Gespräch mit den Bürgervereinen

Bürgervereine erhalten Informationen aus erster Hand

Oberbürgermeister Jürgen Krogmann steht Rede und Antwort

Viele Fragen – viele Antworten: Reichlich Gesprächsstoff bot am Dienstagabend, 3. Dezember 2024, die zweite Gesprächsrunde des Jahres zwischen Oberbürgermeister Jürgen Krogmann und der Arbeitsgemeinschaft Stadtoldenburger Bürgervereine (ASTOB). Der Oberbürgermeister hatte dazu zum mittlerweile zwölften Mal eingeladen. An dem Austausch im Alten Rathaus nahmen 17 Vertreterinnen und Vertreter von 14 Vereinen teil. In konstruktiver Atmosphäre wurde rund zwei Stunden lang über Themen gesprochen, die den Bürgervereinen unter den Nägeln brennen. Das Spektrum reichte von in der Öffentlichkeit vieldiskutierten Themen wie der Innenstadt-Entwicklung und der Pferdemarkt-Umgestaltung bis hin zu einzelnen Anliegen aus den Stadtteilen.  

Hier einige Themen im Überblick:

Innenstadt-Entwicklung: Spitze im Nordwesten trotz Fluktuation

Mit Sorge stellen die Bürgervereine in der Innenstadt eine aus ihrer Sicht „hohe Abwanderung von Geschäften und Unternehmen“ fest und sehen darin auch Auswirkungen der Parkgebühren-Anhebungen, weil es keine ausreichenden Alternativen zum Auto gebe. Für Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ist die Oldenburger Innenstadt nach wie vor hochattraktiv. In der Beliebtheit bei Verbraucherinnen und Verbrauchern rangiert die Oldenburger Innenstadt an der Spitze in Niedersachsen und Bremen. Das habe aktuell die sogenannte „Zentrenstudie“ der Agentur Cima, der Arbeitsgemeinschaft der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern und des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen bestätigt. Die Leerstandquote sei in den vergangenen drei Jahren nur gering gestiegen und liege unter zehn Prozent und damit auf vergleichsweise moderatem Niveau. Die Stadtverwaltung bereite regelmäßig Daten zur Vitalität der Innenstadt auf. In dem Monitoring werden Informationen zur Passantenfrequenz, zu Gebäudenutzungen und Parkplatzauslastungen sowie künftig auch die Ergebnisse einer qualitativen Umfrage präsentiert. 

Stadtsauberkeit: Neue Abfallbehälter in der Fußgängerzone

Nach Auffassung der Bürgervereine sollte die Stadt schneller bei Verschmutzungen und Verschandelungen für Abhilfe sorgen. „Wir machen bereits vieles“, sagte Oberbürgermeister Krogmann. „Aber wir wollen hier insgesamt noch besser und aktiver werden“, kündigte er an. Er wolle dafür sorgen, dass Abläufe gestrafft und Zuständigkeiten deutlicher geklärt werden. Krogmann wies darauf hin, dass beschmierte oder beschädigte Abfallbehälter vom Abfallwirtschaftsbetrieb zügig ausgetauscht und wilde Müllkippen kurzfristig entsorgt werden. Abfallbehälter in der Fußgängerzone lasse der AWB bis zu 13-mal in der Woche leeren. Derzeit arbeite der AWB daran, die 94 Abfallbehälter in der Fußgängerzone durch ein neues, einheitliches Modell zu ersetzen, das dafür sorgt, dass Graffiti oder Aufkleber nicht aufgebracht beziehungsweise leichter entfernt werden können.

Pferdemarkt-Umgestaltung: Bürgerforen geplant

„Wer hat die Planung zur Umgestaltung des Pferdemarktes in Auftrag gegeben? Und wie soll die Umgestaltung überhaupt erfolgen?“ Informationsbedarf hatten die Bürgervereine auch im Hinblick auf die Planungen für den Pferdemarkt, der zum Sanierungsgebiet „Nördliche Innenstadt“ » gehört.  Für das Sanierungsvorhaben hat die Stadt Oldenburg Städtebaufördermittel in Höhe von rund 18,5 Millionen Euro eingeworben. Der Umsetzungszeitraum reicht bis ins Jahr 2036. Voraussetzung, um in den kommenden Jahren konkrete Projekte entwickeln und umsetzen zu können, ist eine Rahmenplanung, über die derzeit diskutiert wird und die noch vom Rat beschlossen werden muss. Ein wichtiges Element der Planung ist die Aufwertung des Pferdemarktes und der angrenzenden Bereiche. Um künftig noch transparenter über die Planungen zu informieren, soll ein regelmäßig stattfindendes Bürgerforum organisiert werden. Auch Interessenvertretungen wie die Wochenmarkt-Kaufleute sollen kontinuierlich eingebunden werden, sagte Oberbürgermeister Krogmann. 

Untere Nadorster Straße: Konkrete Planung in Arbeit

Der Planungsstand für die Umgestaltung der Unteren Nadorster Straße » interessierte die Bürgervereine ebenfalls. Vorgesehen ist es, im Frühjahr 2026 den Startschuss für den Ausbau zu geben. Derzeit wird die Entwurfsplanung konkretisiert, um im Anschluss die Ausführungsplanung einschließlich Kostenermittlung auszuarbeiten. Ziel der Neugestaltung ist es, die Straße für alle Verkehrsteilnehmenden nutzbar und den Aufenthalt attraktiver zu machen, um so das Quartier nachhaltig zu stärken. Der Abschnitt zwischen Lindenhofsgarten und Ehnernstraße soll als Stadtteilzentrum zukunftsfähig gemacht werden.

Bau des Flötenteich-Bades: Eröffnung im Frühsommer 2026

Der Bau des Sport- und Gesundheitsbads am Flötenteich » stand ebenfalls auf der Themenliste. Hierzu teilte der Oberbürgermeister mit, dass die Zeitplanung aktuell eine Eröffnung im Frühjahr beziehungsweise Frühsommer 2026 (Mai/Juni) vorsieht. Eine ursprünglich angedachte vorzeitige Eröffnung des Sportbades im Herbst 2025 ist nicht möglich. Nach der Fertigstellung des Rohbaus beginnen die Dachdeckarbeiten an den Badehallen. Im Frühjahr 2025 werden die Fassaden geschlossen, so dass im Anschluss der Innenausbau beginnen kann. 

Thematisiert wurde auch das Energiekonzept. Der benötigte Strom soll mittels Photovoltaik-Anlagen gewonnen werden. Gesichert emissionsfreier, „grüner“ Strom lässt sich nur durch Photovoltaik vor Ort gewinnen, der dann auch direkt im Bad verbraucht werden kann. Um den Strombedarf abzudecken, wird insgesamt eine Photovoltaik-Fläche von mehr als 10.000 Quadratmetern benötigt. Diese ist auf den Dachflächen des Bades allein nicht darstellbar. Auf dem Flötenteich sollen daher 7.000 Quadratmeter installiert werden. Das entspricht etwa 15 Prozent der Fläche des Gewässers. Das Fraunhofer Institut hat die Machbarkeit in einer Studie nachgewiesen. Eine so genannte „Floating-Photovoltaik-Anlage“ werde demnach sogar einen positiven Einfluss auf die Flora und Fauna im Flötenteich haben. „Mit einer erfolgreichen Umsetzung des Konzeptes am Standort Flötenteich würden wir bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, betonte Krogmann.

Anliegen aus den Stadtteilen

Einzelne Anliegen aus den Stadtteilen wurden ebenfalls in die Gesprächsrunde eingebracht. Auch wenn am Dienstagabend nicht alle Punkte im Detail besprochen werden konnten, soll keine Frage offenbleiben. Sämtliche Antworten werden schriftlich nachgereicht. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann dankte dem ASTOB-Vorsitzenden Harald Götting sowie den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgervereine für die zahlreichen Anregungen.

Zuletzt geändert am 12. Dezember 2024