortet Tanja Niebisch telefonisch unter 0441 235-2409 oder per E-Mail an kulturbuero[at]stadt-oldenburg.de.

Bildergalerie zum Brunnen an der Ritterstraße

Vermehrt Kunstobjekte in Oldenburg beschmiert – „Missachtung von Kunst und Gedenkkultur“

Schmierereien im öffentlichen Raum: Ist das Kunst oder kann das weg?

Warum das Ganze? Und was genau soll damit bezweckt werden? Diese Fragen stellen sich beim Anblick von Schmierereien an Kunstobjekten in Oldenburg nicht nur Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt, sondern auch die Mitarbeitenden im Kulturbüro. Denn in der jüngeren Vergangenheit ist es leider immer wieder vorgekommen, dass die Kunst im öffentlichen Raum verunstaltet wurde. Darunter zum Beispiel der Sockel des Peter-Friedrich-Ludwigs-Denkmals auf dem Schlossplatz, die Gedenkwand in der Peterstraße, die Skulptur „Unser Planet“ in der Pistolenstraße oder das Graf-Christophers-Wappen in der Poststraße.

Für die Beseitigung der Schmierereien an diesen Objekten musste allein das Kulturbüro der Stadt im Jahr 2022 ungefähr 4.500 Euro aufbringen – Gelder, die letztlich die Allgemeinheit bezahlt, denn die Unterhaltung der Kunstwerke wird aus Steuermitteln finanziert.

Unverständnis und Ratlosigkeit im Kulturbüro

Viele Einwohnerinnen und Einwohner Oldenburgs sowie zahlreiche Gäste von außerhalb erfreuen sich an den Kunstobjekten, die an zahlreichen Orten in der Stadt aufgestellt sind und das Stadtbild prägen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern stört sich auch die städtische Verwaltung sehr an diesen unsinnigen und unansehnlichen Beschädigungen. Im städtischen Kulturbüro ist man ratlos. „Das Verunstalten von Kunstwerken im öffentlichen Raum ist ärgerlich und eine uns unverständliche Missachtung von Kunst und Gedenkkultur“, sagt Paula von Sydow, Leiterin des Kulturbüros der Stadt Oldenburg.

Weitere Informationen und Schmierereien melden

Sie haben Schmierereien an Kunst im öffentlichen Raum entdeckt? Dann melden Sie diese gerne über den Stadtverbesserer » oder im ServiceCenter unter der Telefonnummer 0441 235-4444.

Sie möchten mehr über die Werke im öffentlichen Raum erfahren? Darüber gibt Tanja Niebisch unter der E-Mail-Adresse kulturbuero[at]stadt-oldenburg.de oder der Telefonnummer 0441 235-2409 gerne Auskunft.

Altbekanntes Kunstwerk kann ab sofort an neuem Standort „besessen“ werden

Verrücktes Kissen auf dem Oldenburger Schlossplatz

Wortwörtlich verrückt ging es am Freitag, 21. April, auf dem Schlossplatz zu: Das „Kissen“-Kunstwerk von Yoshito Fujibe hat am östlichen Rand des Platzes seine neue Heimat gefunden. Anlass für die Versetzung ist die Aufstellung eines Container-Spielplatzes auf dem Schlossplatz im Mai 2023, dessen Raumbedarf auf die übrige Nutzung des Areals ausstrahlt. Dass dieser Standortwechsel durchaus etwas Positives mit sich bringt, betont Paula von Sydow, Fachdienstleiterin im städtischen Kulturbüro: „Die neue Lage erhöht die Sichtbarkeit und damit sicher auch die Wahrnehmung des Kunstwerks enorm.“

Kunstreicher öffentlicher Raum

Aus dem Schatten von Schlosshöfen, Bäumen und der häufig wechselnden Nutzung des Platzes durch verschiedene kommerzielle Aktionen herausgetreten, kann das Kunstwerk fortan auf der Fläche zwischen den Straßen Schloßplatz und Paradewall seine Wirkung entfalten. Dabei steht es in einer Sichtachse mit den „Drei Bären“ von Paul Halbhuber sowie der „Reliefmauer“ von Georg Schmidt-Westerstede. Zusammen mit der, nur wenige Meter entfernt auf der Grünfläche zwischen Paradewall und Huntestraße stehenden, Plastik „Laokoon“ von Volkmar Haase unterstreicht das Ensemble der Skulpturen den Reichtum Oldenburgs auf dem Gebiet der Kunst im öffentlichen Raum.

Massiv und doch beweglich

Entstanden ist das „Kissen“ aus Marmor im Rahmen des Bildhauersymposions 1979, welches seinerzeit auf dem Schlossplatz stattfand. Trotz seiner Massivität hat es in der Vergangenheit schon einige Beweglichkeit bewiesen: Versetzt vom früheren Berliner Platz auf den Rathausmarkt, zwischenzeitlich eingelagert auf dem Fliegerhorst, wurde es 2012 auf dem Schlossplatz und damit in unmittelbarer Nähe zum ursprünglichen Schaffensort installiert. Selbst die Kollision mit einem Lieferwagen im Dezember 2022 konnte es nicht vom Sockel stürzen.

Nun lädt es also, dem Schlossplatz gewissermaßen vorgelagert, zwischen vielbefahrener Straße und Flanierzone zum Betrachten und Verweilen ein. „Das Kissen darf ‚besessen‘ werden“, verrät die im Kulturbüro zuständige Mitarbeiterin Tanja Niebisch augenzwinkernd, „beispielsweise beim Beobachten des Treibens auf dem Spielplatz.“

Frisch geputzt!

Einigen Stadtspaziergängerinnen und Spaziergängern wird es vielleicht schon aufgefallen sein: Viele Objekte der Kunst im öffentlichen Raum der Stadt wurden gereinigt und zum Teil auch restauriert.

Über 160 Objekte der im gesamten Stadtgebiet platzierten „Kunst im öffentlichen Raum“ befinden sich in städtischem Besitz. „Diese Kunstwerke gehören uns allen“, sagt Paula von Sydow, Fachdienstleiterin im Kulturbüro der Stadt Oldenburg, und unterstreicht damit die Notwendigkeit zu ihrer Unterhaltung und Pflege. Die Skulpturen und Plastiken können Betrachterinnen und Betrachter zum Innehalten und Nachdenken, zur Unterhaltung, Identifikation oder auch Verwunderung anregen. Damit dies auch weiterhin so bleibt, wurden einige Werke ordentlich herausgeputzt, denn viele von ihnen hatten über die Jahre durch Verunreinigungen – witterungsbedingter oder mutwilliger Natur – einen Teil ihrer Strahlkraft eingebüßt.

Im zweiten Halbjahr des Jahres 2022 setzte das Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Eigenbetrieb Gebäudewirtschaft und Hochbau externe Fachleute darauf an, dem Zahn der Zeit die Kraft von frischem Putzgerät entgegenzusetzen und, wenn nötig, Reparaturen vorzunehmen.

In den Genuss von Pflegemaßnahmen kamen

  • in der Baumgartenstraße: „Unser Planet“
  • in der Bremer Straße: „Bürgerdenkmal“
  • auf dem Cäcilienplatz: „Helene Lange“ und „Karl Jaspers“
  • am Flötenteich: „Cachaya Condor“, „Körperlandschaft“, „Große Frucht/Meeresfrucht“, „Gedenkstein Flötenteich“
  • am Friedhofsweg: Gedenkstele für Sinti und Roma
  • auf dem Herbartplatz: „Herbart-Büste“
  • auf dem Kasinoplatz: „Menschensäule“
  • in der Leo-Trepp-Straße: Leo-Trepp-Büste
  • am Paradewall: „Laokoon“
  • in der Peterstraße: „Schutz des Lebens“, „Athanatos“, Synagogen-Gedenkstein, Gedenkstein Leobschütz
  • auf dem Pferdemarkt: „Vier Pferde“
  • in der Roonstraße: „Flussgott mit Haaren und Hausbäke“
  • auf dem Schloßplatz: „Herzog Peter Friedrich Ludwig“ und „Blickpunktvase“
  • am Stau: „Solarplastik Uhr“
  • am Theaterwall: „Skulptur o. T.“, „Rudolf-Bultmann-Büste“, „Carl-von-Ossietzky-Mahnmal“
  • im Wunderburgpark: „Kinetische Skulptur“

Hier sehen Sie eine Vorher-Nachher-Darstellung von einer Auswahl der gereinigten Kunstwerke:

Zuletzt geändert am 26. Juni 2024