Bilanz 2017
Erfolgreiche Bilanz für 2017: Technologie und Forschung im Fokus
Oldenburg präsentiert sich in weltmeisterlicher Form
Ein Wachstum in vielen Bereichen kennzeichnete im Jahr 2017 die positive Entwicklung der Stadt Oldenburg. Meilensteine beim Ausbau der Stellung als Wissenschaftsstandort, der Startschuss für ein zukunftsweisendes Projekt auf dem Fliegerhorst, wichtige Weichenstellungen in den Bereichen Kultur und Sport sowie Millionen-Investitionen im Bildungsbereich spiegeln die Dynamik wider. Auch eine neue Partnerstadt hat Oldenburg dazubekommen. „Für diese überaus positive Entwicklung haben wir in den vergangenen Jahren einiges getan, nun wollen wir sie beibehalten und natürlich so gestalten, dass möglichst viele Menschen von diesen Erfolgen profitieren“, sagt Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann in seiner Bilanz.
Standortentwicklung
So hat sich Oldenburg als Wissenschaftsstandort exzellent entwickelt. Ein besonderes Augenmerk der Wirtschaftsförderung lag 2017 auf der Weiterentwicklung von Flächen zur Technologieansiedlung. Der Technologiepark Oldenburg (TPO) in Wechloy und das ehemalige ACC-Gelände in Kreyenbrück bieten hier hervorragende Möglichkeiten. An beiden Standorten zusammen stehen mehr als zehn Hektar Fläche zur Verfügung.
Das Quartier „MediTech Oldenburg“ (MTO) auf dem ehemaligen ACC-Gelände in Kreyenbrück ermöglicht vor allem Ansiedlungen aus dem medizintechnischen Bereich. Die alten Industriegebäude wurden dort abgerissen. Wirtschaftsminister Olaf Lies überreichte im Januar einen Förderbescheid über 3,4 Millionen Euro – das sind 75 Prozent der prognostizierten Kosten für Abriss und Erschließung der mehr als sechs Hektar großen Fläche.
Ende Mai wurde zudem das Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB) an der Universität Oldenburg offiziell gegründet. Die Universität und das Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), bündeln und erweitern damit ihre Forschung. Die Stadt Oldenburg hat dafür ein campusnahes Grundstück im Technologiepark am Pophankenweg bereitgestellt. „Wir haben als Stadt den Prozess der Ansiedlung von Beginn an engagiert unterstützt und eng begleitet“, erklärt Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. „Das ist ein wichtiger Meilenstein für den Wissenschaftsstandort Oldenburg und ein Erfolg der jahrzehntelangen Arbeit der Meeresforscherinnen und -forscher.“
Fliegerhorst
Noch ein weiteres Leuchtturmprojekt wird in Oldenburg verwirklicht: Unter der gemeinsamen Koordination von OFFIS und der Stadt Oldenburg hat ein Konsortium mit insgesamt 21 Partnern aus Industrie und Forschung den Zuschlag zur Realisierung eines Energetischen Nachbarschaftsquartiers auf einer Teilfläche des ehemaligen Fliegerhorsts erhalten. Es fließen Fördermittel des Bundes in Höhe von rund 18 Millionen Euro in das ambitionierte Vorhaben. Weitere gut 8,4 Millionen Euro werden von den Partnern aus der Wirtschaft beigesteuert.
Kitas und Schulen
Bei der Schaffung weiterer Plätze in der Kindertagesbetreuung lässt die Stadtverwaltung nicht locker. Schließlich ist das selbstgesteckte Ausbau-Ziel – bis zum Kita-Jahr 2021/2022 soll die Versorgungsquote auf 48 Prozent im Krippenbereich und auf 98 Prozent im Kindergartenbereich steigen – überaus ambitioniert. Fünf Neu- und Umbauprojekte zur Schaffung weiterer Plätze hat der Jugendhilfeausschuss des Rates im August beschlossen. Oberbürgermeister Krogmann: „Das bedeutet für uns einen echten Kraftakt. Wir gehen damit an die Grenzen dessen, was finanziell leistbar ist.“ In 2017 wurde der Bau von sechs Kita-Standorten fertiggestellt oder zumindest begonnen.
An Oldenburgs größter Integrierter Gesamtschule, der IGS Flötenteich – wurde ein Neubau, der rund 5,5 Millionen Euro gekostet hat, eingeweiht. Das Gebäude bietet der Schule eine zusätzliche Nutzfläche von 1.500 Quadratmetern und sorgt dafür, dass die sechszügige Jahrgangsstruktur in angemessener Weise ihren Platz findet.
Kultur
Mit einer Feierstunde im Horst-Janssen-Museum wurde am 28. April der Ankauf der sogenannten „Blessin-Sammlung“ gewürdigt. Mit dem Kauf der 315 Zeichnungen, Aquarelle und Skizzen umfassenden Privatsammlung des Janssen-Biographen und Kunstsammlers Prof. Dr. Stefan Blessin übernahm das Horst-Janssen-Museum, dessen Bestand bisher auf Dauerleihgaben und dem Ankauf von Einzelwerken beruhte, nun eine geschlossene Sammlung.
„Diese Erwerbung ist für das Horst-Janssen-Museum und die Stadt Oldenburg von enormer Bedeutung“, sagt Jürgen Krogmann. Ermöglicht wurde der Ankauf durch Sponsoren und Unterstützer. Die Stadt Oldenburg steuert mit 290.000 Euro rund ein Fünftel der Gesamtsumme bei.
Die Stadtbibliothek hat ein Konzept erarbeitet, mit dem auf das veränderte Leseverhalten und die veränderte Mediennutzung reagiert wird. Der Oberbürgermeister stellte das „Bibliotheksprofil 2021“ für die mittelfristige Entwicklung des städtischen Bibliothekssystems im August vor.
Neue Töne im Jugendkulturzentrum Cadillac: Das langersehnte „Bandhaus“ nahm an der Huntestraße 4a offiziell zum 1. Dezember seinen Betrieb auf. Mit dem Umbau und der konzeptionellen Erweiterung begegnet die Stadt Oldenburg dem seit Jahren beklagten Mangel an bezahlbaren Proberäumen für junge Musiker und Bands. „Oldenburg hat eine wunderbar vielseitige und junge Musikszene. Die wollen wir mit dem städtischen Bandhaus im Cadillac fördern“, betont Jürgen Krogmann. „Talente bekommen hier ein sehr gut ausgestattetes musikalisches Wohnzimmer“, so der Oberbürgermeister. Der für den Umbau bereitgestellte Kostenrahmen in Höhe von 190.000 Euro konnte eingehalten werden.
Sport
Die Bäderlandschaft der Stadt Oldenburg muss in den kommenden Jahren umfassend saniert und den aktuellen Erfordernissen angepasst werden. Das ist das Ergebnis einer Analyse, die das Planungsbüro PROFUND Consult im Auftrag der Stadtverwaltung vorgenommen hat. Kernpunkt ist der Neubau eines Gesundheits- und Vitalbades am Standort Flötenteich. Daneben umfasst die Bäderstrategie aber auch umfangreiche Sanierungsmaßnahmen in den Stadtteilbädern und Investitionen ins OLantis.
Dass auch die Weser-Ems-Hallen als Sportstätte höchsten Ansprüchen genügen, zeigte die Handball-Weltmeisterschaft der Frauen. „Simply wunderbar“ – dem WM-Motto wurde Oldenburg im Dezember als Spielort der Vorrundengruppe C vollauf gerecht. Die Ausrichter und die in Oldenburg spielenden Teams aus Russland, Brasilien, Dänemark, Montenegro, Japan und Tunesien waren voll des Lobes für die Stadt. Sieben TV-Sender übertrugen Fernsehbilder aus der Großen EWE-Arena bis nach Japan.
Finanzen
Bestens in Form ist die Stadt Oldenburg auch, wenn es um ihre Finanzen geht. Für 2018 legt der Oberbürgermeister einen Haushalt vor, der im Ergebnishaushalt einen Überschuss von 5,2 Millionen Euro ausweist. Die Gesamtsumme des Ergebnishaushalts beträgt 533,6 Millionen Euro (2017: 509 Millionen Euro). Auch dieser Etat setzt klare Schwerpunkte in den Bereichen Schule und Bildung. Für den Ausbau und Ausstattung von Bildungs- und Betreuungseinrichtungen werden über 34 Millionen Euro ausgegeben und damit vier Millionen Euro mehr als in 2017.
Umwelt
Oberbürgermeister Jürgen Krogmann ist Ende November Teilnehmer des von Kanzlerin Angela Merkel einberufenen Dieselgipfels im Berliner Kanzleramt. Um den Ausstoß von Stickstoffdioxid zu reduzieren, hat Oldenburg unter anderem der Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs, die beschleunigte Modernisierung der Bus-Flotte, die Weiterentwicklung eines Logistikkonzeptes für die Innenstadt, die Förderung der Elektromobilität und des Radverkehrs sowie Maßnahmen zur Reduzierung der Stickoxid-Emissionen städtischer Nutzfahrzeuge auf den Weg gebracht.
Die Stadt geht mit gutem Beispiel voran: Anfang November nimmt der Oberbürgermeister vier neue Kleinfahrzeuge mit Elektroantrieb in Empfang, die ab jetzt zur klimafreundlichen Dienstwagenflotte gehören.
Verwaltung
Zum 1. August hat die Stadt Oldenburg ein Amt für Zuwanderung und Integration eingerichtet. Es wird gebildet aus dem bisherigen Amt für Zentrales Flüchtlingsmanagement und der Stabsstelle Integration. Dort werden die Zuständigkeiten für Zuwanderung und Integration gebündelt. „Wir fassen hier die Aufgaben zusammen, die bislang in unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung erledigt wurden, Abstimmungen können schneller erfolgen und wir können deutlich effizienter handeln“, so Oberbürgermeister Jürgen Krogmann.
Partnerschaften
Oldenburg und die chinesische Millionen-Metropole Xi'an haben am 11. September im Oldenburger Rathaus ihre Städtepartnerschaft besiegelt. Dies sei der „Brückenbau für eine vertrauensvolle und nachhaltige Partnerschaft beider Städte – zum Wohle Xi'ans und zum Wohle Oldenburgs“, hieß es bei der Zeremonie im Oldenburger Rathaus.
Zuletzt geändert am 8. August 2024