Jente Posthuma: „Woran ich lieber nicht denke“

Lesung & Gespräch

Trauerarbeit

Jente Posthuma, geboren 1974, ist eine niederländische Schriftstellerin, die für ihre oft scharfzüngige und lakonische, komische Prosa von Presse und Publikum gefeiert wird. Der Roman Woran ich lieber nicht denke stand auf der Shortlist des International Booker Prize 2024 und war für den Literaturpreis der Europäischen Union nominiert:

Als Erstes denkt sie immer an ihren Zwillingsbruder. Wenn sie einen neuen Pullover für ihre Sammlung entdeckt. Wenn sie nicht weiß, wie sie ein schlecht laufendes Date elegant beenden kann. Wenn sie Sylvia Plath liest und Virginia Woolf. Oder als sie die einstürzenden Twin Towers in den Fernsehnachrichten betrachtet. Ihr Zwillingsbruder ist der Mensch, der immer da ist – erst im gemeinsamen Kinderzimmer, dann in der Wohnung auf der anderen Seite des Parks in Amsterdam. Doch plötzlich kommt der Tag, an dem er nicht mehr da ist. Jente Posthuma schreibt in präzisen Vignetten, voll sanfter Melancholie und mit überraschendem Humor von nicht weichen wollender Trauer und einer Erschütterung, die in jeder Faser des Körpers spürbar ist. Und sie erzählt, wie das Ringen um Verständnis die Nähe zum verlorenen Menschen noch vertiefen kann. Ralf Grüttemeier, Professor für niederländische Literaturwissenschaft, stellt die Schriftstellerin vor und spricht mit ihr über den Roman, der in deutscher Übersetzung vorliegt. Niederländische Sprachkenntnisse sind für den Besuch der Lesung nicht erforderlich.

Veranstaltet in Kooperation mit dem Institut für Niederlandistik der Carl von Ossietzky Universität.

Zuletzt geändert am 11. Februar 2025