Land fördert Neubau am Klinikum
300 Aktenordner bei der Stadt abgegeben
Klinikum stellt Bauantrag für Großprojekt
Das Klinikum Oldenburg hat im Dezember 2020 bei der Stadt den Bauantrag für den geplanten großen Erweiterungsbau gestellt. Das Aktenmaterial umfasst 20 Umzugskartons mit etwa 300 Aktenordnern. Die Bauordnung begleitet das Bauprojekt im Gesamtvolumen von etwa 300 Millionen Euro bereits seit fast drei Jahren. So soll sichergestellt werden, dass die Genehmigung zügig erteilt werden kann. Für die Umsetzung des gesamten Bauvorhabens werden mehrere Jahre veranschlagt.
Gut ausgestattete Krankenhauslandschaft ein hohes Gut
Land fördert Neubau am Klinikum Oldenburg mit 145 Millionen Euro
Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann hat am Mittwoch, 2. Dezember 2020, einen Förderbescheid über insgesamt 145 Millionen Euro an Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sowie an die Vorstände des Klinikums Oldenburg, Dr. Christiane Stehle und Rainer Schoppik, übergeben.
Die Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Krankenhausversorgung ist dem Land Niedersachsen ein besonders wichtiges Anliegen. Aus diesem Grund beteiligt sich das Sozialministerium jährlich mit hohen Investitionsförderungen daran, diesen Versorgungsauftrag sicherzustellen und für die Bürgerinnen und Bürger eine dem Bedarf angepasste optimale Gesundheitsversorgung zu gewährleisten.
Stimmen zum Neubau
Ministerin Carola Reimann erklärt dazu: „Die Krankenhäuser sind von entscheidender Bedeutung für die Infrastruktur in jeder Stadt. Die Corona-Pandemie hat nochmal besonders deutlich gemacht, was für ein hohes Gut eine flächendeckende und gut ausgestattete Krankenhauslandschaft ist. Die Krankenhäuser haben in den letzten Wochen und Monaten einen immens wichtigen Beitrag geleistet, um die Situation in Niedersachsen zu bewältigen. Umso mehr freut es mich, dem Klinikum Oldenburg heute einen echten Finanzierungsanschub über 145 Millionen Euro überreichen zu können.“
Jürgen Krogmann, Oberbürgermeister Stadt Oldenburg, betont: „Die Corona-Pandemie macht deutlich, wie wichtig eine nachhaltige und krisenfeste Krankenhausstruktur ist. Die Modernisierung und der Ausbau des Klinikums Oldenburg sind in diesen Zeiten ein wegweisendes Signal. Ich danke dem Land Niedersachsen für die herausragende Unterstützung. Dieses Leuchtturmprojekt macht eine flächendeckende Grundversorgung zukunftssicher und gewährleistet gleichzeitig universitäre Spitzenmedizin. Für das Klinikum symbolisiert diese Großinvestition einen Aufbruch nach vorne.“
Rainer Schoppik, Vorstandsvorsitzender Klinikum Oldenburg, sagt: „Wir freuen uns, den Fördermittelbescheid des Landes jetzt in den Händen halten zu können und im kommenden Jahr dann mit dem bisher größten Bauvorhaben am Klinikum Oldenburg zu starten. Mit der Erweiterung der baulichen Kapazitäten sichern wir die medizinische Versorgung nicht nur in Oldenburg, sondern tragen zur Gesundheitsversorgung der gesamten Weser-Ems-Region und darüber hinaus bei.“
Dr. Christiane Stehle, Medizinischer Vorstand Klinikum Oldenburg, ergänzt: „Der Fördermittelbescheid des Landes stellt die Basis der Medizinstrategie in den nächsten Jahren dar. Ein wichtiger Schritt auch für unsere Entwicklung im Bereich der Universitätsmedizin.“
Über die Baumaßnahme
Ziel der Maßnahme mit einem Fördervolumen von 145 Millionen Euro ist die umfängliche Neuorganisation der Kernfunktionen einer heterogen gewachsenen Gebäudestruktur zu einer leistungsgerechten Einheit für hochwertige, stationäre Krankenversorgung. Dies wird erreicht durch den Neubau – Erweiterungsbau Ost, den Neubau des Perinatalzentrums Level 1, den Anbau der Magistralen Süd und Nord sowie Umbauten im Bestand.
Mit dem Erweiterungsbau Ost werden dringend benötigte Intensiv- und IMC-Kapazitäten (Intermediate Care oder auch Intensivüberwachungspflege) realisiert und die herzmedizinische Versorgung am Standort zentralisiert. Mit dem Perinatalzentrum Level 1 werden die Funktionsbereiche um die Geburtshilfe und Neonatologie in einem Neubau konzentriert, der betriebsorganisatorisch sinnvoll neben der Kinderklinik gelegen ist und zukunftsfähig auch baulich zu einem Eltern-Kind-Zentrum zusammenwachsen kann.
Das Klinikum wurde in den 1960er Jahren auf dem Standort des ehemaligen Lazaretts Kreyenbrück errichtet und neben diversen An- und Umbauten durch die Neubauten der Kinderklinik (2003) und der Kinder- und Jugendpsychiatrie (2009) ergänzt. Eine grundlegende Sanierung hatte bisher nicht stattgefunden.
Über das Klinikum Oldenburg
Das Klinikum Oldenburg » im Stadtteil Kreyenbrück verfügt aktuell über 750 somatische Planbetten sowie über 32 psychiatrische Betten und 50 teilstationäre Plätze. Es versorgt als Krankenhaus der Maximalversorgung jährlich mit etwa 3.100 Mitarbeitenden rund 37.000 Patientinnen und Patienten vollstationär und 1.000 teilstationär sowie 105.000 ambulante Patientinnen und Patienten mit einem breit gefächerten Angebot an medizinischen Disziplinen. In der Zentralen Notaufnahme werden pro Jahr mehr als 55.000 Notfallpatientinnen und -patienten inner- und außerklinisch (auch mittels Telemedizin) versorgt. Das Klinikum verfügt insgesamt über 20 Fachkliniken und fünf Institute und ist ein regionales Traumazentrum. Seit 2012 ist es Teil der European Medical School Oldenburg-Groningen mit aktuell zwölf Universitätskliniken, davon zwei Universitätsinstituten, am Campus, der einen grenzüberschreitenden Medizinstudiengang anbietet.
Die baulichen Strukturen, technische Ausstattung und nutzbaren Flächen der Zentralen Notaufnahme (ZNA) und Funktionsdiagnostik sowie im Besonderen die Anbindung des OP-Bereichs entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen, die aufgrund veränderter prozessualer Abläufe, hygienischer und medizinscher Standards, sowie des gestiegenen Patientenaufkommens entstehen.
Zuletzt geändert am 5. August 2024