Oldenburg. Bereits mit ihrem Debütroman „Streulicht“, der auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand, feierte Deniz Ohde Erfolge. Nun ist ihr zweiter Roman „Ich stelle mich schlafend“ erschienen, den die Schriftstellerin am Dienstag, 16. April, im Programm des Literaturhauses vorstellt. Sie liest daraus und spricht mit dem Göttinger Autor, Lektor und Literaturkritiker Thomas Schaefer über das Buch, das eine Gewaltbeziehung thematisiert. Die Lesung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm 13, Leo-Trepp-Straße 13, beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Karten können auf der Internetseite des Literaturhauses www.literaturhaus-oldenburg.de » in der Rubrik Veranstaltungsprogramm reserviert werden.
„Ich stelle mich schlafend“ erzählt von den dunklen Seiten einer Liebe – und ist die Geschichte einer Befreiung: Das Haus, in dem Yasemin bis vor kurzem gelebt hat, steht nicht mehr. Es musste bis auf die Grundmauern abgerissen werden. Von der Wohnung, die sie zuletzt mit ihrem Freund Vito geteilt hat, sind nur Erinnerungen übrig. Die Geschichte der beiden reicht bis in ihre Jugend zurück. Die zwei wachsen im selben Hochhauskomplex auf, wo sich Yasemin als 13-Jährige in den drei Jahre älteren Nachbarn verliebt. Von klein auf fasziniert von Glaubensfragen und Spiritualität, versucht sie durch einen Liebeszauber, Vito für sich zu gewinnen. Doch nach einem Sanatoriumsaufenthalt, bei dem ihre Skoliose behandelt wird, geht sie auf Distanz. Zu fremd ist ihr der eigene Körper, zu groß die Scham wegen ihres Korsetts. Erst zwanzig Jahre später, als die mühsam aufgerichtete Wirbelsäule droht, sich erneut zu stauchen, begegnen sie sich wieder. Yasemin hält dieses späte Aufflammen der Jugendliebe für Schicksal. Aber dann zeigt Vito sein Inneres, das bedrohlich ist und leer.
Deniz Ohde, geboren 1988 in Frankfurt am Main, studierte Germanistik in Leipzig, wo sie heute auch lebt. Für ihren Debütroman „Streulicht“ wurde sie mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung und dem aspekte-Literaturpreis 2020 ausgezeichnet.
Weitere Informationen zum Programm des Literaturhauses gibt es im Internet unter www.literaturhaus-oldenburg.de ».