Studien/Analyse

Beauftragung

Für den brachgefallenen Standort an der 91er Straße soll eine Machbarkeitsstudie und für das ehemalige Wallkino eine Potentialanalyse erarbeitet werden, um mit richtungsweisenden Vorschlägen eine zukunftsweisende Entwicklung anzuschieben.

1. Machbarkeitsstudie 91er Straße

Um die Innenstadt stärker als vielfältigen Raum mit unterschiedlichen Qualitäten, Funktionen, Identitäten und Besonderheiten wahrzunehmen und um darauf aufbauend eine lebendige Innenstadt durch Vielfalt und abwechslungsreiche Atmosphären gestalten zu können, wurde in der Studie die Innenstadt vom Gutachter geclustert.

Zur Ermittlung des Entwicklungspotenzials wurden acht Interviews mit ausgewählten lokalen Akteurinnen und Akteuren mit unterschiedlicher fachlicher Expertisen aus den Bereichen Einzelhandel, Immobilien, Medizin, Wirtschaft und Wissenschaft durchgeführt. Hervorzuheben ist dabei die unterschiedliche Wahrnehmung der Innenstadt. Es sind unterschiedliche Bedarfe vorhanden, aus denen sich verschiedene Anforderungen an die Innenstadt ergeben.

Bürgerbeteiligung

Mit einer Online-Befragung mit geschlossenen Fragen konnten die Bürgerinnen und Bürger die vom Gutachter entwickelten Nutzungskonzepte bewerten.

Insgesamt kamen diesem Angebot knapp 600 Oldenburgerinnen und Oldenburger nach und nahmen an der Befragung teil. Der Großteil der Befragten ist zwischen 30 und 65 Jahren, während sich unter-18-jährige kaum einbrachten. Auffällig ist zudem, dass rund jede und jeder zweite der Befragten bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten in Oldenburg lebt.

Ergebnisse

In den Expertengesprächen als auch in der Online-Befragung wurde die Ausarbeitung eines flexiblen, nutzungsgemischten Konzepts als zentrales Element hervorgehoben. Die dadurch entstehende Multifunktionalität hat das Potenzial, einen wesentlichen Attraktivitätsfaktor für den urbanen Standort zu bilden. Als potenzielle Ankernutzung wurden vermehrt Kulturangebote und Veranstaltungsflächen genannt. Zudem wurde von den Expertinnen und Experten und der Bürgerschaft die Wichtigkeit einer hohen Aufenthaltsqualität, sowohl im Gebäude selbst als auch in den Außenbereichen der Fläche, hervorgehoben. In beiden Formaten wurde die Schaffung von Begegnungsorten gefordert, um Interaktion, Kommunikation und Austausch zwischen den verschiedenen Nutzergruppen zu fördern. Bei den städtebaulichen Anforderungen gehen die Meinungen bezüglich Höhe und Verdichtung zwar auseinander, insgesamt wird jedoch das Einfügen der Baukörper in das Stadtgefüge verlangt und eine nicht zu stark verdichtete Bebauung priorisiert.

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2. Potenzialstudie ehemaliges Wallkino

Das Büro Gruppeomp hat zwei unterschiedlich attraktive und aufwendige Nutzungsalternativen des Wallkinos entworfen und die ungefähren Kosten für den Umbau und die Sanierung ermittelt. Unter der Einbeziehung realistischer Finanzierungsbedingungen wurden die Kosten in Relation zu einer erwartbaren, marktüblichen Miete gesetzt. Um das in beiden Varianten erhebliche negative Delta zwischen erforderlicher und erwartbarer Miete ausgleichen zu können, wurden Förderoptionen aus dem Bereich des Denkmalschutzes und der Wirtschaftsförderung zusammengetragen. Da sich die quantitative Höhe dieser Fördermöglichkeiten erst im Rahmen einer Antragstellung für Umbau- oder Sanierungsmaßnahmen ergibt, kann die Potenzialanalyse vermutlich nicht abschließend ermitteln, ob das Projekt wirtschaftlich tragbar sein wird.

Bereits sehr hilfreich sind die in der Studie vorgestellten Vorbilder hybrider Gebäudestrukturen für öffentliche Gebäude in Städten vergleichbarer Größenordnung, wie zum Beispiel das Neue Forum in Groningen oder die LocHal in Tilburg, die dem Büro Inspirationen für den in der Studie angedachten Umbau des ehemaligen Wallkinos zum Bürgerforum geliefert haben.

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Zuletzt geändert am 24. September 2024