Oldenburg. Ingo Schulzes Buch „Simple Storys“ wurde 1998 ein spektakulärer Erfolg und ist seitdem Schullektüre. Jetzt hat er unter dem Titel „Peter Holtz. Sein glückliches Leben erzählt von ihm selbst“ einen Schelmenroman veröffentlicht. Am Dienstag, 14. November, stellt er das Buch in der Reihe „Konstellationen“ des Literaturbüros Oldenburg vor. Beginn ist um 19.30 Uhr im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können online unter www.wilhelm13.de oder telefonisch unter der Nummer 0441 235-3014 beim Literaturbüro vorbestellt werden.
Ingo Schulze erzählt seine Geschichte mit Humor und Hintersinn. Mit Christoph Türcke, der bis 2014 als Professor für Philosophie in Leipzig lehrte und 2015 unter dem Titel „Mehr!“ eine Philosophie des Geldes veröffentlichte, spricht er über das kapitalistische Geldsystem, seine sozialistischen Überwindungsversuche und die Hoffnungen auf einen geldlosen Zustand. Moderiert wird ihr Austausch von Matthias Bormuth, der als Heisenberg-Professor Vergleichende Ideengeschichte in Oldenburg lehrt und der Karl Jaspers-Gesellschaft vorsitzt. Die Karl Jaspers-Gesellschaft ist Kooperationspartner der von der Stiftung Niedersachsen geförderten Veranstaltungsreihe.
Peter Holtz ist einer, der stets das Gute will. Naiv und hellsichtig kämpft er für eine bessere Welt. Schon als Kind praktiziert er die Abschaffung des Geldes, erfindet den Punk aus dem Geist des Arbeiterliedes und bekehrt sich zum Christentum. Doch ständig wird er missverstanden und meistens läuft alles anders als geplant. Die Revolution, für die er sich aufopfert, gelingt, doch ihr Resultat ist keine christlich-kommunistische Demokratie, sondern eine kapitalistische Marktwirtschaft, die seine Selbstlosigkeit mit Reichtum belohnt. Und so gilt es zu klären, wie er das Geld mit Anstand wieder loswerden kann.
Ingo Schulze wurde 1962 in Dresden geboren und lebt in Berlin. Bereits sein erstes Buch „33 Augenblicke des Glücks“, 1995 erschienen, wurde von Kritik und Publikum mit Begeisterung aufgenommen. Zuletzt erschienen vor allem Essays und Reden sowie das Künstlerbuch „Einübung ins Paradies“ (2016). Für seinen aktuellen Roman erhielt Ingo Schulze den Rheingau Literatur Preis. Sein Werk wurde auch mit internationalen Preisen ausgezeichnet und ist in 30 Sprachen übersetzt.