Oldenburg. Frauen sind in der Politik unterrepräsentiert: Damit sich das bei der Kommunalwahl 2021 ändert, will das niedersächsische Mentoring-Programm „Frau. Macht. Demokratie“ Neueinsteigerinnen ermutigen, vor Ort mitzugestalten. Am Mittwoch, 11. September, fand in Oldenburg die regionale Auftaktveranstaltung statt. Oberbürgermeister Jürgen Krogmann begrüßte dazu im Kulturzentrum PFL zahlreiche Frauen, die sich erstmals politisch engagieren wollen, sowie erfahrene Mandatsträgerinnen und Mandatsträger, die sich von ihnen ein Jahr lang im politischen Alltagsgeschäft über die Schulter schauen lassen.
Insgesamt nehmen auf regionaler Ebene 48 Mentees mit 39 Mentorinnen und Mentoren aus den Städten Oldenburg und Delmenhorst sowie den Landkreisen Ammerland und Wesermarsch an dem Programm teil. Alleine aus der Stadt Oldenburg haben sich 29 kommunalpolitisch interessierte Frauen und 25 aktive Politikerinnen und Politiker angemeldet. Landesweit sind 440 Mentees und 384 Mentorinnen und Mentoren dabei.
„Wir brauchen dringend weibliche Verstärkung in der Politik. Sonst fehlen uns wichtige Impulse, wertvolle Sichtweisen und politische Schwerpunkte“, betonte Jürgen Krogmann in der von Sabine Schicke moderierten Auftaktveranstaltung. Es dürfe nicht sein, dass in einem Land, in dem mehr Frauen als Männer leben, Frauen in der Politik unterrepräsentiert sind, so der Oberbürgermeister. „Ich wünsche mir, dass sich viele von Ihnen als Kandidatinnen für die nächste Kommunalwahl aufstellen lassen und es schaffen, ein Mandat zu erlangen“, sagte Krogmann an die Adresse der Mentees. Er dankte dem Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung, das in der Auftaktveranstaltung durch Referatsleiterin Dr. Uta Maritta Biermann vertreten war, für die Neuauflage des Mentoring-Programms sowie Almut von Woedtke, der Leiterin der Vernetzungsstelle für Gleichberechtigung, für die Koordinierung des Programms.
„Ich hoffe, dass wir 2021 zu einer paritätischen Besetzung im Stadtrat kommen werden. Das Potential dafür ist da“, freut sich Wiebke Oncken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg, die als Standortverantwortliche das Programm vor Ort leitet, über die gute Resonanz. Das Mentoring-Programm könne dazu einen wichtigen Beitrag leisten. „Es ist mitnichten so, dass Frauen kein Interesse an Politik haben, es sind vielmehr häufig äußere und innere Strukturen, die Frauen davon abhalten, eine politische Laufbahn einzuschlagen“, sagt Oncken.
Nach der Kommunalwahl 2016 liegt der Frauenanteil in den niedersächsischen Kommunalparlamenten bei 23,5 Prozent. Besser sieht es in Oldenburg aus: 19 Frauen gehören dem 50-köpfigen Stadtrat an. Der Anteil der weiblichen Ratsmitglieder ist in den vergangenen Jahren weitgehend stabil geblieben. 2011 zogen 16 Frauen in den Rat ein, 2006 waren es 18, 2001 immerhin 24.
Weitere Informationen zum Programm unter www.frau-macht-demokratie.de