Projekte
Übersicht über laufende und abgeschlossene Projekte
Projekte der Stabsstelle Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die Masse der Vorhaben der Stabsstelle Digitalisierung und Nachhaltigkeit wird über Projekte realisiert. Da viele Themen querschnittlich andere Bereiche der Stadtverwaltung mitbetreffen, findet die Umsetzung oft im Rahmen von bereichsübergreifenden Projektgruppen statt. Bei vielen Vorhaben kooperiert die Stadt Oldenburg zusätzlich mit externen Projektpartnern aus der lokalen Wissenschaft und Wirtschaft. Jedes Projekt ist dabei anders und verfügt über unterschiedliche Rahmenbedingungen, die für die Zielerreichung Berücksichtigung finden müssen.
Auf dieser Seite finden Sie aktuelle Informationen über laufende Vorhaben. Auf der Seite abgeschlossene Projekte » stellen wir Informationen zu früheren Vorhaben der Stabsstelle Digitalisierung und Nachhaltigkeit bereit.
Reallabor Helleheide bleibt Impulsgeber für die Energiewende
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat grünes Licht für die Förderung der zweiten Projektphase des Vorhabens „Energetisches Nachbarschaftsquartier Fliegerhorst Oldenburg“ gegeben. Dieses zukunftsweisende Projekt setzt mit der Weiterentwicklung des Reallabors Helleheide einen Meilenstein für die Energiewende und die nachhaltige Stadtentwicklung. Gefördert wird das Projekt mit circa drei Millionen Euro.
„Ich freue mich, dass Oldenburg weiterhin ein Schrittmacher auf dem Weg hin zu nachhaltiger Energieversorgung und innovativer Stadtentwicklung sein wird“, sagt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Projekte wie das Reallabor Helleheide sind nicht nur ein Gewinn für die Forschung, sondern stärken auch unsere Stadt als lebenswerte, zukunftsorientierte und klimafreundliche Kommune“, betont Krogmann.
„Das Reallabor Helleheide bietet eine einmalige Möglichkeit, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse direkt in die Praxis zu überführen. Mit diesem Projekt treiben wir die Forschung an vernetzten sektorengekoppelten Energiesystemen voran und leisten einen wichtigen Beitrag zur Transformation hin zu 100 Prozent erneuerbaren Energien“, sagt Prof. Sebastian Lehnhoff, Vorstandsvorsitzender des Forschungs- und Entwicklungsinstituts für Informatik OFFIS.
Hintergrund des Projekts
Das neue Vorhaben baut auf den erfolgreichen Ergebnissen des Vorgängerprojekts „ENaQ - Energetisches Nachbarschaftsquartier“, das von 2018 bis 2024 unter dem Motto „Energie von Nachbarn für Nachbarn“ durchgeführt wurde, auf. Ziel dieses Projekts war die Entwicklung eines klimafreundlichen und zukunftsweisenden Energiekonzepts für das Quartier Helleheide und dessen Umsetzung.
Kern des ENaQ-Ansatzes ist das Konzept den Großteil des Energiebedarfs aus lokal erzeugter Energie zu decken. Dabei wurden in Helleheide verschiedene Szenarien realisiert. Im Rahmen des ENaQ-Projekts wurde Helleheide als Reallabor etabliert, um innovative Ansätze praxisnah zu erproben. Dieses Reallabor bietet die Möglichkeit, neue Forschungsfragen, Technologien und Konzepte unter realen Bedingungen weiterzuentwickeln.
Ziele des neuen Vorhabens
Im Fokus des neuen Vorhabens stehen die Weiterentwicklung und Optimierung des Quartierskonzepts sowie die wissenschaftliche Evaluation von Betriebsweisen. Insbesondere soll die intelligente Steuerung des sektorengekoppelten Energieversorgungssystems über mehrere Kälteperioden hinweg verbessert werden. Weitere Schwerpunkte sind:
- Integration von Mehrpunkteinspeisungen für das lokale Nahwärmenetz,
- Förderung von Direktvermarktung und dynamischen Tarifen,
- Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner und Stakeholder in die Quartiersentwicklung sowie
- Bereitstellung von Daten für die nationale Forschungsdateninfrastruktur „NFDI4Energy“.
Wer ist an dem Projekt beteiligt?
Mit der Bewilligung der zweiten Projektphase (2025-2030) wird das Reallabor Helleheide erneut zum Impulsgeber für die Energiewende. Beteiligte sind: OFFIS e.V. als Konsortialführer, DLR e.V. mit dem Institut für Vernetze Energiesysteme, Olegeno Oldenburger Energie-Genossenschaft eG, GSG Oldenburg Bau- und Wohngesellschaft mbH, GSG Energie GmbH, Electric-Special Photronicsysteme GmbH (ESP), Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und die Stadt Oldenburg. Die Erfahrungen und Erkenntnisse sollen als Vorbild für andere Quartiere und Regionen dienen und die Entwicklung nachhaltiger Energiesysteme maßgeblich vorantreiben.
Chatbot als Hilfe beim Formulare-Ausfüllen willkommen
Gemeinsam mit dem Informatikinstitut OFFIS e. V. arbeitete die Stadtverwaltung an einem Projekt zur Künstlichen Intelligenz (KI), das Bürgerinnen und Bürger durch den Ausfüll-Prozess von Antragsformularen und Dokumenten begleitet und sie durch einfache und verständliche Erklärungen unterstützt. Das Projekt firmiert unter dem Titel „Bürgerfreundliche Dokumentenausfüllung basierend auf KI“, kurz BUKI. Als BUKI-Prototyp diente der Antrag auf Erstellung eines Wohnberechtigungsscheins – generell hatte das Projekt jedoch das Ziel, ein Konzept zu entwickeln, das auch auf andere Anträge anwendbar ist.
Umfrage ausgewertet
Wichtige Erkenntnisse hat die Stadtverwaltung durch eine Online-Umfrage erhalten, bei der vom 11. April bis 30. Juni 2024 Oldenburgerinnen und Oldenburger gebeten wurden, ihre Erfahrungen beim Beantragen eines Wohnberechtigungsscheins (WBS) mitzuteilen und über ihre Einstellung zur Nutzung von KI-Chatbots Auskunft zu geben. Die Umfrageergebnisse wertet Dr. Julia Masurkewitz-Möller, Leiterin der Stabstelle Digitalisierung und Nachhaltigkeit bei der Stadt Oldenburg, als „vorsichtig ermutigend für das BUKI-Projekt“. Deutlich geworden sei ein hohes Interesse an einer KI-gestützten Unterstützung, das den Bedarf an weiteren digitalen Hilfestellungen zeigt.
Beratung im Antragsprozess erwünscht
An der Umfrage nahmen 22 Menschen unterschiedlicher Altersgruppen teil, wobei die meisten zwischen 18 und 45 Jahre alt waren. Rund 70 Prozent der Teilnehmenden hatten ihren WBS-Antrag vor mehr als einem Jahr gestellt, während 13,6 Prozent ihre Erfahrungen in den vergangenen sechs Monaten gesammelt hatten. Mehr als die Hälfte der Befragten bevorzugte eine direkte Beratung, entweder persönlich oder telefonisch, während die anderen sich über die Website oder per E-Mail informierten. Obwohl die meisten den Antragsprozess als einfach empfanden, hatten 45 Prozent zumindest teilweise Schwierigkeiten, die Dokumente ohne Hilfe zu verstehen. 70 Prozent mussten zudem Nachweise und Dokumente von anderen Stellen beschaffen, was den Prozess verzögerte.
Positive Einstellung zu KI-gestützten Chatbots
Ein zentrales Anliegen der Umfrage war es, die Akzeptanz von KI-Chatbots zur Unterstützung beim Antragstellen zu ermitteln. Über 90 Prozent der Befragten sehen in einem Chatbot eine Erleichterung des Verfahrens. 45 Prozent würden sowohl KI als auch menschliche Hilfe nutzen, 31 Prozent bevorzugen KI und 23 Prozent menschliche Unterstützung. Fast 70 Prozent würden einen Chatbot nutzen, um den Antragsprozess zu unterstützen. Die Befragten äußerten klare Präferenzen für die Funktionen eines KI-Chatbots: 86 Prozent würden ihn zur Klärung ihrer Fragen nutzen, fast 82 Prozent wünschen sich Beratung in ihrer Muttersprache, und 86 Prozent möchten eine Vorhersage über die Wahrscheinlichkeit einer Bewilligung. Weitere gewünschte Funktionen umfassen eine einfache Sprache, einen vollständig digitalen Prozess vom WBS bis zum Einzug und KI-Chatbots für andere Anträge wie BAföG.
Fördermittelgeber
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales » sowie die Civic Innovation Platform ».
Zuletzt geändert am 20. Dezember 2024