Aufstellungsbeschluss: Wichtiger Schritt für Neubau des Seniorenzentrums

Absichtserklärung: Klima im Fokus

Künftig Platz für 100 Bewohnerinnen und Bewohner

Der erste wichtige Schritt für einen Neubau des Seniorenzentrums der Diakonie im Schützenweg steht bevor: Die Stadtverwaltung hat im Ausschuss für Stadtplanung und Bauen am Donnerstag, 21. September 2023 », einen entsprechenden Bebauungsplan-Aufstellungsbeschluss eingebracht. „Damit schaffen wir die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Neuerrichtung und den Betrieb des Seniorenzentrums an nahezu gleicher Stelle am Standort im Haarentorviertel – dann aber auf dem Hintergrundstück des Areals“, so Stadtbaurätin Christine-Petra Schacht. Die Substanz und der Zustand des bisherigen Gebäudes entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen in Bezug auf reibungslose betriebliche Abläufe, Brandschutz, Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Ein Ersatzbau soll künftig all diese Punkte berücksichtigen. „Eine solch wichtige Einrichtung wie ein Seniorenzentrum ist elementar für unsere Stadt, auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels. Uns ist wichtig, bei diesem Projekt keine Steine in den Weg zu legen, sondern Brücken zu bauen – und den Standort zu erhalten“, betont Schacht weiter. Den nächsten Schritt im Verfahren bildet die Erstellung eines Planentwurfes, der von einem Fachbüro realisiert werden soll.

Platz für 100 Bewohnerinnen und Bewohner

Auf dem bisher unbebauten Teil des Grundstücks hinter dem aktuellen Standort der Diakonie, also in östlicher Richtung, soll nun der neue Standort für das Seniorenzentrum einschließlich der betrieblichen Versorgungseinrichtungen entstehen. Es handelt sich um ein bis zu fünfgeschossiges Gebäude, welches in einer Flachdachvariante hergestellt wird. Dem Bedarf der Diakonie entsprechend wird seitens der Grundstückseigentümerin die Neuerrichtung des Seniorenzentrums für etwa 100 Bewohnende geplant. Zusätzlich soll eine Tagespflegeeinrichtung mit etwa 20 Plätzen errichtet werden. Den neuen Mittelpunkt des Seniorenzentrums wird ein Café bilden, das auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll. Zudem solle es möglichst wenige oberirdische Pkw-Stellflächen geben, stattdessen ist eine Quartiersgarage vorgesehen.

In Bezug auf die zu berücksichtigende Lärmproblematik werden nach Möglichkeit durch die Gebäudestellung und eine intelligente Anordnung der Grundrisse in den Gebäuden Räume mit lärmempfindlichen Nutzungen vor dem Lärm der angrenzenden Autobahn und der Bahnstrecke geschützt. Ein besonderes städtebauliches Augenmerk soll auf die Umsetzung einer zeitgemäßen Freiflächengestaltung auf dem gesamten Grundstück gelegt werden. Im Verlauf des kommenden Bauleitplanverfahrens muss dabei geprüft werden, ob durch eine Wegeverbindung eine fußläufige Anbindung aus dem Quartier zum Botanischen Garten geschaffen werden kann.

Gemeinsame Absichtserklärung

Die Grundzüge der Planung sind mit der Lebensquartier Haarentor GmbH, die Eigentümerin des 22.000 Quadratmeter großen Grundstücks Schützenweg 34 ist, in einer gemeinsamen Absichtserklärung, einem sogenannten „Letter of Intent“, verfasst worden. Die Lebensquartier Haarentor GmbH mit Sitz in Oldenburg ist eine Tochtergesellschaft der Lintas GmbH, die aus der Linden Projekt GmbH hervorgegangen ist. So verpflichtet sich die Grundstückseigentümerin, künftig über einen städtebaulichen Vertrag einen Ersatzbau als neues Seniorenzentrum am Standort entsprechend der anerkannten aktuellen Standards zu erstellen. Die Grundzüge der Planung sehen beispielsweise die Ausstattung von Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen und Begrünung in diesem Bereich (Teilbereich A) vor.

Darüber hinaus können die in der Umgebung vorhandenen städtebaulichen Strukturen des Bestandes (Teilbereich B) langfristig gesichert und zeitgleich behutsam kontrollierte Erweiterungsmöglichkeiten der vorhandenen Gebäude auf dem Grundstück Schützenweg 34 und deren angrenzenden Umgebungsbereich ausgelotet werden. Auch hier ist die Ausstattung von Dachflächen mit Photovoltaik-Anlagen im Rahmen von Dachsanierungen oder nachträglicher Aufrüstung denkbar. Eine Sanierung und nachträgliche Dämmung vorhandener Gebäude würde zudem den Energieverbrauch senken.

Ein Punkt, der den Vertreterinnen und Vertretern der Bürgerinitiative „Rettet das Haarentorviertel“ besonders am Herzen liegt, wird ebenfalls berücksichtigt: Die auf dem Grundstück Schützenweg verorteten und anerkannten Biotope insgesamt werden durch Grün- und Wasserstrukturen sinnvoll und räumlich funktionell miteinander verbunden. Und die auf dem Grundstück entfernte Waldfläche soll, soweit möglich, wiederaufgeforstet oder alternativ möglichst im Stadtgebiet als Kompensationsfläche durch die Grundstückseigentümerin ausgeglichen werden.

Folgerichtiger Handlungsschritt im Zuge der Stadtentwicklung

„Die planungsrechtliche Sicherung eines Seniorenzentrums am Standort, der durch die Neuerrichtung im östlichen Geltungsbereich des künftigen Bebauungsplanes erst ermöglicht wird, die dauerhafte Erhaltung der Einrichtungen im nördlichen Geltungsbereich sowie der Wohnbebauung an der Hamelmannstraße und die Nachnutzung der Gebäude des jetzigen Seniorenzentrums im Bestand – also die Neustrukturierung von Teilen des Haarentorviertels insgesamt – haben für Oldenburg eine stadtgesellschaftlich hohe Bedeutung“, fasst Schacht zusammen.

Mit der Durchführung des Bauleitplanverfahrens zum Bebauungsplan 851 (östlich Schützenweg/nördlich Hamelmannstraße) können neben einer städtebaulichen Akzentuierung zudem gültige planungsrechtliche Regelungen für den Geltungsbereich insgesamt getroffen werden. Im Umkehrschluss würden ohne die geltenden Festsetzungen eines Bebauungsplanes die planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Neuerrichtung des Seniorenzentrums fehlen.

Zuletzt geändert am 25. November 2024