Bilaterale Unternehmerdatenbank

Oldenburger und East London wollen Unternehmerdatenbank aufbauen

Erste Ergebnisse der Delegationsreise zum Ostkap: Am 27. November 2012 traf die Oldenburger Delegation in Südafrika zu Arbeitsgesprächen die Wirtschaftsförderung der Provinz Eastern Cape (ECDC) im Beisein des Repräsentanten des Landes Niedersachsen in Südafrika, Lars König. Roland Hentschel, Leiter des Fachdienstes Regionalentwicklung und Internationale Beziehungen, informierte über den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Oldenburg und die Beziehungen zu Partnerstädten und strategischen Partnern weltweit.

Herausforderungen und Chancen

Auf südafrikanischer Seite erläuterte Noludwe Ncokazi, ECDC-Managerin für Projektentwicklung und Infrastruktur, die aktuellen Herausforderungen und Chancen am Südkap, insbesondere im Hinblick auf den Ausbau Erneuerbarer Energien. Demnach forciere die Regierung Südafrikas wie auch die Provinzregierung des Eastern Capes die Einführung Erneuerbarer Energien mit hoher Aktivität. Im Zentrum der Pläne am Ostkap stünde die Windenergie. Eine große Aufgabe liege in der dezentralen Versorgung innerhalb der Region sowie beim Aufbau der nötigen Infrastruktur. Der Verwaltungsbezirk Buffalo City Metropolitan Municipality, in dessen Herz die Stadt East London liegt, beziehe mit seinen insgesamt 560.000 Einwohnerinnen und Einwohnern wie auch die ortsansässige Wirtschaft gegenwärtig 99 Prozent der gesamten Energie aus der rund 800 Kilometer nördlich gelegenen Metropole Johannesburg.

Bilaterale Datenbank mit Unternehmen

Weiterer Schwerpunkt der Gespräche mit der Eastern-Cape-Wirtschaftsförderung war die Branche Automobilzulieferung. Im Ergebnis – so das Fazit des Arbeitsgespräches – werden die Oldenburger Wirtschaftsförderung und ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Eastern Cape gemeinsam eine bilaterale Datenbank mit Unternehmen erstellen, die über Potenzial zum Aufbau und Ausbau weiterer Wirtschaftskontakte verfügen. Mit Blick auf die Zentralitätsfunktion Oldenburgs für die benachbarten Landkreise soll die Kontaktförderung hierbei nicht an den Stadtgrenzen Oldenburgs Halt machen.

Kooperationen auf ökonomischer und wissenschaftlicher Ebene

Der Nachmittag stand im Zeichen eines mehrstündigen Austausches mit Spitzenvertretern der Handelskammer am Ostkap, Border Kei Chamber of Business (BKCOB). Auch hier dominierte die Frage, wie Oldenburg und das Eastern Cape Kooperationen auf ökonomischer und wissenschaftlicher Ebene weiter etablieren könnten. BKCOB-Vorstand Les Holbrook verwies zunächst auf die positiven Nachwirkungen des deutsch-südafrikanischen Wirtschaftstages in Oldenburg am 18. September: „Das Treffen in Oldenburg war sehr förderlich. Direkt im Nachgang gab es bereits erste Anfragen von Unternehmen aus Oldenburg.“

Erhebliches Potenzial im bilateralen Austausch

Vertreter der örtlichen Stadtwerke machten deutlich, dass zum Aufbau einer nachhaltigen Energieproduktion am Ostkap gegenwärtig eine Potenzialflächen-Analyse durchgeführt werde, die ergeben solle, welche Standorte für welche regenerativen Energieformen geeignet seien. Das Know-how der der Oldenburger könne hier von besonderem Wert sein. Überdies sah die Handelskammer BKCOB erhebliches Potenzial im bilateralen Austausch über Fragen zur Ausbildung von Nachwuchskräften in Handel, Produktion und Gewerbe.

Trennung und Sammlung von Abfällen

Eine zusätzliche Bedeutung erhielt der Austausch mit der Kammer gegen Ende des Treffens: Das Ostkap stünde vor einer weiteren Herausforderung, indem keine wirksamen Strukturen für die Wiederverwertung von Abfällen bestünden. Weder finde eine effiziente Trennung und Sammlung von Abfällen aus privaten Haushalten, Öffentlichen Einrichtungen und der Wirtschaft statt, noch gebe es eine effektive Verwertung von Wertstoffen und somit nachhaltige Rückführung in den Produktions- und Verbraucherkreislauf.

Zuletzt geändert am 29. April 2022