Oldenburg. Zeichenkunst bis heute: Das ist der neue Claim, mit dem das Oldenburger Horst-Janssen-Museum in die kommenden Jahre blickt. In den vergangenen Monaten ging mit der Profilschärfung auch die Entwicklung eines neues Corporate Designs mit neuer Website (ab 19. September) und neuem Logo einher. „Leben und Werk von Horst Janssen sowie die Vermittlung druckgrafischer Techniken bilden weiterhin den Kern des Horst-Janssen-Museums“, betont Museumsleiterin Dr. Jutta Moster-Hoos. „Gleichzeitig gehen wir im Rahmen der Sonderausstellungen darüber hinaus und wollen das ganze Spektrum zeitgenössischer Zeichenkunst abbilden.“ Von klassischer Zeichenkunst über Raumzeichnungen bis hin zu Designs und Konstruktionszeichnungen eröffnet sich ein ganzer Kosmos rund um die Zeichnung, die als autonome Gattung aktuell eine Renaissance erfährt.
Mit Ausstellungen wie „Final Cut“ (Papierschnitt als künstlerisches Medium, 2014), „Move the Line“ (Zeichnungen, digital erweitert, 2016), „Sound goes Image“ (Partituren zwischen Musik und Bildender Kunst, 2017) oder „Graphic Novels“ (Originalzeichnungen von Comicromanen, 2018) wurden die klassischen Gattungsgrenzen bereits überschritten. „Die Ausstellungen des Horst-Janssen-Museums zeigen bereits, was die Zeichnung als universelles Ausdrucksmittel des Menschen leisten kann, und inwiefern auch neue Besuchergruppen angesprochen werden können. Diesen Fokus verfolgt das Museum in Zukunft noch gezielter“, sagt Dr. Nicole Deufel, Leiterin des Amtes für Museen, Sammlungen und Kunsthäuser.
Die Profilschärfung ist das Ergebnis von Überlegungen der Museumsleitung gemeinsam mit der Amtsleitung, Workshops mit Fachleuten (Kolleginnen und Kollegen aus anderen Museen, Künstlerinnen und Künstler, Vertreterinnen und Vertreter der Universität und Hochschule, Hüppe-Stiftung, Freundeskreis), Fokusgruppen, mehreren (Nicht-)Besucherbefragungen und vielen internen Gesprächen. Dabei wurde beispielsweise deutlich, dass der Begriff der „Grafik“ in den vergangenen Jahren eine Wandlung erfahren hat. Grafik als künstlerische Technik konkurriert in der Wahrnehmung etwa mit der Computergrafik. Auch die Vorstellung, die die meisten Befragten von „Zeichnung“ hatten, griff deutlich kürzer als im künstlerischen Kontext. „Hier kann und muss ein Museum Aufklärung betreiben, die durchaus anschaulich und lustvoll sein kann und soll“, so Jutta Moster-Hoos. Geplant sei etwa, die druckgrafischen Techniken mit einer einführenden Ausstellung zum Erlebnis zu machen.
Mit neuem Logo und neuer Website wird die Profilschärfung auch optisch umgesetzt. Das neue Logo greift die Unterschrift Horst Janssens auf, die sich auch als Schriftzug am Museumsgebäude wiederfindet – Museumsbau und Corporate Design rücken damit noch enger zusammen. Die Website www.horst-janssen-museum.de erscheint in völlig neuem Design und mit einer übersichtlicheren Menüführung – so sind alle Inhalte mit wenigen Klicks auffindbar, seien es Informationen über Horst Janssen, Sonderausstellungen oder das Rahmenprogramm.