Ich liebe dich – Du gehörst nur mir

Aktion des Gleichstellungsbüros zum Valentinstag gegen Partnerschaftsgewalt

Am 14. Februar wird der Tag der Liebe gefeiert. Dieses Datum nimmt das Gleichstellungsbüro der Stadt Oldenburg zum Anlass und verteilt rund 3.000 Sattelschoner im romantischen Valentinstag-Design an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet. Diese widmen sich allerdings einem anderen Thema, als es zunächst den Anschein macht: Die Sattelschoner weisen auf das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ hin und sollen dadurch auf Partnerschaftsgewalt aufmerksam machen.

Besitzanspruch kann nicht liebevoll gemeint sein

Häusliche Gewalt ist ein Tabuthema, über das noch immer zu wenig gesprochen wird. Entgegen vieler Vorurteile sind Frauen aller gesellschaftlichen Schichten und jeden Alters betroffen. Dass körperliche Gewalt kein Ausdruck von Liebe ist, dem stimmen die meisten Menschen sicherlich zu. Doch partnerschaftliche Gewalt beginnt oft deutlich früher und ist komplex. Das Ziel ist in der Regel, Macht und Kontrolle über die Partnerin zu erlangen – zum Beispiel, indem die Isolierung vom sozialen Umfeld mit Fürsorge oder dem Bedürfnis nach Nähe getarnt wird. „Eifersucht oder der typische „Bad Boy“ werden insbesondere in den Medien immer wieder romantisiert“, erläutert Johanna Lipski, Gewaltschutzkoordinatorin im Gleichstellungsbüro. „Dabei kann ein Besitzanspruch gegenüber Frauen wohl kaum liebevoll gemeint sein. Er zeigt vielmehr das Bedürfnis nach einem Machtverhältnis, das eine Partnerin kritisch hinterfragen sollte“, rät sie.

Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“

Die Fallzahlen zu häuslicher Gewalt sind alarmierend hoch und steigen stetig. Deshalb hat der Europarat das „Übereinkommen zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt“ beschlossen – die sogenannte Istanbul-Konvention – welches auch Deutschland ratifiziert hat. Es beinhaltet die Forderung nach besserer Prävention und konkreten Hilfsangeboten. Ein solches benennt das Gleichstellungsbüro auf den verteilten Sattelschonern: Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“. Hier erhalten betroffene oder von Gewalt bedrohte Frauen rund um die Uhr an sieben Tagen die Woche konkrete Unterstützung. Die Beratung ist in 18 verschiedenen Sprachen, in Gebärden- und leichter Sprache und auch online möglich. Das Angebot ist kostenfrei, anonym und barrierefrei. Erreichbar ist das Hilfetelefon unter 116 016 sowie unter hilfetelefon.de »

Zuletzt geändert am 31. Januar 2025