Oldenburg. Die Jahresbilanz der Stadtbibliothek fällt erneut gut aus: Mit 330.500 Besucherinnen und Besuchern vor Ort und über 956.000 Entleihungen in 2015 ist die Stadtbibliothek Oldenburg weiterhin eine begehrte Bildungs- und Kultureinrichtung der Stadt. Jeder der 17.239 aktiven Bibliothekskunden hat im Durchschnitt 36 Medien über die neuen Selbstverbucher, die Servicetheken oder digital entliehen. Dafür stehen knapp 190.000 Medien im städtischen Bibliotheksnetz, zu dem die Stadtbibliothek im PFL, die Kinderbibliothek am PFL, die vier Stadtteilbibliotheken und die virtuelle Bibliothek „Onleihe“ gehören, zur Verfügung. „Wir freuen uns, dass die Menschen aus Oldenburg und umzu den Weg in unsere Bibliotheken finden, um das attraktive Medienangebot oder die vielseitigen Dienstleistungen zu nutzen.“ kommentiert Heike Janssen, Leiterin der Stadtbibliothek Oldenburg, das vergangene Bibliotheksjahr. „Auch wenn die Besucher- und Ausleihzahlen, wie in der bundesweiten Entwicklung, etwas gesunken sind, konnte bei den Teilnehmerzahlen unserer Veranstaltungen für Schulklassen und Kindergruppen ein erhebliches Plus erzielt werden.“
Beliebtester Lesestoff und Online-Services
Überdurchschnittlich gut wurden im Romanbereich die Genres „Krimi“, „Familie“ und „Junge Erwachsene“ ausgeliehen. In der Beliebtheitsskala der Sachbücher überholte die Gruppe „Garten/ Hauswirtschaft“ (Do-it-yourself- und neue Ernährungstrends) die jahrelang auf Platz 1 stehende Reiseliteratur. Titel wie „Bibi & Tina – voll verhext!“ oder die Bände von „Mein Lotta-Leben“ standen zusammen mit den Bilderbuchklassikern über die Kuh „Lieselotte“ oder „Käpt’n Sharky“ auf der Hitliste der Kinderbibliothek. Als besonders fleißige Entleiherinnen und Entleiher haben sich in 2015 die Altersgruppen der 6- bis 10-Jährigen und der 36- bis 45-Jährigen erwiesen. 65% der Bibliothekskunden sind dabei Frauen und Mädchen. Besonderes Interesse galt natürlich auch den sogenannten „Non-Books“, wie Spielfilme und Hörbücher, und der Ausleihe von digitalen Medien. „Unsere „Onleihe“ boomt“, freut sich die zuständige Lektorin Melanie Zach „Fast 43.000 Downloads von eBooks und eAudios wurden im vergangenen Jahr getätigt. Das entspricht einer erneuten Steigerung von fast 15%“. „Die starken „Onleihe“-Zahlen und die erhöhte Nutzung der Selbstbedienungsfunktionen über das Internet für Reservierungen, Ausweis- und Leihfristverlängerungen verdeutlichen den Aufwärtstrend bei den Online-Services“, ergänzt Janssen.
Bibliothek als Bildungspartner: Frühförderung & Kooperationen
Die Bibliotheksarbeit ist sehr komplex geworden und findet auf einer Vielzahl von Ebenen statt. Längst kommen nicht mehr alle Bibliotheksbesucher zum Bücherausleihen in die Bibliothek. Immer mehr kommen, um diese als Lernort und Treffpunkt zu nutzen. Auf diese Veränderung reagiert die Stadtbibliothek Oldenburg mit kundenorientierten Veranstaltungs- und Serviceangeboten und dem Blick auf eine entsprechende Aufenthaltsqualität. Der Fokus liegt dabei auf der Zielgruppe „Eltern & Kinder“ und auf einer engen Zusammenarbeit mit Schulen und Kindergärten. Die mittlerweile etablierten Frühförderungsformate wie zum Beispiel die in 2014 initiierten „Bücherzwerge“- und „Bilderbuchkino“-Zeiten wurden unter anderem um die „Papa-Zeit“ und das „Kamishibai-Erzähltheater“ erweitert. Zudem wurden weitere Kooperationen geschlossen: Mit der deutsch-polnischen Gesellschaft (deutsch-polnisches Bilderbuchkino), dem Jobcenter (Informationstage für Eltern) und drei weiteren Schulen im Rahmen des Netzwerkes „Schu:Bi – Schule und Bibliothek“. Um auch die Jugendlichen zu halten wurden Gaming-Abende, Manga- und Graffitiworkshops mit großem Erfolg in dem entsprechend eingerichteten Jugendbereich „JungLe“ (Junge Leute – Junges Lesen) durchgeführt. „Die Anzahl der Klassenschulungen hat sich von 114 auf 143 erhöht und auch die Besuche von Krippengruppen stiegen von 7 auf 42. Im gesamten Bibliothekssystem gab es 607 Angebote mit über 13.000 Teilnehmern, die die Einrichtungen der Stadtbibliothek somit kennenlernten und einen niedrigschwelligen Zugang zur Literatur erhielten“ fasst Heike Janssen die Rekordwerte zusammen.
Bibliothek bleibt in Bewegung
Auch in 2016 steht die Stadtbibliothek nicht still: Die Umstellung auf Selbstverbucher wird in den Stadtteilbibliotheken Flötenteich und Kreyenbrück eingeführt und damit im Bibliotheksnetz insgesamt abgeschlossen. Zudem reagiert die Bibliothek auf allgemeine Bevölkerungsentwicklungen und vermehrte Anfragen nach speziell benötigten Medien: „In 2015 wurde ein Bestand für Demenzkranke und deren Angehörige mit Ratgebern, Spielen und Vorlesebüchern aufgebaut. In 2016 werden es Materialien für Flüchtlinge und Multiplikatoren sein, um das Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützten. Wir bieten dann auch vermehrt Führungen für Integrationskurse an“ berichtet Wiebke Klinge, Leiterin der Stadtbibliothek im PFL.
Aber damit nicht genug: „Um die Besucher- und Ausleihzahlen stabil zu halten, setzen wir auf einen kontinuierlichen Ausbau der „Onleihe“ und der Online-Services, z.B. mit einem mobilen Bibliothekskatalog fürs Smartphone und Tablet“, stellt Janssen abschließend fest.
Stadtbibliothek Oldenburg bleibt Publikumsmagnet
19.02.2016
Stadtbibliothek Oldenburg bleibt Publikumsmagnet

Foto: Stadt Oldenburg