Praxisforum Digitalisierung 2024
Digitale Lösungen von eRechnung bis Künstliche Intelligenz (KI)
Mit 200 Teilnehmenden beim Praxisforum erlebte die 9. Auflage seit 2017 im April 2024 einen „Besucherrekord“, was den zunehmenden Stellenwert der Digitalisierung in Unternehmen offenbart. Die Mischung aus Vorträgen, Praxisbeispielen, Demonstratoren und Möglichkeiten zum Ausprobieren kam bei den Unternehmen verschiedenster Branchen gut an, was auch das Feedback von 70 Personen ergab. Neben neuen Entwicklungen wurden ebenso alltägliche Anwendungen zur Verbesserung der Betriebsabläufe vorgestellt – und das für verschiedene Level der Digitalisierung. Diesmal im CORE ausgerichtet, fanden Unternehmen den Spirit zum Austauschen und Experimentieren auf ihrem Weg in die digitale Zukunft!
Umfangreiches Programm
Aus über 20 Sessions – Vorträgen, praktischen High Tech-Anwendungen und der Vorführung von Demonstratoren – konnten sich die Teilnehmenden das für sie passende Programm zusammenstellen.
Zu Themen wie: AR-basierte Assistenzsysteme, ChatGPT, Digitales Aufmaß, eRechnung, Internet of Things (IoT), Künstliche Intelligenz, Metaverse, Smart Home, Social Media, Sprachsteuerung, Energieeffizienz et cetera.
In Bereichen wie: Betriebsorganisation, Fachkräfte-Recruiting, Fortbildung, Hybrides und Agiles Arbeiten, Kommunikation, Nachhaltigkeit, Social Commerce, Vorhersagen et cetera.
Ein Rückblick auf das Gesamtprogramm ».
Im folgenden werden die Themen einiger Sessions vorgestellt:
Keynote: Die verschiedenen Gesichter von KI
„Was bietet der KI-Werkzeugkasten und wofür setze ich was am besten ein?", darüber sprach Jan Schoenmakers vom Unternehmen Hase & Igel. Die Entwicklungen in der KI werden aktuell mit großem Interesse verfolgt. 50 Prozent der Menschen nutzen täglich KI , in der Regel ohne es zu wissen, wie zum Beispiel bei Navigationssystemen. Jan Schoenmakers unterscheidet diese drei „Gesichter“: Die analytische KI, repräsentiert durch den nüchternen Nerd, der Fakten und Muster aufdeckt. Die generative KI mit dem Zauberkünstler, der kreative Anwendungen erfindet. Und der Rationalisierer, der Prozesse effizient vollautomatisiert. Jan Schoenmakers sieht einen sinnvollen Einsatz von KI im Hinblick auf Tempo, Effizienz, Präzision und Optimierung, wobei es auch hier immer Menschen braucht, um Verantwortung zu übernehmen, sinnstiftend zu arbeiten und Ergebnisse empathisch zu vermitteln.
Die eRechnung kommt! Digitalisierung hilft!
Der Referent Jens Büscher von der Amagno GmbH informierte, was demnächst auf die Unternehmen zukommt: eRechnungen werden Standard: bei Beträgen über 250 Euro in Geschäftsbeziehungen zwischen Unternehmen, aber nicht im Endkundengeschäft. In Jahr 2024 gilt die eRechnung nur, wenn der Rechnungsempfänger zustimmt. Aber ab 2025 ist der Empfang einer eRechnung verpflichtend. Und ab 2027 sind Unternehmen verpflichtet, eRechnungen zu versenden. Unternehmen müssen sich also zeitnah mit der Umstellung befassen. Bestehende ERP-Systeme bei den Unternehmen können eRechnung automatisiert erstellen. Jens Büscher sieht viele Vorteile im neuen System: Es geht schneller, aufgrund von geringerem Personaleinsatz ist es kostengünstiger, weniger fehleranfällig und senkt den Papierverbrauch.
Virtuelle Realität im Metaverse
Henning Behrends, WattWeiser, und Peter Grünheid vom Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft gGmbH zeigen, wie das Metaverse als neuer Weg für Integration und Fachkräftegewinnung genutzt werden kann. Das Metaverse ist eine virtuelle Realität, dargestellt als ein dreidimensionaler Begegnungsraum, in dem man sich als KI-Avatar frei bewegen und mit anderen Avataren interagieren kann. Man kann damit tief in eine digitale Welt eintauchen, anstelle sie nur von außen auf einem Bildschirm zu betrachten. Ursprünglich aus dem Gaming entstanden wird das Metaverse immer weiterentwickelt. Mögliche Anwendungsgebiete: In der Wirtschaft können sich Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber mit Bewerberinnen und Bewerbern zum Beispiel im Metaverse begegnen. In der Bildung können Avatare Wissen auf interessante Weise vermitteln und in der Kultur können Menschen Museen oder Konzerte virtuell besuchen.
Instagram bringt den Einzelhandel nach vorn
Nicole Stumpe leitet die Boutique Wunderwerk in der Oldenburger Innenstadt und wurde interviewt von Monika Kretschmer vom Mittelstand-Digital Zentrum Bremen-Oldenburg. Sie berichtet von der Erfolgsgeschichte durch Instagram, was ihrer Boutique 35.000 Follower beschert hat. Mit Social Media bewirbt sie auch den Online Shop (Shopify), über den mittlerweile 30 Prozent der Umsätze laufen. Sie hat über Social Media intensive Kundenbeziehungen aufgebaut und pflegt diese intensiv, auch mit Modetipps, Farb- und Stilberatung. Ihre Kunden aus anderen Teilen Deutschlands machen bei ihrem Nordseeurlaub regelmäßig einen Abstecher zur Boutique – und bringen damit Touristen nach Oldenburg. Frau Stumpe ist sich sicher, dass es das Geschäft ohne Social Media aufgrund von Corona und der Energiekrise nicht mehr geben würde.
Digitaler Zwilling zur Optimierung des Energiesystems
Lucas Schmeling von der Lintas Green Energy GmbH stellt den Weg zur Energie-Transformation im Unternehmen vor. Durch das passende Zusammenspiel verschiedener Energiesysteme wie Solarthermie, Photovoltaik, Blockheizkraftwerk, Wind, Biogas ecetera. lässt sich das Energiesystem in einem Unternehmen optimieren. Dazu wird ein digitaler Zwilling erstellt, mit dem ein Kunden-individuelles Energiekonzept auf der Basis des Energiebedarfs abgebildet wird. Dabei fließen die Aspekte Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit ein. Am Beispiel einer Molkerei und eines Logistikunternehmens erläutert Lucas Schmeling die Schritte und Ergebnisse der Transformationskonzepte, die aktuell bis zu 60.000 Euro gefördert werden können.
Es folgt eine Bildergalerie mit 8 Bildern.
Zuletzt geändert am 23. Mai 2024