Stadtgeschichtliche Ereignisse
Die Jahre 1986 bis 1991
Landesbibliothek bekommt neues Zuhause
Am 23. April 1987 werden die neuen Räume der Landesbibliothek in der umgebauten ehemaligen Infanteriekaserne am Pferdemarkt eingeweiht. Zuvor befand sich die Landesbibliothek an der Ofener Straße, im früheren Zeughaus-Gebäude aus dem Jahr 1865. Die Gesamtnutzungsfläche des neuen Domizils ist mit 5.700 Quadratmetern mehr als dreimal so groß wie im alten Zeughaus. Die vielen funktionellen Mängel und das insgesamt für eine Landesbibliothek zu geringe Raumangebot führten zu den Erweiterungsüberlegungen. Vor dem Zweiten Weltkrieg befand sich die Landesbibliothek am Damm, wurde dort jedoch 1943 ausgebombt.
Verkehr rollt über die Nordtangente
Am 5. Mai 1987 wird die Nordtangente zwischen den Autobahnanschlussstellen Nadorst und Ohmstede freigegeben. Nach siebeneinhalb Jahren Bauzeit, zahlreichen kommunalpolitischen Debatten und schier endlosen gerichtlichen Auseinandersetzungen wird der Oldenburger Autobahnring geschlossen. Die Nordtangente soll im Zusammenhang mit dem Hauptverkehrsstraßennetz Oldenburgs den Stadtverkehr beruhigen.
Peguform schafft Arbeitsplätze
29. April 1988: Das Peguformwerk eröffnet auf dem ehemaligen Glashüttengelände in Osternburg. Die Peguform Werke GmbH aus Bötzingen am Kaiserstuhl sind ein großer Zulieferer der Automobilindustrie und werden zukünftig in Oldenburg eine Produktionsstätte für großvolumige Kunststoffteile für Autos haben. Im ersten Schritt entstehen 300 Arbeitsplätze.
Städtische Dienststellen beziehen alte Fleischwarenfabrik
Die Oldenburger Fleischwarenfabrik (Fleiwa) zieht 1988 in das Gewerbegebiet Tweelbäke und die Räumlichkeiten in der Industriestraße 1 können anders genutzt werden. Am 12. Dezember 1988 ziehen erste städtische Dienststellen in die alten Gebäude. Weitere folgen in den nächsten Jahren.
Oldenburg ist „unternehmerfreundlichste Stadt“
Am 13. September 1989 wird die Stadt Oldenburg in der Stadthalle von Bonn als „unternehmerfreundlichste Stadt der Bundesrepublik Deutschlands“ ausgezeichnet. Der Bundesverband junger Unternehmer (BJU) und das Düsseldorfer Fachmagazin „Wirtschaftswoche“ hatte eine Studie in Auftrag gegeben. Es wurden 1 600 Unternehmer aus den größten 50 Städten der Bundesrepublik befragt. Kriterien für die Auszeichnung waren zum Beispiel das Wirtschaftsklima, das Umfeld für Ansiedlungen, die Kommunalpolitik sowie die Lebensqualität. Oldenburg zeichnete sich besonders durch ein positives Wirtschaftklima und eine hohe Lebensqualität aus.
Oldenburg erhält erneut Auszeichnung
Ein Jahr später tut sich Oldenburg erneut durch eine Auszeichnung hervor. Als einzige niedersächsische Kommune wird Oldenburg von der Landesbausparkasse (LBS) für „beispielhafte Aktivitäten auf dem Gebiet der Stadterneuerung“ ausgezeichnet. Die Auszeichnung wurde insbesondere für die Einrichtung einer Fußgängerzone vor über 20 Jahren, den Umbau des Rathausmarktes vom Parkplatz zum Markt, die teilweise Wiederherstellung der historischen Wallanlagen und für das Projekt „Sanierung des Peter Friedrich Ludwig Hospitals zum Kulturzentrum“ zuerkannt.
Zentrale Anlaufstelle für Zuwanderer (ZAST)
Seit Oktober 1989 muss Oldenburg zahlreiche Flüchtlinge aus der damaligen DDR aufnehmen und bringt diese im Kloster Blankenburg unter. Es folgen auch Aussiedler aus Osteuropa, aus der Sowjetunion, Rumänien und Polen. Bis Juli 1990 sind rund 12.000 Menschen vorübergehend im Kloster Blankenburg untergebracht. Schließlich wird Blankenburg am 1. November 1990 neben Braunschweig in Niedersachsen die zweite Zentrale Anlaufstelle (ZAST) für Zuwanderer nichtdeutscher Nationalität. Kloster Blankenburg war nach dem Krieg zunächst Lungenheilstätte der Landesversicherungsanstalt gewesen. Ab Beginn der 50er Jahre wurde Blankenburg von der Stadtgemeinde Bremen und der Stadt Oldenburg als Psychiatrische Klinik und Pflegeheim genutzt.
Oldenburger Uni bekommt prominenten Namen
Am 3. Oktober 1991 wird die Universität Oldenburg nach dem Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky benannt.
Zuletzt geändert am 4. November 2024