In Kita, Schule und Kantine gesund und nachhaltig essen

Stadt Oldenburg startet Verbundprojekt mit vier Kooperationspartnern

Gesunde und klimafreundliche Ernährung mit hohem Tierwohl-Standard, fairen Arbeitsbedingungen und nicht zuletzt fairen Preisen – so lautet das ambitionierte Ziel eines neuen Verbundprojekts in Oldenburg und umzu. Konkreter Kern des Projektes mit dem Arbeitstitel „EAT-OW – Ernährung Außerhaus Transformieren in Oldenburg und Wesermarsch“: Einrichtungen der Außer-Haus-Verpflegung, wie Kantinen und Mensen, die ihr Verpflegungsangebot verändern möchten, können Beratungs- und Unterstützungsangebote erhalten. Gleichzeitig sollen Partnerschaften zwischen Landwirtschaft und Betrieben in der Region aufgebaut und gestärkt werden. Verbundpartner sind die Stadt Oldenburg, die Landkreise Wesermarsch und Oldenburg, der Ernährungsrat und die Regionalwert AG Bremen und Weser-Ems.

„Durch eine umfassende Förderung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) – die sich die Partner als eines von 13 Projekten in Deutschland sichern konnten – können diese großen Aufgaben nun mit mehr Ressourcen angegangen werden“, sagt Nils Marscheider vom Amt für Klimaschutz und Mobilität, der das Projekt auf Seiten der Stadt Oldenburg betreut. „Wir treten dabei nicht mit erhobenem Zeigefinger auf, im Gegenteil: Wir unterstützen Betriebe, die zum Beispiel mehr Bio-Lebensmittel aus der Region nutzen möchten und zeigen gegenseitige Vorteile auf: für die Betriebe, die Landwirtschaft und letztlich auch die Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Außer-Haus-Verpflegung als Hebel zur größeren Wirksamkeit

In Schule, Kita und Kantine, aber auch in Einrichtungen für Seniorinnen und Senioren essen täglich sehr viele Menschen. Großküchen, die ihr Verpflegungsangebot verändern möchten, können dafür durch das Projekt Unterstützung in Form einer Vor-Ort-Beratung erhalten. Dabei geht es zum Beispiel um eine stärkere Ausrichtung an den Qualitätsstandards der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Verarbeitung von mehr Bio-Lebensmitteln aus der Region oder die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Die zu beratenden Großküchen stellen mit ihrem Versorgungsvolumen einen großen Hebel dar, um eine entsprechende Wirkung zu erzielen. Die Rahmenkonzepte für Schul- und Kitaverpflegung in der Stadt Oldenburg sind sehr wichtige Anknüpfungspunkte für das Projekt, die für den Transfer in die Projektregion genutzt werden. 

Umfassende Vernetzung, Bildungs- und Informationsangebote

Neben der Beratung sind Vernetzung und Informationsmanagement geplant, um verlässliche Partnerschaften zwischen regionaler Landwirtschaft und den Abnehmerbetrieben zu stärken. Nicht zuletzt möchte das Projekt Besucherinnen und Besucher von Mensa und Kantine verstärkt für die wertvolle Arbeit der regionalen Landwirtschaft sensibilisieren und dieses Thema in den Mittelpunkt von Bildungs- und Informationsangeboten stellen.

Wer sind die Partner?

Neben der Stadt Oldenburg und den Landkreisen Oldenburg und Wesermarsch, die auf kommunaler Ebene bereits Projekte zu Klimaschutz und Ernährung vorantreiben, sind auch der Ernährungsrat Oldenburg und die Regionalwert AG Bremen und Weser-Ems maßgeblich beteiligt. Der Ernährungsrat wurde bereits 2017 gegründet und arbeitet eng mit Stadtverwaltung und Politik zusammen, etwa bei der Entwicklung einer Ernährungsstrategie und einer möglichst regionalen Versorgung mit Lebensmitteln. Nach einem Ratsbeschluss vom 30. September 2024 soll der Ernährungsrat künftig auch institutionell durch die Stadt Oldenburg gefördert werden. Die Regionalwert AG Bremen und Weser-Ems ist eine Bürgeraktiengesellschaft, die das Ziel hat, Erzeugerinnen und Erzeuger direkt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie auch Händlerinnen und Händlern zusammenzubringen – zugunsten einer gemeinsamen Vermarktung und Logistik und zur Förderung der Bio-Landwirtschaft. Bürgerinnen und Bürger können dabei Aktien erwerben, deren Erlöse direkt in lokale Landwirtschaftsbetriebe investiert werden.

Wer macht was im Verbund?

Die Stadt Oldenburg übernimmt im Verbund die Koordination und Evaluation. Der Landkreis Oldenburg arbeitet zum Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten und der Landkreis Wesermarsch übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt. Beim Ernährungsrat Oldenburg wird das Beratungsangebot für Gastronomie aufgebaut und die Regionalwert AG Bremen und Weser-Ems übernimmt die Informations- und Bildungsangebote im Projekt. Das Projekt läuft offiziell vom 1. Oktober 2024 bis zum 30. September 2027, ist also auf drei Jahre angelegt.

Das Projekt der Modellregion wird gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Erkenntnisse aus dem Projekt werden veröffentlicht und können damit auf andere Regionen Deutschlands übertragen werden. Die Gesamtförderung für den Verbund beträgt rund 750.000 Euro über drei Jahre. 

Mehr erfahren

Aktuelles zum Thema Klimaschutz in Oldenburg finden Sie auf den Seiten zum Klimaschutz ». Fragen zum städtischen Klimaschutz können gerne per E-Mail an klima[at]stadt-oldenburg.de gerichtet werden.

Zuletzt geändert am 9. Oktober 2024