Oldenburg. Rückenwind auf dem Weg zur Klimaneutralität: Der Rat der Stadt Oldenburg hat am Montag, 19. Dezember, den Klimaschutzplan mit breiter Mehrheit verabschiedet. Grüne, SPD, CDU, die Gruppe FDP/Volt und Linke stimmten einmütig für den 90 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog. Alle Rednerinnen und Redner lobten das Werk. Lediglich AfD-Ratsherr Andreas Paul votierte gegen den Klimaschutzplan.
Langer Austausch mit „Fridays for Future“
Der Plan basiert auf dem am 26. April 2021 gefassten Ratsbeschluss, Oldenburg bis 2035 klimaneutral zu machen. Mit dieser Zielsetzung war der Auftrag an die Stadtverwaltung verbunden, einen neuen Maßnahmenplan zu erstellen. Seit Februar 2022 ist das Hamburg Institut mit der externen Begutachtung des neuen Katalogs und der Bewertung von CO2-Minderungspotentialen beauftragt. Grundlage für den Maßnahmenkatalog war ein zweijähriger Austausch mit der Oldenburger Klimaschutzbewegung, allen voran mit „Fridays for Future“. Außerdem greift der Klimaschutzplan noch aktuelle Maßnahmen aus dem bereits 2012 verabschiedeten Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept auf. Ergänzend sind bereits erarbeitete Projektansätze aus verschiedenen Verkehrskonzepten der Stadt eingeflossen.
Einige Beispiele aus dem Klimaschutzplan
Im Radverkehr ist zum Beispiel ein Ausbau von zentralen Verbindungen („Premiumnetz Radrouten“) geplant, der Fußverkehr soll barrierefrei und sicherer werden. Ab 2023 werden im Bereich Ernährung unter anderem eine gesamtstädtische Ernährungsstrategie und Konzepte für die Gemeinschaftsverpflegung in Großküchen sowie Mehrwegkonzepte für die Gastronomie erarbeitet. Im Themenfeld Gebäude und Wärme geht es beispielsweise um eine kommunale Wärmeplanung hin zur Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien, die Neukonzipierung der bereits bestehenden städtischen Förderungen von Altbausanierungen und Photovoltaik-Anlagen.
Auch die Stadtverwaltung leistet ihren Beitrag: Unter anderem werden städtische Gebäude nach dem höchst möglichen Effizienzhausstandard saniert und gebaut und mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Außerdem soll beispielsweise das städtische Beschaffungs- und Vergabewesen an Klimakriterien gekoppelt werden.
Maßnahmen mit größtmöglicher Wirkung
Der Klimaschutzplan ist fokussiert auf die kommunalen Handlungsmöglichkeiten und auf die größtmögliche Klimaschutzwirkung. Besonderes Augenmerk ist darauf gerichtet, einen ambitionierten, aber auch immer realisierbaren Weg für Oldenburg aufzuzeigen. Beispielsweise wird auch nach 2035 noch mit Restemissionen aus dem Privatbereich zu rechnen sein, da noch nicht jedes Auto batterieelektrisch fahren wird und noch nicht alle Haushalte fossilfrei heizen werden.
Klima-Cartoons: Klimaschutz mit Humor
Allgemeine Informationen zum städtischen Klimaschutz in Oldenburg enthält die Internetseite www.oldenburg.de/klima ». Aktuelle Informationen gibt es auch auf Twitter unter dem Account @OldenburgKlima ». Und: Die „Oldenburger Klima-Cartoons“ von Hannes Mercker gibt es jetzt auch im Buchformat bei der Buchhandlung Isensee (Haarenstraße 20) in Oldenburg zu kaufen. Mit den Cartoons begleitet der in Oldenburg geborene Cartoonist und Illustrator in Zusammenarbeit mit dem Amt für Klimaschutz und Mobilität augenzwinkernd den Klimaschutzprozess. „Für die Umsetzung nötiger Klimaschutzmaßnahmen brauchen wir die optimistische Vorstellung einer positiven Zukunft – und auch eine Portion Humor“, sagt Amtsleiter Dr. Norbert Korallus.