Hummeln und anderen Wildbienen helfen
Fachdienst Naturschutz gibt Tipps zu richtigen Pflanzensamen und Nisthilfen für Insekten
Summ, summ, summ, (Wild-)bienchen summ herum: Immer häufiger begegnen uns im Sommer 2023 Hummeln und andere Wildbienen in Blüten- und Wiesenlandschaften. Dabei leisten sie uns einen entscheidenden Dienst: Sie bestäuben Kultur- und Wildpflanzen und sorgen dafür, dass diese Früchte tragen und die Artenvielfalt erhalten wird.
Dabei sind Hummeln und insbesondere andere Wildbienen zum eigenen Überleben darauf angewiesen, dass Pollen und Nektar spezieller heimischer Pflanzenfamilien und -gattungen in ausreichender Menge in der Nähe zu finden sind, weiß Birgit Will vom städtischen Fachdienst Naturschutz und technischer Umweltschutz.
Heimische Pflanzenarten anbieten
Als wirkliche Unterstützung unserer Hummeln – sowie auch der anderen hier vorkommenden Wildbienen – ist es einerseits wichtig, möglichst viele verschiedene Pollen- und Nektarpflanzen vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst anzubieten. Genauso wichtig ist es andererseits, dass das Angebot aus möglichst heimischen Pflanzen besteht: Also weniger Pflanzen aus fernen Ursprungsländern, weniger Züchtungen und spezielle Sorten, sondern möglichst viele heimische Wildarten, die aus der Region stammen.
„Je verbreiteter eine heimische Wildpflanze ist, je größer die Blütenzahl pro Pflanze und je länger die Blühzeit, desto wertvoller ist sie als Nahrungsquelle für die heimischen Hummeln“, so Will. „Das gilt sowohl für ein- und zweijährige Pflanzen sowie für die Mehrjährigen als auch für Sträucher und Bäume.“
Augen auf beim Saatgutkauf
Statt beliebige Blühmischungen zu kaufen, die im Handel gern als „bienen- und hummelfreundlich“ angepriesen werden, sollte man besser auf regional zertifiziertes Saatgut zurückgreifen. Dabei handelt es sich um Pflanzensaaten, die von Fachbetrieben in einer festgelegten Region durch das Absammeln an heimischen Wildpflanzen gewonnen werden. „Auch wenn dieses Saatgut teurer als die günstigen ‚Allerwelts-Blühmischungen‘ ist, trägt es entscheidend zur Erhaltung der genetischen Anpassung, der genetischen Vielfalt und des natürlichen Artenspektrums bei und unterstützt dadurch nicht nur Hummeln“, sagt Birgit Will.
Geeignete Nisträume schaffen
Das beste Pflanzenangebot nützt allerdings keiner Hummel etwas, wenn nicht im nahen Umfeld die Möglichkeit zur Nistanlage besteht. Wo gar nichts anderes möglich ist, können künstliche Nisthilfen helfen, den Hummelköniginnen eine Möglichkeit zur Staatenbildung zu bieten.
Viel besser sind allerdings Nisträume, die sich in einer intakten Natur von selbst ergeben. Dazu reicht auch schon ein kleiner Bereich des Gartens, der wild sich selbst überlassen wird, denn Hummelköniginnen suchen sich Hohlräume, um darin ihren Staat zu gründen: „Ein paar offengelassene Löcher in der Erde von Mäusen oder Maulwürfen, auch Hohlräume, die sich in Totholzhaufen, zwischen Steinspalten, unter einer dichten Moosdecke oder verfilzten alten Gräsern oder auch in verlassenen Vogelnestern bieten, sind hervorragende Nisträume für Hummeln“, betont Will.
Weitere Informationen
Wer Hummeln sinnvoll unterstützen möchte, bietet diesen Insekten eine große Vielfalt heimischer Pflanzen über das gesamte Jahr an und lässt ein wenig Freiraum übrig, in dem sie ihre nächste Generation sichern können. Weitere Informationen gibt es auf den städtischen Informationsseiten zu Hummeln, Bienen, Wespen und Hornissen », beim Fachdienst Naturschutz und technischer Umweltschutz telefonisch unter 0441 235-2777 oder per E-Mail an naturschutz[at]stadt-oldenburg.de.
Zuletzt geändert am 16. Oktober 2024