Telemedizin

Fördermittel stehen bereit

Telemedizinisches Konsultationsnetzwerk Metropolregion Nordwest im Aufbau

Mit dem Projekt „Telemedizinisches Konsultationsnetzwerk Metropolregion Nordwest“ entsteht eine in Deutschland einzigartige Online-Telemedizin-Plattform für die gesamte Metropolregion Nordwest, die den Aufbau einer facharztübergreifenden, wohnortunabhängigen Versorgung der Patientinnen zum Ziel hat. Unter der Federführung des Klinikums Oldenburg und der Gesundheit Nord gGmbH – Klinikverbund Bremen können sich Ärztinnen und Ärzte, Pflegeeinrichtungen und Kliniken über die neue entstehende Plattform untereinander vernetzen und zur Patientenkonsultation medizinische Expertise aller Fachrichtungen, inklusive der vom Patienten freigegebenen Daten, im geschützten Rahmen austauschen.

Das Projekt hatte sich erfolgreich bei der Metropolregion Nordwest im Ideenwettbewerb Digitalisierung beworben und darf sich nun über eine Förderung in Höhe von knapp 200.000 Euro aus dem Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen freuen. „Telemedizin ist und war auch schon in den letzten Jahren ein überaus wichtiges Thema, aber gerade in der jetzigen Situation ist ein Ausbau dringend notwendig und für die Zukunft unverzichtbar. Mit diesem Projekt setzt die Metropolregion Nordwest einmal mehr auf zukunftsweisende Ansätze“, so Landrat Jörg Bensberg, erster Vorsitzender der Metropolregion Nordwest. „Das Telemedizinische Konsultationsnetzwerk wird sehr passgenau eine Hilfestellung für Ärztinnen und Ärzte, Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen bieten. Es freut mich, dass wir hier in Oldenburg gemeinsam mit vielen Akteuren aus der ganzen Metropolregion ein so hoch aktuelles Projekt auf den Weg bringen“, ergänzt Ralph Wilken, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Oldenburg. In dem von der Stadt Oldenburg beantragten Projekt beteiligen sich neben den Hauptakteuren Klinikum Oldenburg und der Gesundheit Nord weitere Landkreise, Krankenhäuser, Rettungsdienste und öffentliche und privatwirtschaftliche Gesundheitsakteure, darunter auch das Kompetenzzentraum Gesundheitswirtschaft GewiNet e.V. und die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen.

Vernetzung von Ärztinnen und Ärzten, Krankenhäusern, Rettungsdiensten, Physiotherapie und Pflege- und Rehaeinrichtungen

Diese umfassende regionale Vernetzung ermöglicht, dass sich zum Beispiel Notärztinnen und Notärzte, Fachärztinnen und Fachärzte aber auch Hausärztinnen und Hausärzte jederzeit über von den Patientinnen und Patienten freigegebene fachliche Befunde austauschen können. In Notfällen sollen über das System jederzeit auch Fachärztinnen und Fachärzte aus den angeschlossenen Bereichen zur Verfügung stehen und akute Hilfe telemedizinisch leisten. „Da der Handlungsdruck momentan immens ist, haben wir uns mit den Zuwendungsgebern und unseren Projektpartnern darauf verständigt, dass wir sehr schnell mit Online-Konsultations-Tools in medias res gehen wollen und dann anhand erster Erfahrungen das Projekt weiterentwickeln werden“, erläutert der Projektleiter Herr Dr. Overheu, Ärztlicher Leiter Telemedizin und Oberarzt der Universitätsklinik für Anästhesiologie am Klinikum Oldenburg. Frau Dr. Hochbaum. Leiterin des Geschäftsbereichs Unternehmensentwicklung und Medizinstrategie der Gesundheit Nord gGmbH betont, dass vor allem Wert auf die Praxistauglichkeit gelegt werde: „Durch niedrigschwellige technische Voraussetzungen und die Integration von niedergelassenen (Fach-)Ärztinnen und -Ärzten, Krankenhäusern, Rettungsdiensten, Physiotherapien sowie Pflege- und Rehaeinrichtungen in die bestehende Plattform soll der Austausch ohne technische Hürden ermöglicht werden. In Anbetracht der aktuellen Versorgungsbedarfe soll ein zeitnahes Rollout von telemedizinischen Sprechstunden in geeigneten medizinischen Bereichen erfolgen.“
Mit dem Projekt wird insbesondere, aber nicht nur, im ländlichen Raum ein wesentlicher Beitrag zur Gesundheitsversorgung geleistet. Neben der Metropolregion Nordwest fördert daher auch das Land Niedersachsen das Projekt aus seinem Demografiefonds.

Projektdaten

  • Gesamtkosten: 301.756 Euro
  • Förderung der Metropolregion Nordwest: 195.256 Euro
  • Antragsteller: Stadt Oldenburg
  • Projektträger: Klinikum Oldenburg AöR (formaler Projektträger), Gesundheit Nord gGmbH – Klinikverbund Bremen
  • Projektpartner mit finanzieller Unterstützung des Vorhabens
    Landkreis Ammerland; Landkreis Wesermarsch, Landkreis Cloppenburg. Gesundheitsregion Landkreis Leer, St. Josef Hospital Cloppenburg, SSE Software GmbH, GewiNet Kompetenzzentrum Gesundheitswirtschaft e.V.
  • Weitere Unterstützer:
    OFFIS e.V., Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., St. Marien-Hospital Friesoythe, St. Anna Klinik Löningen, Gesundheitsdienst für LK und Stadt Osnabrück, Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, Christliches Krankenhaus Quakenbrück, Feuerwehr der Stadt Oldenburg, Reha-Zentrum Oldenburg GmbH, Landkreis Vechta, Großleitstelle Oldenburger Land AöR, Ammerland-Klinik GmbH, Arbeitsgemeinschaft der Landkreise und kreisfreien Städte in Weser-Ems

Über den Förderfonds der Länder Bremen und Niedersachsen

Der Förderfonds, der zu gleichen Teilen aus Mitteln der Länder Bremen und Niedersachsen gespeist wird, ist das zentrale Instrument zur Förderung innovativer, regionaler Kooperationsprojekte der Metropolregion Nordwest. Ausgestattet mit jährlich mindestens 520.000 Euro trägt der Fonds dazu bei, die regionalen Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen zu vernetzen und herausragende, länderübergreifende Leuchtturmprojekte zu initiieren. Bei der Bewertung der eingereichten Projektideen finden vielfältige Kriterien Anwendung. So werden der geleistete Beitrag zur Umsetzung des gültigen Handlungsrahmens und des jeweiligen Förderschwerpunkts, der Innovationsgehalt, die Übertragbarkeit und die Modellhaftigkeit innerhalb eines Bewertungssystem individuell bepunktet. Weiteres Kriterium ist ein möglichst großer, vorzugsweise länderübergreifender Kooperationsraum. Zudem sind Projekte, die unterschiedliche Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung vernetzen ebenso besonders förderwürdig wie Projekte, die Drittmittel und/oder eine finanzielle Beteiligung der Wirtschaft einwerben. Eine Förderung aus dem Förderfonds kann ebenfalls für eine Finanzierung des regionalen Eigenanteils in anderen Förderprogrammen, wie beispielsweise Interreg-Projekten, beantragt werden.


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Zuletzt geändert am 22. Oktober 2024