Hilfe für Mütter: Postpartale Depression frühzeitig erkennen und behandeln
Forschungsprojekt zwischen OFFIS und dem Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention zur psychischen Gesundheit
Statistisch gesehen erkrankt etwa jede zehnte Frau nach einer Geburt an einer Postpartalen Depression. Wichtig ist es, möglichst früh zu erkennen, ob eine Frau betroffen ist, um Behandlung und Unterstützung anzubieten. In diesem Sinne hat der Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention im Amt für Jugend und Familie der Stadt Oldenburg gemeinsam mit dem OFFIS – Institut für Informatik das neue Forschungsprojekt „NEST“ ins Leben gerufen. Das OFFIS will dabei innovative soziotechnische Designs zur Vorsorge und rechtzeitigen Erkennung von Postpartaler Depression (PPD) entwickeln. Der Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention ermöglicht Zugänge zu Expertinnen und Experten, Fachkräften und (ehemals) Betroffenen. Parallel sollen die eigenen Strukturen zur Unterstützung von Betroffenen ausgebaut werden. Das Projekt „NEST“ wird im Rahmen der Förderlinie DATIpilot für soziale und technologische Innovationen vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziell unterstützt.
Was ist eine Postpartale Depression?
Die Postpartale Depression ist eine psychische Erkrankung, die bei Frauen nach der Geburt auftreten kann und durch anhaltende Traurigkeit, Erschöpfung und emotionale Überforderung gekennzeichnet ist. Sie unterscheidet sich vom sogenannten Babyblues, da die Symptome intensiver und länger anhaltend sind und oft professionelle Hilfe erfordern. Betroffene können Schwierigkeiten haben, eine Bindung zum Kind aufzubauen, was die Behandlung durch Psychotherapie, soziale Unterstützung und gegebenenfalls Medikamente wichtig macht. PPD wird als gesamtgesellschaftliches Problem angesehen, etwa jede zehnte Frau ist betroffen.
Was ist das Ziel des Forschungsprojekts?
Emotionale Unterstützung durch den Partner oder die Partnerin, die weitere Familie, Freunde oder Fachkräfte hilft, eine Postpartale Depression zu erkennen und zu behandeln. Ziel des Projekts ist es in diesem Kontext ein Gerät zu entwickeln, dass sich in den Alltag von Familien integriert und die Interaktion zwischen Betroffenen und ihrem sozialen Umfeld unterstützt und verstärkt. Im Rahmen der Projektförderung plant der Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention zudem Veranstaltungen für Fachkräfte, Betroffene und Interessierte, um weiter über dieses wichtige Thema aufzuklären, Stigmatisierungen abzubauen und schnellere Hilfen zu gewährleisten.
Welche Angebote zur Prävention und Unterstützung gibt es bereits?
Bereits jetzt verfügt der Fachbereich Frühe Hilfen/Prävention über ein gut ausgebautes Sicherheitsnetz für Betroffene. Neben offenen Angeboten wie dem Café mit Kinderwagen » und Café mit Bobbycar – welche unter anderem in Kooperation mit den Familienhebammen vom Gesundheitsamt der Stadt ausgestaltet werden – gibt es niedrigschwellige und bei Bedarf zeitnahe Beratungsangebote für Mütter. Für Eltern, die belastende oder traumatische Geburtserlebnisse erfahren haben, wurde Mitte 2024 ein gezieltes Beratungsangebot ins Leben gerufen. Außerdem bietet die Stadt mit dem Projekt „KidsTime“ » ein gemeinsames Gruppenangebot in der Gemeinwesenarbeit Bloherfelde für psychisch kranke und belastete Eltern oder Elternteile und ihre Kinder. Ein zweiter KidsTime-Standort öffnet noch im Januar 2025 in der Gemeinwesenarbeit Kreyenbrück.
Zuletzt geändert am 8. Januar 2025