Dr. Klaus Kindler

Personalentwickler Dr. Klaus Kindler ermuntert Unternehmen, mehr für die Ausbildung von Führungskräften zu tun. Sein Tipp: ruhig mal testweise führen lassen.

Führung auf Probe

Herr Dr. Kindler, wie erklären Sie sich den Mangel an Führungskräftenachwuchs?

Viele Leute mit Potenzial haben erkannt, dass Führen keine leichte Tätigkeit ist. Es ist eine Aufgabe, die einen fordert und ausfüllt. Man muss eine gewisse Passion dafür entwickeln. Das liegt nicht allen. Manche wollen lieber nur die Arbeit fortsetzen, wegen der sie einen Beruf ergriffen haben.

Was können Unternehmen gegen den Mangel an Führungsnachwuchs machen?

Ich fürchte, wir bekommen damit ein echtes Problem. Unter anderem, weil es an Vorbildern und an Vorstellungen darüber fehlt, wie Führung funktioniert. Große Unternehmen versuchen deshalb, möglichst schnell das mögliche Potenzial bei neuen Mitarbeitenden zu identifizieren und sie parallel zu ihrer eigentlichen Tätigkeit entsprechend auszubilden. Darum wird die Personalentwicklung im Unternehmen immer wichtiger.

Wie kann das konkret aussehen?

Es ist beispielsweise denkbar, jemanden mal zur Probe eine Führungsposition zu übertragen – vorausgesetzt er bringt die richtige Einstellung und die Bereitschaft dafür mit. Wenn man das richtig kommuniziert und gemeinsam vorbereitet, ist es auch nicht schlimmt, wenn der Versuch nicht erfolgreich endet.

Dr. Klaus Kindler (69) ist Geschäftsführer der Beratungsgesellschaft „Performance Success“ in Wedemark bei Hannover.

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Zuletzt geändert am 15. Oktober 2024