Angriff auf Synagoge
Krogmann verurteilt Tat auf das Schärfste – Oldenburg setzt Zeichen gegen Antisemitismus
Oberbürgermeister entsetzt über versuchten Anschlag auf Synagoge
Mit großer Bestürzung hat Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann auf den am Freitag, 5. April 2024, verübten Anschlag auf die Synagoge in der Leo-Trepp-Straße reagiert. Unbekannte hatten in den Mittagsstunden einen Brandsatz auf eine Tür der Synagoge geworfen. „Ich verurteile diese Tat auf das Schärfste. Angriffe auf Synagogen sind Angriffe auf uns alle. Wir werden nicht hinnehmen, dass in unserer Stadt eine jüdische Einrichtung zum Ziel eines Anschlags geworden ist“, sagte Krogmann. Er dankte der Polizei dafür, dass sie die Sicherheitsmaßnahmen an der Oldenburger Synagoge bis zur Klärung der weiteren Tatumstände erhöht hat.
Uneingeschränkte Solidarität
Oberbürgermeister Krogmann betonte seine uneingeschränkte Solidarität mit der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg. Er werde mit aller Kraft Antisemitismus und Rassismus entgegentreten.
Krogmann dankte auch dem Hausmeisterteam des benachbarten Kulturzentrums PFL, das durch sein beherztes Eingreifen ein Ausbreiten des Feuers verhindert habe, so dass kein weiterer Gebäudeschaden entstand. Kräfte der Feuerwehr waren zur Löschung nicht mehr erforderlich. Verletzt wurde niemand.
Kundgebung und Mahnwache
Hunderte von Menschen versammelten sich am Sonntag, 7. April 2024, auf dem Julius-Mosen-Platz in Oldenburg zu einer Solidaritätskundgebung. Nach Angaben der Polizei kamen rund 550 Menschen mit vielen Israel-Flaggen und Plakaten. Die Veranstalter – das Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus sowie die Deutsch-Israelische Gesellschaft – zählten 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. In Redebeiträgen sprachen Oberbürgermeister Jürgen Krogmann, Niedersachsens Landtagspräsidentin Hanna Naber sowie der Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche in Oldenburg, Thomas Adomeit, der Jüdischen Gemeinde ihre Solidarität aus und verurteilten den Anschlag. Krogmann betonte, dass „der Schutz jüdischen Lebens unser aller Verpflichtung ist.“ Wer einen Brandsatz gegen eine Synagoge werfe, müsse damit rechnen, dass sich darin Menschen befinden: „Das war versuchter Mord, Terror und nichts anderes“, so Krogmann. Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Claire Schaub-Moore, dankte für die „überwältigende Solidarität“, die der Gemeinde Stärke verleihe. „Diese Stärke ist viel größer als das, was vor unserer Synagoge passiert ist.“
Bereits am Freitagabend hatten sich rund 300 Menschen zu einer Mahnwache vor der Synagoge versammelt, um ihre Solidarität zu demonstrieren.
Bundesinnenministerin verurteilt Anschlag
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat den Brandanschlag auf die Oldenburger Synagoge scharf verurteilt. Bei dem Vorfall handele es sich um einen „widerwärtigen“ und „menschenverachtenden Angriff auf Jüdinnen und Juden“, erklärte Faeser am Freitag im Onlinedienst X. Weiter erklärte die SPD-Politikerin ihre Solidarität mit der jüdischen Gemeinde in Oldenburg. „Der oder die Täter müssen ermittelt und zur Verantwortung gezogen werden“, forderte Faeser.
Zuletzt geändert am 8. August 2024