Das Edith-Russ-Haus für Medienkunst startet in der Ausstellung „Şükran Moral: B[R]YZANZ“ die neue transdisziplinäre Veranstaltungsreihe „Medien und Medialität“, die hinterfragt, warum ein bestimmtes Medium für ein künstlerisches, wissenschaftliches oder gesellschaftspolitisches Projekt eingesetzt wurde. Ziel ist es, die Diskussion über Medien, deren Wahl und Bedeutung zu intensivieren.
Zum ersten Vortragsabend am Dienstag, 3. Juni, um 19 Uhr werden Peer Holthuizen (Projektkünstler), Dr. Claudia Reiche (Medienwissenschaftlerin) und Amon Thein (Filmemacher und Organisator) erwartet. Alle drei geben in einem Kurzvortrag Einblicke in ihre Arbeit. Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch statt. Der Eintritt zum Vortragsabend ist frei. Die Reihe „Medien und Medialität“ wird gemeinsam mit der Gesellschaft zur Förderung von Medienkunst veranstaltet.
Kurzvorträge:
Peer Holthuizen stellt das Innovationsprojekt-3X3 vor. In ihm lösen Künstlerinnen und Künstler verschiedener Sparten mit Hilfe kommunikativer, d.h. medialer Mittel gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Aufgaben eines Unternehmens.
Was Medien zu zeigen scheinen, aber effektiv verdecken, bildet das Hauptinteresse von Claudia Reiche, dazu gehören Rauschendes, Lückenhaftes, Verzögertes und Obszönes in der Medialität. In „Digitale Körper, geschlechtlicher Raum. Das medizinisch Imaginäre des ‚Visible Human Project‘“ untersucht die Medientheoretikerin und Künstlerin das Verhältnis von Bild, Leben und Geschlecht medienanalytisch und wissenschaftshistorisch am Beispiel der „Zukunftsmedizin“ seit der Jahrtausendwende, dem „Visible Human Project“ der US-amerikanischen National Library of Medicine. In ihrem Kurzvortrag stellt sie ihren Analyseansatz mit Bezügen zu ihrer künstlerischen Tätigkeit vor.
Amon Thein ist Filmemacher. Er begann mit Kurzgeschichten und Cartoons, dann drehte er Kurzfilme und Dokumentationen. Heute erzählt er seine Geschichten in bewegten Bildern, in künstlerischen Projekten und in der Werbung.