Vortrag zu moderner Sklaverei und deren Bekämpfung in Indien und der EU

13.06.2024

Vortrag zu moderner Sklaverei und deren Bekämpfung in Indien und der EU

Oldenburg. Das Aktionsbündnis „Oldenburg handelt fair“ lädt am Mittwoch, 19. Juni, um 18 Uhr ins Kulturzentrum PFL zu einem Vortrag über moderne Sklaverei in Indien ein, mit einem Einblick in die Strukturen und wie diese bekämpft werden. Referent ist Menschenrechtspreisträger Dr. Kiran Kamal Prasad, der über sein Engagement und seine Arbeit gegen Schuldknechtschaft in Indien sprechen wird. Im Anschluss stellt Tamara Enhuber, Expertin für global verantwortliches Wirtschaften, den Bezug zwischen der Arbeit in Indien und der Arbeit gegen moderne Sklaverei in Deutschland und der EU her. Die Veranstaltung findet teilweise auf Englisch mit deutscher Übersetzung statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, der Eintritt ist frei.

Gelegenheit, mit Aktivistinnen und Aktivisten ins Gespräch zu kommen
Organisiert hat den Vortrag das Aktionsbündnis „Oldenburg handelt fair“, dem auch die Stadt Oldenburg angehört, in Kooperation mit dem Ökumenischen Zentrum Oldenburg e.V. (ÖZO), der Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg e.V. (ALSO) und mehr Wert e.V. „Wir freuen uns sehr über die Möglichkeit von einem Menschenrechtspreisträger und Aktivisten aus Indien hier vor Ort zu hören und ins Gespräch zu kommen. Dass noch immer etwa 50 Millionen Menschen weltweit in Zwangsarbeit, Sklaverei oder unter Sklaverei-ähnlichen Bedingungen arbeiten, sollte uns alle motivieren, uns mit der Thematik auseinanderzusetzen“ sagt Pia Schäfer, Eine Welt-Regionalpromotorin und Koordinatorin im Bündnis „Oldenburg handelt fair“. Canan Barski, Ehrenamtliche im Bündnis ergänzt: „Wir denken manchmal fälschlicherweise diese Themen hätten mit Deutschland oder Europa nichts zu tun. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen und wir sind froh, dass durch Tamara Enhuber von mehr Wert e.V. eine klare Einordung der Thematik stattfinden wird.“

Dr. Kiran Kamal Prasad ist Menschenrechtspreisträger 2024 des Arbeitskreises Shalom für Frieden und Gerechtigkeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Die von ihm initiierte indische Gewerkschaftsbewegung Jeevika kämpft seit Mitte der 1980er Jahre für eine Beendigung von Schuldknechtschaft und Fronarbeit. Beide Praktiken werden von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) als heutige Formen von Sklaverei und Zwangsarbeit erachtet. Als Promotorin für global verantwortliches Wirtschaften bei mehr Wert e.V. informiert Tamara Enhuber zu Arbeits- und Umweltbedingungen in der gesamten Lieferkette und bietet Alternativen.