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CHANCEN 2/23: Interview
Im kommenden Frühjahr entscheidet der Oldenburger Stadtrat, ob in Donnerschwee ein neues Stadion gebaut wird. Als Geschäftsführer der Planungsgesellschaft ist Joachim Guttek für die Vorarbeiten verantwortlich.
Ein Kaffee mit: Joachim Guttek
Herr Guttek, Freundschaftsspiel VfB Oldenburg gegen Borussia Dortmund, gleichzeitig eine spektakuläre Inszenierung im Staatstheater. Hand aufs Herz: Welche Wahl treffen Sie?
Ich gehe auf jeden Fall zum Fußballspiel ins Stadion.
Wann waren Sie zuletzt im Stadion?
Das war bei einem der letzten Heimspiele des VfB in Liga 3. Den Weg des Vereins verfolge ich schon viele Jahre, ich habe auch noch das alte Donnerschwee-Stadion mit vielen sehr besonderen Spielen erlebt.
Und wie hat es Ihnen jetzt in den letzten Monaten bei den Spielen in der dritten Liga gefallen?
Die Atmosphäre am Marschweg ist besonders, aber ich könnte mir auch eine noch bessere vorstellen.
Inwiefern?
Das Stadion ist eines von der klassischen Art, bei der Infrastruktur in die Jahre gekommen, aber sonst in einem gepflegten Zustand. Allein die Anzeigetafel – die hat schon Charme. Doch Profifußball ist hier unter heutigen Bedingungen ganz sicher nicht mehr möglich.
Was macht für Sie ein gutes Stadionerlebnis aus?
Das Gesamtpaket muss stimmen. Als Zuschauer will ich möglichst beim Spiel nicht im Regen stehen und nass werden. Ich möchte außerdem die Möglichkeit haben, mir etwas zu essen und zu trinken zu besorgen. Die Atmosphäre muss stimmen, das hat auch mit Enge und Lautstärke zu tun.
Wo trifft man Sie in der Halbzeitpause – an der Bratwurstbude oder im VIP-Zelt?
(Lacht). Nur an der Bratwurstbude.
Themenwechsel: Sie wurden nach 46 Dienstjahren vor einem Jahr als Leiter des Amtes für Controlling und Finanzen in den Ruhestand verabschiedet. Als Projektmanager des Weser-Ems-Hallen-Geländes blieben Sie aber im Dienst. Warum?
Das ist ein wirklich spannendes Betätigungsfeld. Man hat dafür jemanden gesucht, der viel Erfahrung mitbringt. Als der Oberbürgermeister mich fragte, ob ich das weiter machen möchte, habe ich gleich zugestimmt. Nach all den Jahren bei der Stadt in den Ruhestand zu gehen, hieß für mich nicht, nichts mehr machen zu wollen. Im Gegenteil.
Welche Eigenschaften muss man mitbringen, um 46 Jahre bei einer Verwaltung arbeiten zu können?
Heute sicher andere als in meinen Anfangstagen. Ich selbst habe vor der Zeit im Amt für Controlling und Finanzen viele unterschiedliche Bereiche kennengelernt – und diese Abwechslung geschätzt und gebraucht. Auch wenn Tätigkeiten im Öffentlichen Dienst in der Regel von Sicherheit geprägt sind, habe ich meinen Teams doch immer empfohlen, nicht zu lange an einem Stuhl zu kleben, sondern Spielräume zu nutzen. Flexibilität ist für die Verwaltung ebenso gut wie für die Menschen.
Im Mai 2023 wurden Sie zum Geschäftsführer der Stadion-Planungsgesellschaft bestimmt. Warum fiel die Wahl auf Sie?
Der Oberbürgermeister betrachtet mich sicherlich als eine Person seines Vertrauens und lässt mich seine Wertschätzung spüren. Dazu kommt, dass ich mit den Planungen im Bereich der Weser-Ems-Hallen sowieso schon zu tun habe und mich mit Zahlen recht gut auskenne.
Worin bestehen die Hauptaufgaben der Planungsgesellschaft bis zur Entscheidung über den Stadionbau?
Es geht in erster Linie darum, genauer als bisher die unterschiedlichen Stadionmodelle zu vergleichen. Um zu entscheiden, benötigen wir mehr Tiefe. Dabei stehen neben der Finanzierung das Nutzungskonzept und die Klimabilanz im Vordergrund.
Welche Punkte sprechen aus Ihrer Sicht für den Standort an der Maastrichter Straße?
Die zentrale Lage inklusive der Anbindung an Hauptbahnhof und ZOB sowie die Synergieeffekte, die wir mit den Weser-Ems-Hallen erreichen können. Darum beneiden uns viele Städte.
Letzte Frage: Wo spielt der VfB Oldenburg in der Saison 2027/28?
Hoffentlich im neuen Stadion in Donnerschwee. Und hoffentlich wieder in Liga 3.
Zur Person
Joachim Guttek (63) ist seit Mai 2023 Geschäftsführer der Stadion-Planungsgesellschaft mbH in Oldenburg.
Zuletzt geändert am 24. November 2023