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Grünanlage Schleusenstraße ist ein Gartendenkmal
Plaketten an Eingängen machen auf historische Bedeutung aufmerksam
Die Stadt Oldenburg hat ein weiteres Gartendenkmal: Die Grünanlage an der Schleusenstraße wurde aufgrund ihrer historischen Bedeutung in den Denkmalatlas des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege aufgenommen.
Wichtiges Beispiel formaler Gartenkunst zwischen den beiden Weltkriegen
Die parallel zur Schleusenstraße verlaufende Grünanlage verbindet auf einer Länge von fast 460 Metern den Westfalendamm mit der Elisabethstraße. Sie wurde in den 1930er Jahren als formal gestalteter öffentlicher Grünraum angelegt. Dabei besitzt die Anlage Seltenheitswert, da in Niedersachsen viele Gartenanlagen aus der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen durch Umgestaltungen oder Zerstörung nicht mehr vorhanden sind. Obwohl auch an der Schleusenstraße im Laufe der Jahre einige Veränderungen stattgefunden haben und auch einigen Gehölzen deutlich ihr Alter anzusehen ist, können immer noch gut die ursprünglichen Gestaltungsabsichten und die Qualität der Anlage erkannt werden. So sind die prägenden Gestaltungselemente, wie das gradlinige Wegesystem, die Gliederung in offene Rasenplätze und Sitzplätze mit Beetanlagen sowie die typische Gehölzverwendung und die Ausstattung mit Skulpturen noch deutlich erkennbar.
Aus diesem Grund sollte diese Grünanlage langfristig für die Öffentlichkeit erhalten werden, so dass sie am 15. Juni 2023 in die Liste der niedersächsischen Gartendenkmäler aufgenommen wurde. Seit September 2024 zeigen zudem Plaketten an den Eingängen der Grünanlage den neuen Status als Gartendenkmal für alle Besucherinnen und Besucher gut sichtbar.
Entstehung auf dem verfüllten Hunte-Ems-Kanal
In früheren Zeiten verlief im Bereich der heutigen Grünanlage der Hunte-Ems-Kanal mit einer Schleuse und angrenzenden Schuppen zur Lagerung des angelieferten Torfes aus der Umgebung. Mit der Eröffnung des ersten Teilstücks des größeren Küstenkanals 1927 wurde der Hunte-Ems-Kanal mit seiner kleinen Schleuse überflüssig. Somit wurde der Kanal 1928 verfüllt und die Torfschuppen sowie Holzbrücken über den Kanal abgebrochen. Um 1932 – der genaue Zeitpunkt lässt sich nicht mehr feststellen – wurde schließlich auf dem verfüllten Kanal eine repräsentative öffentliche Grünanlage hergestellt.
Es entstand nach Plänen der städtischen Gartenverwaltung eine in drei Quartiere gegliederte offene Gartenanlage, die von einem Hauptweg durchzogen wird. In dessen Verlauf wechseln sich größere Rasenplätze mit Schmuckbeeten sowie kleineren Attraktionen wie einem Alpinum und Skulpturen ab. Helle Laub- und dunkle Nadelgehölze charakterisieren durch ihr Nebeneinander das Gestaltungsbild sowie auch die Verwendung markanter Blühgehölze und einzelner Rhododendren. Als strukturierendes und gleichzeitig verbindendes Element bildet eine Reihe aus buntlaubigen Spitzahornen den nördlichen Rahmen zur Schleusenstraße, die heute das Straßenbild bestimmen.
Verbindung von Grünzügen in Oldenburg
Die Grünanlage sollte als eine Art grüner Stadtplatz für die Bürgerinnen und Bürger als Naherholungsfläche dienen. Dabei wurde sie in ein System aus vernetzten Grünzügen eingebunden, welches über den Schlossgarten, entlang der Mühlenhunte sowie der Hausbäke aus der Innenstadt in die umgebende Landschaft des Vorortes Eversten führte. Zudem hat sich die Grünanlage Schleusenstraße als prägendes Element des Stadtquartiers entwickelt, das nicht nur das Straßenbild bestimmt, sondern auch die Erlebnisqualität des Stadtbezirks hebt und heutzutage nicht mehr aus dem Gerichtsviertel wegzudenken ist. Nun unterstreicht der Denkmalschutz die Wichtigkeit des Erhalts als kulturelles und gartenkünstlerisches Zeugnis der Vergangenheit.
Gartendenkmale in Oldenburg
Das Gartendenkmal der Grünanlage in der Schleusenstraße ergänzt eine ganze Reihe von historischen und unter Denkmalschutz stehenden Garten- und Grünanlagen im Stadtgebiet Oldenburg. Neben dem direkt angrenzenden Schlossgarten und dem Eversten Holz sind für die Innenstadt besonders die Wallanlagen mit dem Cäcilienplatz sowie die Ofener Straße mit dem Verlauf der Haaren zu nennen. Daneben gibt es weitere denkmalgeschützte Anlagen wie den Gertrudenfriedhof, die Grünanlagen am PFL, der Anton-J-Becker-Park sowie einige kleinere, teils auch private Anlagen. Alle diese Anlagen prägen ein seit langem gewachsenes Stadtbild. Sie tragen zur wichtigen Grünversorgung der Innenstadt bei und stellen gleichzeitig ein bedeutendes Zeugnis vergangener Gestaltungskunst dar.
Zuletzt geändert am 2. Januar 2025