Preisträgerin 2024

Anne Applebaum erhält Carl-von-Ossietzky-Preis

Die Historikerin, Journalistin und Publizistin Anne Applebaum erhält den mit 10.000 Euro dotierten Carl-von-Ossietzky-Preis der Stadt Oldenburg für Zeitgeschichte und Politik des Jahres 2024. Ausgezeichnet wird sie von Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann im Rahmen eines Festaktes am Donnerstag, 6. Juni 2024. Die Zuerkennung erfolgt aufgrund einer Jury-Entscheidung und wird alle zwei Jahre in Erinnerung an den Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky verliehen.

„Die Jury ehrt mit ihrem Votum eine herausragende Intellektuelle, die mit ihrem Konzept einer öffentlich sichtbaren Zeitgeschichtsschreibung fachwissenschaftliche und journalistische Expertise vereint und sich mutig und mahnend im Sinne Carl von Ossietzkys für Demokratie und Menschenrechte in globaler Perspektive einsetzt. Für ihre wissenschaftliche und publizistische Arbeit konnte sie in Russland Quellen erschließen, die heute nicht mehr zugänglich sind. Mit ihren Büchern, Artikeln und Interviews, in denen sie sich engagiert zu aktuellen Themen der Politik und der Zeitgeschichte äußert, findet Anne Applebaum international große Resonanz.“ begründet die Jury ihre Wahl.

Weiter führt die Jury aus: „Frühzeitig warnte Anne Applebaum auch vor Putin und seinem aggressiven antiwestlichen Kurs. Sie forderte von Anfang an unzweideutig die Unterstützung der Ukraine gegen den Aggressor, um Russland eine klare Botschaft zu senden, und trug auch hier mit ihrer fachlichen Perspektive wie ihrer journalistischen Kompetenz maßgeblich zur öffentlichen Auseinandersetzung mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine bei. Sie mahnt den Erhalt einer regelbasierten Weltordnung an und erinnert nicht zuletzt Europa daran, eine klare, friedenssichernde Sicherheitspolitik zu betreiben.“

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Die fünfköpfige Jury

Der Jury gehören an die Historikerin Professorin Dr. Dagmar Freist (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg), der Journalist und frühere Direktor des NDR-Landesfunkhauses Schleswig-Holstein Friedrich-Wilhelm Kramer (Hamburg), der Journalist und ehemalige Tagesthemen-Moderator Thomas Roth (Berlin), die Journalistin und Autorin Shelly Kupferberg sowie der Historiker Professor Dr. Martin Sabrow (Potsdam), Senior Fellow am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung.

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Über den Carl-von-Ossietzky-Preis

Der Carl-von-Ossietzky-Preis für Zeitgeschichte und Politik wird seit 1984 alle zwei Jahre am 4. Mai, dem Todestag des Namenspatrons, oder in zeitlichem Zusammenhang zu seinem Sterbedatum von der Stadt Oldenburg verliehen. Ausgezeichnet werden Personen, einzelne Arbeiten oder Gesamtwerke, die sich mit Leben und Werk Ossietzkys oder die sich mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus auseinandersetzen. Der Preis kann auch für Arbeiten oder Personen zuerkannt werden, die sich im Geiste Carl von Ossietzkys mit der demokratischen Tradition und Gegenwart in Deutschland oder mit Themen der Politik und Zeitgeschichte befassen.

Zuletzt geändert am 14. März 2024