Oldenburg. Eine positive Bilanz des Jahres 2018 zieht die Stadtbibliothek. Es war zwar gekennzeichnet durch leicht sinkende Zahlen bei den Ausleihen sowie den Besuchern vor Ort, aber auch durch einen Anstieg bei der digitalen Ausleihstelle „Onleihe“. Die Vermittlungs- und Veranstaltungsarbeit wächst ebenso weiter und konnte mehr Besucherinnen und Besucher anziehen. Beides sind Angebotsbereiche, die auch in Zukunft im Rahmen des Programms „Bibliotheksprofil 2021“ weiter ausgebaut werden sollen. Dementsprechend wurden 2018 bereits wichtige Schritte unternommen, um einen soliden Grundstein zu legen.
Kunden unter 16 besonders ausleihfreudig
Im vergangenen Jahr nutzten 15.933 Kundinnen und Kunden aktiv die Stadtbibliothek (Stand 2017: 16.478) und liehen insgesamt 889.092 Medien aus (Stand 2017: 904.522). Über das ganze Jahr verteilt verzeichneten die Einrichtungen der Stadtbibliothek 289.618 Besucher (Stand 2017: 302.398). Im Vergleich zum Vorjahr ist in diesen Zahlen somit ein leichter Rückgang zu erkennen. Ein Drittel der Kunden sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, besonders ausleihfreudig waren die 6- bis 16-Jährigen mit 218.606 Entleihungen.
Vermittlungsarbeit weiter auf Rekordkurs
Die Anzahl der Vermittlungsangebote und deren Teilnehmer ist in 2018 weiter gewachsen. 26 Prozent und damit 2.466 mehr Menschen aus allen Altersgruppen nahmen an den Angeboten teil, wodurch die Teilnehmerzahl insgesamt auf 12.045 angestiegen ist. „Während das bisherige Kerngeschäft der Ausleihe von Medien über die vergangenen Jahre deutschlandweit einen Abwärtstrend erkennen lässt, wächst der gesellschaftliche Bedarf an Angeboten zur Vermittlung digitaler Kompetenzen sowie an Angeboten zur frühkindlichen Sprachbildung deutlich“, erläutert Heike Janssen, Bibliotheksleiterin. Insgesamt fanden im Bibliothekssystem 558 Veranstaltungen statt. Darunter 414 Bibliothekseinführungen und Recherchetrainings, Formate zur Sprachbildung und Leseförderung, die mit KiTas und Schulen stattfanden, sowie zielgruppengerechte Angebote für Sprach- und Integrationskurse.
Hinzu kamen 144 frei zugängliche Veranstaltungen, wie die Bücherzwerge, Mangaworkshops oder die Geschichten zur Kaffeestunde. Mit 450 Besuchern war der im Oktober erstmalig durchgeführte „Star Wars Reads Day“ die meist besuchte Veranstaltung.
Onleihe mit starkem Wachstum
Digitale Inhalte sind weiterhin sehr beliebt, was sich in den Statistiken der digitalen Ausleihstelle „Onleihe“ bemerkbar macht. Diese erzielte neue Rekordergebnisse. Insgesamt stiegen die Ausleihzahlen hier um 26 Prozent auf 77.123 Ausleihen (Stand 2017: 61.422). Das spiegelt sich auch im Bestand wieder: Dieser ist mit 7.506 Titeln im Vergleich zum Vorjahr um 51 Prozent gewachsen (Stand 2017: 4.985). „Unsere ‚Onleihe‘ nimmt einen immer größeren Stellenwert bei uns ein. Aus diesem Grund sind auch E-Magazine mit beliebten Zeitschriftentiteln, wie Spiegel, Stern und Brigitte inzwischen Teil der Onleihe“, sagt Amelie Bölscher, Verantwortliche für den Bereich Onleihe und ergänzt: „Das Angebot wird zukünftig noch stärker ausgebaut werden.“
Medienpädagogische Elemente unterstützten die Veranstaltungsarbeit
Neben dem Ausbau von Lese- und Recherchekompetenz zählt inzwischen die Vermittlung von Medienkompetenz zu den Kernaufgaben der Stadtbibliothek. So gab es 2018 erstmalig Schulungen für Senioren zum zielgerichteten Umgang mit dem Smartphone oder Tablet als Voraussetzung der Onleihe-Nutzung. Zusätzlich wurden mit Kindern und Jugendlichen Trickfilm- und Fotoworkshops durchgeführt und Angebote wie eine Escape-Game-Rallye, Greenscreen oder Apps bereicherten beliebte Veranstaltungsformate wie „OLbert lädt ein“ oder den Gamingabend. „Kinder und Jugendliche wachsen in einer zunehmend digitalisierten Welt auf. Die Vermittlung eines reflektierten Umgangs mit Medien ist inzwischen Grundvoraussetzung für fast alle Lebensbereiche, weshalb wir auch 2019 neue medienpädagogische Formate erproben werden“, erklärt Hannes Meiners, Medienpädagoge der Stadtbibliothek.
Ein Blick in die Zukunft
Für 2019 steht die Umsetzung des Programms „Bibliotheksprofil 2021“ in den Startlöchern. Mit der Umsetzung des Bibliotheksprofils werden die Standorte und der Service der Stadtbibliothek bis 2021 bedürfnisorientiert weiterentwickelt. So kann in der Kinderbibliothek schon bald ein zusätzlicher Raum für die wachsende Zahl der Veranstaltungsangebote genutzt werden. „Auch bei den Planungen für den neuen Standort der Stadtteilbibliothek Kreyenbrück am Klingenbergplatz spielt das Bibliotheksprofil eine wichtige Rolle“ berichtet Anne Düser, Bereichsleitung für die Stadtteilbibliotheken. „Hier soll zentral im Stadtteil eine attraktive Bibliothek zum Lesen, Lernen und für Begegnung entstehen – mit flexibler, zielgruppengerechter Einrichtung und mit Platz für Veranstaltungen.“
Zahlen im Schlaglicht
Bestand (Stand 31. Dezember 2018):
• Ausleihbestand gesamt: 176.308 Medieneinheiten
• 53.501 Kinder- und Jugendbücher, 40.571 Sachbücher, 27.588 Romane, 24.061 Nonbooks (Hörbücher, Filme, Konsolenspiele, Spiele etc.)
• E-Books und E-Audios und E-Magazine in der Onleihe: 7.506.
• Ausleihrenner Romantitel:
Lucinda Riley „Der verbotene Liebesbrief“ (111 Mal bei 8 Exemplaren), Jojo Moyes „Mein Herz in zwei Welten“ (104 Mal bei 7 Exemplaren), Camilla Läckberg „Die Eishexe“ (104 Mal bei 7 Exemplaren)
• Ausleihrenner im Sachbuch:
Carmen Wedeland „Handmade Hygge. Strick- Näh- und Häkelprojekte zum Wohlfühlen“ (16 Mal)
• Ausleihrenner Kinderbuch:
Beliebte Reihen wie „Die Drei ???-Kids“, „Die Drei !!!“ und „Bibi & Tina“
• Ausleihrenner Jugendbuchtitel:
Marah Woolf „Verlasse mich nicht!“ (44 Mal bei 6 Exemplaren),
• Ausleihrenner Non-Books:
DVD-Filme: „The Circle“ und „Der dunkle Turm“ (jeweils 34 Mal), „Dunkirk“ (32 Mal)
DVD-Serie: „The Crown“ Staffel 1 (26 Mal)
Hörbücher: Juli Zeh „Leere Herzen“ (19 Mal), gefolgt von Jeffery Deaver „Der talentierte Mörder“ (18 Mal)
Musik-CD: Till Brönner „Nightfall“ (19 Mal), gefolgt von Chick Corea mit „Chinese Butterfly“ (17 Mal)
Konsolenspiel: Monster Hunter World (10 Mal)
Kunden (Stand 31. Dezember 2018):
• jüngster Kunde: 6 Monate
• ältester aktiver Kunde: 95 Jahre
• 67 Prozent der Kunden sind weiblich, 33 Prozent männlich