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Newsletter 10/24
Interview mit Mike Wilkes
Ein unterstützendes und kooperatives Umfeld für Gründungen
Mike Wilkes ist der neue Leiter des GO! Start-up Accelerators im Technologie- und Gründerzentrum Oldenburg (TGO). Über seine Pläne spricht er im Interview.
Mike, was reizt dich persönlich an deiner neuen Tätigkeit?
Mich begeistert es besonders, täglich mit engagierten Gründerinnen und Gründern zusammenzuarbeiten und sie auf ihrem Weg von der Idee bis zur Umsetzung zu begleiten. Das Spannende an meiner Rolle ist, dass ich sowohl mit Start-ups in der sehr frühen Phase als auch mit wachsenden Unternehmen und etablierten KMUs in Kontakt stehe. Durch die Zugehörigkeit des GO! Start-up Accelerators Oldenburg zum TGO kann ich dabei nicht nur auf mein eigenes Netzwerk und Fachwissen, sondern auch auf die Ressourcen beider Einrichtungen zurückgreifen. Mein Antrieb liegt darin, Unternehmen in Transformationsprozessen zu unterstützen – eine Leidenschaft, die ich über die letzten Jahre hinweg entwickelt habe, insbesondere in der IT-Branche. Dabei habe ich gelernt, wie Technologien nachhaltige Lösungen schaffen können. Diese Überzeugung finde ich in vielen Gründungsprojekten bei uns wieder. Das Zusammenspiel von Technologie, Innovation und Nachhaltigkeit ist ein zentraler Aspekt, der mich bei meiner Arbeit im GO! antreibt.
Das GO! hat sich in den letzten Jahren als wichtige Institution in der Gründerszene etablieren können. Wie erklärst du dir diesen Erfolg?
Das GO! hat sich durch den Aufbau eines exzellenten Inkubator- bzw. Accelorator-Programms für Gründerinnen und Gründer in der frühen Phase einen starken Ruf erarbeitet. Wir bieten umfassende Unterstützung in den Feldern Geschäftsmodellentwicklung, Finanzstrategien sowie Marketing und Vertrieb. Zudem sind wir stolz darauf, als offiziell vom Land Niedersachsen und der Stadt Oldenburg gefördertes Start-up Zentrum zu agieren. Ein weiterer Mehrwert für Gründende ist, dass wir als von der Investitions- und Förderbank Niedersachsen (NBank) berufene Einrichtung berechtigt sind, Gründungsstipendien zu beantragen und zu begleiten. Diese Programme schaffen für die Start-ups in unserer Region eine solide Basis für Erfolg und Wachstum.
Hast du schon Ideen, wie du es weiterentwickeln möchtest?
Ein wichtiger nächster Schritt ist, die Bekanntheit dieses Angebots nicht nur in Oldenburg, sondern in der gesamten Region zu steigern. Unsere guten Beziehungen zur IHK Oldenburg, der Gründungsberatung der Stadt Oldenburg, der Universität Oldenburg und weiteren Partnern bieten hier enormes Potenzial. Als wichtige inhaltliche Ergänzung für wachsende Unternehmen, schätze ich auch die bestehende Kooperation mit dem HTI Oldenburg. Start-ups aus dem Bereich Künstliche Intelligenz, die aus dem TGO heraus weiterwachsen, bekommen durch den HTI gezielte Unterstützung. Ich freue mich, den bestehenden Austausch zu intensivieren, der immer im Sinne der Gründerinnen und Gründer steht. Zudem sehe ich Chancen in einer engeren Zusammenarbeit mit anderen Gründungsinstitutionen, Alumni-Unternehmen und auch Schulen, um das Thema Unternehmensgründung frühzeitig in den Bildungsweg zu integrieren. Durch die starke Verbindung von GO! und TGO können wir darüber hinaus auch Wachstumsunternehmen und KMUs, die bereits im TGO verankert sind, durch unser Netzwerk und Know-how in Innovations- und Transformationsprozessen unterstützen. Hier freue ich mich, wenn wir es gemeinsam schaffen, Zusammenarbeit und Synergieeffekte zwischen wachsenden Unternehmen und Start-ups weiter ausbauen.
Welche Branchen beziehungsweise Arbeitsbereiche sind besonders häufig unter den Bewerbungen für die Batches vertreten?
Unser Fokus liegt auf frühphasigen Start-ups in den Bereichen Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Energie, Gesundheit und Green Economy. Unsere engen Kontakte zum Oldenburger Energie Cluster, dem KI Cluster Oldenburg, ebenfalls im TGO ansässigen Forschungsinstituten sowie zur Universität und dem Klinikum Oldenburg ermöglichen es uns, Gründende dieser Branchen nicht nur prozessual, sondern auch bei fachlich tiefgehenden Fragen zu unterstützen. Über alle Branchen hinweg zeigt sich ein gemeinsamer Trend: Viele Gründungsvorhaben zielen darauf ab, Prozesse zu vereinfachen und zu automatisieren, häufig durch den Einsatz von Big Data und Künstlicher Intelligenz. Diese Technologien werden zunehmend genutzt, um sowohl Wachstumsprozesse zu optimieren als auch nachhaltige Lösungen zu schaffen.
Wie würdest du das Gründungsklima in Oldenburg beschreiben?
Oldenburg bietet für Gründerinnen und Gründer ein sehr unterstützendes und kooperatives Umfeld. Ich hatte direkt in meiner ersten Woche die Gelegenheit, an dem von der Wirtschaftsförderung Oldenburg initiierten Roundtable Gründungsförderung teilzunehmen. Eine gute Gelegenheit für mich, verschiedene Akteure der Gründerszene kennenzulernen. Der konstruktive Austausch und das Interesse der Zusammenarbeit hat mir gefallen. Ich empfinde das als exzellente Basis für ein durchgängiges Unterstützungsnetzwerk. Besonders positiv erlebe ich die Reise, die Start-ups in Oldenburg durchlaufen können. Gründungsteams, die sich in ihrer Wachstumsphase befinden, können ihre im Accelerator-Programm des GO! entstandenen Kontakte und Netzwerke weiter intensivieren, während sie im TGO eine starke Community mit anderen Gründenden vorfinden, die sie auf ihrem weiteren Weg begleitet. Diese Verzahnung inklusive der sehr guten Kooperationen und Kontakte mit weiteren Netzwerken und Initiativen schafft ein optimales Umfeld, in dem frühphasige Start-ups als auch wachsende Unternehmen eine auf sie zugeschnittene Unterstützung finden.
Hast du dich selbst mal mit dem Gedanken getragen, ein Start-up zu gründen? Wenn ja: Worum ging es da? Falls nein: Was könnte dich dennoch interessieren?
Ja, der Gedanke, ein Unternehmen zu gründen, begleitet mich schon seit vielen Jahren, insbesondere zusammen mit einem guten Freund. Unsere Idee war es immer mal wieder, unsere fachlichen Kompetenzen in der Beratung für andere Unternehmen einzusetzen. Meine Leidenschaft liegt dabei vor allem darin, Unternehmen bei ihren Innovations- und Transformationsprozessen zu unterstützen, gerade mit Blick auf potenzielle Zielgruppen und deren Bedürfnisse. In meiner jetzigen Position fühle ich mich genau in dieser Rolle zu Hause – ich kann Start-ups und Unternehmen dabei unterstützen, ihre Ideen umzusetzen und den nächsten Schritt zu gehen. Diese Arbeit gibt mir das Gefühl, einen direkten Einfluss auf die Zukunft von Unternehmen zu haben, ohne selbst ein eigenes Start-up führen zu müssen.
Zuletzt geändert am 15. Oktober 2024