blue OL. Kultur 55+

Warum „blue OL. Kultur 55+“?

Wozu dient Kulturgeragogik?

Die Kulturelle Bildung und Teilhabe im Kulturbüro der Stadt Oldenburg entwickelt seit Anfang 2019 ein kulturgeragogisches Netzwerk in Oldenburg. Der Name „blue OL. Kultur 55+“ bezieht sich auf die so genannten „Blaue Zonen“ („Blue Zones“) auf der Erde. So werden Orte bezeichnet, an denen überdurchschnittlich viele Menschen sehr alt werden – und das bei guter Gesundheit, sozialer Einbindung und subjektivem Wohlbefinden. Weltweit hat man bislang fünf „Blaue Zonen“ entdeckt. „blue OL“ möchte eine weitere werden. Inhaltlich geht es darum, ein bedarfsgerechtes Kulturangebot für die wachsende Bevölkerungsgruppe über 55 Jahren bis hin zur Hochaltrigkeit zu entwickeln und Perspektiven für ein lebenswertes Alter mit Kunst und Kultur aufzuzeigen.

Warum 55+?

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung und die Körber-Stiftung formulieren es in der Studie „Stadt für alle Lebensalter. Wo deutsche Kommunen im demografischen Wandel stehen und warum sie altersfreundlich werden müssen“ (Berlin 2014, S. 66f, ISBN 978-3-9816212-2-8) so:

Früh für das Alter sensibilisieren
„Junge Alte“ zwischen 55 und 64 sind häufig noch berufstätig und in ihren Familien und gesellschaftlich gut integriert. Diese Potenziale gilt es langfristig zu nutzen. Die unter 65-Jährigen sollten als erste Zielgruppe einer aktivierenden Alterspolitik sein. Was engagierte und aktive Menschen vor dem Renteneintritt tun und erlernen, nehmen sie in die Lebensphase mit, in der sie mehr Zeit haben. Idealerweise sollte die Alterspolitik sogar noch jüngere Zielgruppen ansprechen. Jeder Einzelne kann so frühzeitig die Weichen für das eigene Älterwerden selbst stellen. Das Nachdenken darüber schafft außerdem Interesse und Verständnis für diejenigen, die bereits heute alt sind.“ (eigene Hervorhebung)

Was haben Sie davon?

  • Sie füllen die im Alter gewonnene freie Zeit sinnvoll und eigen-sinnig.
  • Wenn nicht jetzt, wann dann? Sie nutzen diese besondere Lebensphase.
  • Sie knüpfen neue soziale Kontakte und geben  alten Kontakten neue Impulse.
  • Sie erhalten und verbessern Ihre Zufriedenheit im Alter.
  • Sie steigern Ihre Lebensqualität im Alter.
  • Sie erhalten sich eine größtmögliche Selbstständigkeit. Sie bleiben selbstbestimmt.
  • Man lernt nie aus: Lebenslanges Lernen trägt zur geistigen und körperlichen Fitness bei.
  • Kunst und Kultur im Alter halten gesund, verbessern das persönliche Befinden …
  • … und unterstützen die Alltagsbewältigung.
  • Eine kulturelle und künstlerische Betätigung stellt Sie vor neue Herausforderungen…
  • … und dient so Ihrer Aktivierung im Alter.
  • Und nicht zuletzt: Auch als älterer Mensch haben Sie Anspruch darauf, am öffentlichen Leben und an Kultur teilzuhaben!

Was ist Kulturgeragogik?

Kurz gesagt: Kulturgeragogik ist Kulturelle Bildung und Teilhabe im Alter!

Wissenschaftlich ausgedrückt:
Kulturgeragogik befasst sich mit den notwendigen konzeptionellen Voraussetzungen und ermöglichenden Bedingungen für die Gestaltung kultureller Prozesse in der langen Lebensphase Alter.

Wollen Sie dazu mehr erfahren? Dann lesen Sie hier weitere Infos über die Kulturgeragogik »

Wie arbeitet die Kulturgeragogik?

Die (Kultur)Geragogik arbeitet in Wissenschaft und Praxis ...
... interdisziplinär,
da sie sich durch gemeinsame Forschung unterschiedlicher Fachrichtungen und die gemeinsame Praxis zwischen unterschiedlichen Professionen konstituiert.
... praxeologisch,
da sie eine enge Verzahnung und Rückkopplung Forschung, Lehre, Weiterbildung und Praxis praktiziert.
... partizipativ,
da sich Ältere aktiv am Forschungs- und Lernprozess beteiligen.
... wertorientiert,
da ein an Würde, Selbstbestimmung und Intersubjektivität orientiertes Menschenbild eine Grundlage für Forschung und Praxis bildet.
... lebenslauforientiert,
da sie die Lern- und Entwicklungsprozesse in den Kontext des gesamten Lebenslaufs stellt.

 

Seien Sie dabei!

Was können Sie tun?

Fragen Sie nach kulturgeragogischen Angeboten in Ihrem Umfeld! Nehmen Sie teil und ermutigen Sie andere zur Teilnahme!

Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten, Ziele und Wirkungen kulturgeragogischer Projekte sind vielfältig.

Setzen Sie als Verantwortliche, Leiterinnen und Leiter sowie Entscheiderinnen und Entscheider Kulturgeragogik in Senioreneinrichtungen, Treffpunkten für Ältere, in der Pflege, in der sozialen Arbeit und im öffentlichen Kulturleben ein!

 

Und wie sieht das dann in der Praxis aus?

Alle Fotos: © Stadt Oldenburg

Zuletzt geändert am 15. August 2024