Projektbericht Altersfreundliches Oldenburg veröffentlicht

Kooperation zwischen Universität und Stadt

So altersfreundlich ist Oldenburg: Ergebnisse der Befragung veröffentlicht

Wie altersfreundlich ist Oldenburg? Welche Bereiche des räumlichen, sozialen und öffentlichen Umfeldes schneiden am besten ab? Und in welchen Stadtteilen ist die Zielgruppe am zufriedensten? Diese und weitere Fragen werden im Projektbericht „Altersfreundliches Oldenburg“ beantwortet, der im Februar 2025 veröffentlicht wurde. Die vorgestellten Ergebnisse beruhen auf der Befragung von Menschen aus Oldenburg, die älter als 65 Jahre sind – und sich mit einer sehr hohen Rückmeldequote von 45 Prozent an der Umfrage beteiligt haben. Es handelt sich dabei um ein Kooperationsprojekt der Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg.

Der dabei verwendete Fragebogen wurde zuvor schon in verschiedenen anderen Sprachen und Ländern eingesetzt und gilt als wissenschaftlich validiertes Instrument. In einem ersten Schritt des Projektes wurde er durch ein multidisziplinäres Team das erste Mal ins Deutsche übersetzt. Im Anschluss wurde eine Zufallsstichprobe von 2.000 Personen über 65 Jahren aus Oldenburg ausgewählt, denen der Fragebogen zugesandt wurde. Mit einer Rücklaufquote von 45 Prozent (907 ausgefüllte Fragebögen) konnte eine repräsentative Erhebung durchgeführt werden. Erste Ergebnisse wurden bereits im Oktober öffentlich in Oldenburg präsentiert.

Insgesamt gutes Zeugnis für Oldenburg

Die Befragung zeigte, dass Oldenburg insgesamt als altersfreundliche Stadt wahrgenommen wird. Es gab keine Bewertungen im roten Bereich, was Oldenburg ein insgesamt gutes Zeugnis ausstellt. In der Analyse wurde auf neun verschiedene Bereiche des räumlichen, sozialen und öffentlichen Umfeldes Bezug genommen. Besonders positiv wurde dabei der Bereich „Wohnen“ bewertet. Des Weiteren wurden die Postleitzahlen erfragt. So wurde im PLZ-Gebiet 26131 (Eversten) die Altersfreundlichkeit positiver als im Postleitzahlen-Gebiet 26135 (Osternburg, Drielake, Tweelbäke und Krusenbusch) bewertet. Weiterhin hängt die Zufriedenheit stark von bestimmten Personenmerkmalen ab, die ebenfalls erhoben wurden: Männer, Personen mit höherem Bildungsgrad, Eigentümerinnen und Eigentümer sowie Personen, die nicht alleine leben, sind generell zufriedener. Detaillierte Ergebnisse können direkt im Bericht nachgelesen werden.

Besser geht immer

Trotz der aktuellen Zufriedenheit mit der Altersfreundlichkeit der Stadt erfordern diese sichtbar gemachten Unterschiede eine Weiterentwicklung bereits bestehender Maßnahmen. Hinzu kommt, dass der in den nächsten Jahren kontinuierlich steigende Anteil der älteren Bevölkerung neuer Anstrengungen bedarf, um auch zukünftig die Altersfreundlichkeit Oldenburgs zu erhalten. Dafür ist geplant, zukünftig regelmäßige Befragungen durchzuführen, damit die städtischen Strategien und Maßnahmen entsprechend an die sich verändernden Entwicklungen angepasst werden. So kann die Lebensqualität und Selbstbestimmung der älteren Bevölkerung nachhaltig gesichert werden.

Das sagen die Verantwortlichen

Professorin Kathrin Boerner von der Universität Oldenburg betont die Zusammenarbeit bei diesem wichtigen Thema: „Es ist ein wichtiges Kooperationsprojekt, das zeigt, wie Stadt und Universität gemeinsam den Herausforderungen des demografischen Wandels begegnen können. Die große Resonanz und das Engagement vieler Beteiligter haben verdeutlicht, wie relevant das Thema Altersfreundlichkeit ist. In kurzer Zeit konnten wir wertvolle Erkenntnisse gewinnen, neue Netzwerke knüpfen und wichtige Impulse für zukünftige Entwicklungen setzen. Die Ergebnisse bieten eine fundierte Basis für weitere Forschung.“

Ihre Kollegin Adele Grenz ergänzt: „Der Projektbericht gibt Einblicke in die Hintergründe, Abläufe und Ergebnisse der Studie und ist das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Stadt und Gesellschaft. Dafür nochmals vielen Dank! Um weitere Einblicke in die Lebensrealitäten älterer Menschen in Oldenburg zu gewinnen, sind für 2025 Interviewstudien geplant.“

Susanne Jungkunz, Koordinatorin des Projektes auf Seiten der Stadt Oldenburg, wagt einen Blick in die Zukunft: „Wir profitieren an vielen Stellen vom Hochschulstandort Oldenburg. Dies hat die aktuelle Kooperation beim Projekt des Fragebogens zur Altersfreundlichkeit einmal mehr ergeben. Die Gelegenheit, zukünftig einzelne Fragestellungen zu vertiefen und aus den Ergebnissen notwendige Maßnahmen abzuleiten, wird einen großen Nutzen für die Lebenslage der älteren Bevölkerung Oldenburgs bringen. So brauchen wir zum Beispiel beim Thema Fachkräftemangel und Sicherung der Pflege auch neue kommunale Antworten, um die großen Herausforderungen zu meistern.“

Zuletzt geändert am 10. Februar 2025