Historie
Die Historie des Fliegerhorstes
Vor 1875: Die Allmende
Vom 14. bis zum 16. Jahrhundert wurde das heutige Gelände des Fliegerhorstes als „Janns Moor“, „Heidfeld“, „Büsie-Brock“, „Schafjücken“ und „Alexander-Haus-Heide“ bezeichnet. Es wurde von den ortsansässigen Bauern gemeinsam für Schafbeweidung und Landwirtschaft als Allmende (Gemeingut) genutzt. Langjährige Streitereien zwischen den Bauern und den Oldenburgern mündeten darin, dass um 1600 der östliche Teil des Gebietes der Stadt Oldenburg zufiel. Um 1800, nach dem Bau des Alexander-Hauses, endete die gemeinsame Nutzung der westlichen Fläche „Ofener Gemeinheit“ durch die Ofener Bauern. Das Gebiet wurde in „Landplacken“ aufgeteilt und ging in den Besitz einzelner Landwirte über.
1875 bis 1933: Die Alexanderheide
Nach dem Rückgang der Schafhaltung wurde im Jahr 1875 vom Garnisonsdirektor Steinmetz eine circa 77 Hektar große Fläche als Truppenübungsplatz „Alexander-Haus-Heide“ angekauft. Ab 1915 wurde die angrenzende Alexanderheide, die sich in der Zwischenzeit zu einem beliebten Naherholungsziel für die Oldenburger Bürgerinnen und Bürger entwickelt hatte, Wehrübungsplatz der „Jungwehren“ und „Jungmannen“. Ein Schriftstück eines unbekannten Autors über einen Wanderspaziergang aus dem Jahr 1927 endet mit den Worten „Auf der Heide werden schon Bohrungen und Vermessungen für den neuen Flughafen Oldenburg vorgenommen und bald kann auch hier der Naturfreund in stiller Wehmut verschwundener Naturschönheit gedenken!“ 1928 fanden die ersten Segelflüge auf der Alexanderheide statt. Im Dezember 1932 wurde durch den Rat der Stadt Oldenburg beschlossen, die Alexanderheide zu einem Flugplatz auszubauen.
1933 bis 2006: Der Fliegerhorst
Im August 1933 wurde der Flugplatz eröffnet. Ab 1934 wurde auf dem noch zivilen Flughafen gebaut. Erste Soldaten zogen 1936 ein. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges bekam der Fliegerhorst Oldenburg den Decknamen „Kumpel“. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges kam er zunächst für wenige Tage in kanadische, dann in britische Hände. 1957 wurde der Fliegerhorst als Bundeswehrstandort an den General des Luftwaffenkommando Nord übergeben und beherbergte seitdem verschiedene Geschwader. Das zuletzt aktive Jagdbombergeschwader 43 wurde 1993 außer Dienst gestellt und der Fliegerhorst 1994 offiziell entwidmet. Bis 2006 war noch die Flugabwehrraketengruppe 24 auf dem Fliegerhorst ansässig. Auf der Internetseite des Vereins Traditionsgemeinschaft Jagdbombergeschwader 43 e.V. finden Sie eine ausführliche Beschreibung der Geschichte des Fliegerhorstes »
2007 bis 2013: Der Fliegerhorst nach der militärischen Nutzung
Im Sommer 2011 erfolgte der Ankauf zweier Unterkunftsgebäude auf dem Gelände des Fliegerhorstes. Die Gebäude an der Gaußstraße werden als kommunale Gemeinschaftsunterkunft (KGU) für Flüchtlinge genutzt.
Zum gleichen Zeitpunkt erfolgte der Rückkauf einer circa 76 Hektar großen Teilfläche, um hierauf ein befristetes Photovoltaikprojekt (Solarpark ») zu realisieren. Das Rückkaufrecht für Teilflächen des Fliegerhorstes ergab sich aus Verträgen aus dem Jahr 1964, in dem seinerzeit das sogenannte Rundflugfeld Alexanderheide von der Stadt an den Bund veräußert wurde.
Durch das den Kommunen seit März 2012 für Konversionsflächen – das sind ehemals militärisch genutzte Bundesimmobilien, die einer neuen Nutzung zugeführt werden sollen – eingeräumte „Erstzugriffsrecht“ ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) von ihrem früheren Standpunkt abgewichen. Bis dahin sollten Konversionsflächen ohne Berücksichtigung von kommunalpolitischen Gesichtspunkten im Gebotsverfahren an den Meistbietenden veräußert werden. Die politischen Gremien der Stadt Oldenburg stimmten frühzeitig weiteren Ankaufsverhandlungen mit der BImA aufgrund dieser Neuregelung für die Flächen des Fliegerhorstes Oldenburg zu. Daher konnte Anfang 2014 die 109 Hektar große Fläche, die im Stadtgebiet von Oldenburg liegt und entwickelt werden soll, angekauft werden. Seitdem befindet sich das gesamte auf Oldenburger Stadtgebiet befindliche Areal des Fliegerhorstes im Besitz der Stadt Oldenburg.
2014 bis 2016: Erste Ideenentwicklung zur Gestaltung eines neuen Stadtteils
Zu Beginn des Jahres 2014 starteten die Vorbereitungen zur Entwicklung eines neuen Stadtteils auf dem ehemaligen Gelände des Fliegerhorstes. Anfang 2015 wurde zunächst eine Ideensammlung gestartet, in dessen Rahmen alle Interessierten die Möglichkeit erhielten, ihre Vorschläge für die Nachnutzung des Fliegerhorstes einzureichen. Hieraus wurden im Rahmen einer Stadtwerkstatt Mitte 2015 zehn Leitsätze entwickelt, die dann in den zwei sogenannten „Innovationscamps“ Ende 2015 und Anfang 2016 zu einer Konsensvariante ausgestaltet wurden. Hier finden Sie weitere Informationen zur Entstehung des Masterplanes »
2016 bis heute
Die dabei entstandenen Ergebnisse wurden in den Zukunftsplan 2030+ eingearbeitet und den politischen Gremien der Stadt Oldenburg zum Beschluss vorgelegt. Dadurch entstand der Masterplan.
Die ersten vorbereitenden Arbeiten auf dem Gelände des Fliegerhorstes konnten beginnen. Hier finden Sie aktuelle Informationen zum Stand der verschiedenen Bauabschnitte »
Zuletzt geändert am 5. Mai 2023