Bernhard-Winter-Stiftung

Bernhard-Winter-Stiftung

Stiftungszweck

Die Eheleute Bernhard und Martha Winter haben der Stadt Oldenburg ihr Vermögen vermacht. Die Erblasser bestimmten, dass dies ausschließlich und unmittelbar nur zu einem gemeinnützigen Zweck verwendet werden dürfen. Da die Stiftung ausschließlich über Sachmittel (Bilder) verfügt, werden keine Förderungen durchgeführt. Die Stiftung wurde am 20. April 1966 gegründet.

Über den Stifter

Bernhard Winter (geboren am 14. März 1871, gestorben am 6. August 1964) war Sohn des Malermeisters Bernhard Winter und dessen erster Ehefrau Mette Katharina geborene Vogelsang. In der ländlichen Umgebung von Moorriem empfing Bernhard Winter seine ersten prägenden Eindrücke und griff auch in späteren Jahren häufig auf Motive aus der Wesermarsch zurück. Für seine künstlerische Entwicklung war jedoch die Begegnung mit dem Konservator der Großherzoglichen Gemäldegalerie, Sophus Dietrichs, von noch größerer Bedeutung. Dies führte den angehenden Maler in die Kunst der niederländischen Landschaftsmalerei ein, die Winter sein Leben lang bewundern sollte.

Die guten Kontakte Winters zum großherzoglichen Hof verhalfen dem Maler nicht nur zu Aufträgen, sondern steigerten auch sein Ansehen im Oldenburger Land. Er wurde immer mehr zum Maler der Oldenburgischen Gesellschaft, 1903 verlieh ihm der Großherzog den Professorentitel. Im gleichen Jahr baute sich der Maler ein Haus und heiratete 1904 Martha Schröder, die Tochter des Ökonomierats und Landtagspräsidenten Wilhelm Schröder.

Winter gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Oldenburger Künstlerbundes und setzte sich beim Staatsministerium für die Unterstützung „der bildenden Kunst und verwandter Bestrebungen“ ein. Ab 1906 wurden jährlich 3.000 Mark Fördergelder zur Verfügung gestellt.

Sein gesamtes Künstlertum wurzelte in seiner oldenburgischen Heimat. Aber nicht nur in seinen Bildern versuchte Winter festzuhalten, was er als das Volkstümliche und Ursprüngliche seiner Heimat betrachtete. Auf einer Reise nach Norwegen sah er 1909 das Freilichtmuseum Bygdoy und versuchte, die dort gewonnenen Eindrücke auch im Oldenburger Land zu realisieren. 1910 begründete er gemeinsam mit Heinrich Sandstede das Freilichtmuseum Zwischenahn. Für die 1913 erschienene Heimatkunde des Herzogtums Oldenburg schrieb er Beiträge zu Volkstrachten sowie über Feste, Sitten und Gebräuche der Region.

Winters Bilder zeigen das bäuerliche Leben, jedoch niemals die harte mühsame Arbeit. Vielmehr liegt über allem Geschehen eine feiertäglich anmutende Ruhe, die jedes Tun idealisiert. Die Farbpalette Winters wird in seiner Frühzeit von einer warmen Tonigkeit bestimmt, die nach der Jahrhundertwende immer mehr einem strengen Nebeneinander von Lokalfarben weicht. Parallel dazu findet eine langsame Verhärtung der szenischen Abläufe statt und von der Zeit um 1910 bis 1915 an ändert sich sein Stil nur noch unwesentlich. Trotz zunehmender künstlerischer Isolierung blieb Winter in seiner Heimat bis zum Tod ein angesehener Maler, dem zahlreiche Ehrungen zuteil wurden.

Zuletzt geändert am 13. März 2024