MOIN: FLAIR
Fortsetzung 2
■ Auf dem Fliegerhorst im Nordwesten der Stadt wird das wohl spannendste Kapitel städtebaulicher Entwicklung geschrieben: Mit Helleheide, gestartet unter dem Arbeitstitel „Energetisches Nachbarschaftsquartier“, entwickelt sich hier Oldenburgs modernstes Quartier zum Leben und Arbeiten. Auf rund fünf Hektar des ehemaligen Fliegerhorstes ist ein „lebendiges Labor“ entstanden. Smart-City-Technologien werden erprobt, Energie- und Mobilitätskonzepte der Zukunft vorangebracht. Sie machen Oldenburg fit für Digitalisierung und Energiewende, das Rüstzeug jeder zukunftsorientierten Stadt. Dass dieser Schritt auf einem Gelände geschieht, das reich an Geschichte ist, erscheint da umso passender.
Von der Eröffnung des Fliegerhorstes auf der zuvor unbesiedelten Alexanderheide 1933 bis zum Abzug der Bundeswehr vergingen sechs Jahrzehnte. Bevor die deutsche Luftwaffe in den 1960er- bis 1980er-Jahren Oldenburg zur zweitgrößten Garnisonsstadt der Bundesrepublik machte, hatten nach Ende des Zweiten Weltkriegs zunächst kanadische Streitkräfte und schließlich die Royal Air Force hier Einzug gehalten. Auch einen gänzlich unbekannten jungen Mann aus London verschlug es Mitte der 1950er-Jahre in die gerade einmal 120.000 Einwohner starke Huntestadt, denn er hatte hier seinen Wehrdienst abzuleisten. Kaum ein Jahrzehnt später sollte Bill Wyman als Bassist der Rolling Stones Musikgeschichte schreiben.
Aus diesem historisch bedeutenden Stück Oldenburg entsteht nun ein neuer Stadtteil. Moderne Neubauten treffen auf verbliebenen Bestand, der durch umfassende Sanierungen seinen alten Charme bewahrt, zugleich aber energetisch auf neuestem Stand ist. Das mit Bundesmitteln geförderte Smart-City-Konzept zeichnet sich nicht nur durch eine durchdachte physische Infrastruktur aus, sondern auch durch den partizipativen Charakter, den man bewusst in den Fokus stellt. Die Bürgerinnen und Bürger der Stadt werden zu Teilhabe und Ko-Kreation ermuntert. Schließlich soll aus dem früheren Militärgelände vor allem eines werden: ein Ort für alle.
■ Oldenburgs Bürgerinnen und Bürger wollen ihre Stadt aktiv mitgestalten.Das beweist nicht zuletzt die hohe Quote derer, die sich hier ehrenamtlich engagieren – etwa im Tier- und Naturschutz, in Bildungseinrichtungen oder bei Kulturevents. Während bundesweit gut 40 Prozent der Deutschen ein Ehrenamtbekleiden, liegt die Zahl in Oldenburg seit Jahren konstant darüber. Möglich macht das unter anderem die gezielte Ehrenamtsförderung der städtischen Agentur:ehrensache. Sie bringt rund 250 Einsatzstellen im Stadtgebiet mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen.
Dass man in Sachen Innenstadt zukunftsgerichtet denkt und dabei mitunter auch Bestandsgebäuden ungeahnte Möglichkeiten innewohnen, zeigt ein Blick auf den nördlichsten Teil der Fußgängerzone. Wo sich vormals große Kaufhausflächen aneinanderreihten, eröffnete 2021 das Core: ein innovativer Coworking Space mit Büros und Meetingräumen, ergänzt um eine Markthalle mit Street Food von Südostasien bis Orient. Dazu jede Menge Platz für Workshops, Quiz Nights, Lesungen und Partys. Work-Life-Balance? Check!
Aus Alt mach Neu lautet also vielerorts in Oldenburg die Devise. Beim Core sorgt die Bandbreite an Aktivitäten und Ideen deutschlandweit für Interesse für einen Ort, an dem neue Arbeitsformen mit dem guten alten Feierabendgetränk unbekümmert Hand in Hand gehen. Tradition trifft Innovation. Auch im Quartier Helleheide auf dem einstigen Fliegerhorst wird genau diese für die Entwicklung Oldenburgs so bedeutsame Kombination einmal mehr Wirklichkeit.
Weitere Beiträge unserer Standortbroschüre „MOIN: ERFOLG“
Zuletzt geändert am 27. Februar 2025