Projektraum_3 – Leben in Alexandersfeld

06.05.2022

Projektraum_3 – Leben in Alexandersfeld

Oldenburg. Was macht das Leben in Oldenburg aus? Die vielfältigen Antworten auf diese Frage will das Stadtmuseum Oldenburg während seiner Schließzeit in mehreren Stadtteilprojekten herausfinden. Den Anfang macht der Stadtteil Alexandersfeld. Im Projektraum_3, der vom 7. Mai bis 14. Juni im ehemaligen Photo Dose in der Staustraße 16 zu sehen ist, zeigt das Museum eine Ausstellung über den Stadtteil – basierend auf den Geschichten, Fotos und Gegenständen der Alexandersfelderinnen und Alexandersfelder. 


Ein Stadtteil mit Geschichte
„Gemeinschaft und Solidarität waren die Werte, die die Entstehung des Stadtteils prägten“, erklärt Erich Hohlen. Er ist in Alexandersfeld aufgewachsen und war viele Jahre der Vorsitzende der Siedlungsgemeinschaft. Seine Erzählungen über den Stadtteil sind Teil der Ausstellung geworden. 
Gemeinsam mit vielen anderen Siedlerinnen und Siedlern bauten seine Eltern ab 1949 in nur drei Jahren 204 Häuser in gleichem Baustil. Dies war der Beginn des Stadtteils Alexandersfeld. Eines der Häuser wurde zum neuen Zuhause der Familie. Hohlen lebt noch heute in einem Anbau auf dem Grundstück. „Die Siedlung war nach dem Krieg ein Neuanfang für Vertriebene und Ausgebombte, aber auch für Oldenburgerinnen und Oldenburger mit geringem Einkommen“, erklärt Hohlen. „Die Familiengeschichten vom Ankommen und Leben in Alexandersfeld prägen den Stadtteil noch heute über Generationen hinaus.“


Stadtteilgeschichte(n) erzählen 
Heute leben Kinder und Enkelkinder der ersten Siedlungsgeneration in Alexandersfeld, aber auch Neubaugebiete wurden in den letzten Jahren erschlossen und gehören zum Stadtteil. „Als Stadtmuseum interessiert uns die Verbindung aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, erklärt Sandrine Teuber, Leiterin des Stadtteilprojekts. „An die besondere Geschichte von Alexandersfeld schließen sich viele Fragen an: Ist der solidarische und gemeinschaftliche Geist der Gründerjahre noch immer im Zusammenleben verankert? Wie nehmen die Bewohnerinnen und Bewohner ihren Stadtteil heute wahr? Und wie entwickelt er sich weiter?“ 
Um dies herauszufinden war das Team des Stadtmuseums sechs Monate vor Ort unterwegs, hat Projekte durchgeführt und mit Bewohnerinnen und Bewohnern gesprochen. 12 Menschen haben ihre Geschichten von Alexandersfeld erzählt und dem Museum Objekte für die Ausstellung zur Verfügung gestellt. So sind zum Beispiel Dokumente aus der Siedlungszeit, Fotografien, Zeitungsartikel und Jubiläumshefte in der Ausstellung zu sehen, die das Leben im Stadtteil im Laufe der Jahrzehnte zeigen. Persönliche Geschichten und Anekdoten erscheinen als Sprechblasen im Ausstellungsraum. 


Kinder zeigen ihr Alexandersfeld
Auch die Grundschule Alexandersfeld und der Kindergarten ‚Spurenleger‘ sind an der Ausstellung beteiligt. Eine Schulklasse und eine Kindergartengruppe setzten sich ein Schuljahr lang kreativ mit ihrem Stadtteil auseinander. Entstanden sind Fotografien, Drucke und Zeichnungen, mit denen 29 Kinder ihre Wahrnehmungen und Wünsche zum Ausdruck brachten. 


Ein besonderer Ausstellungsort
In jedem Projektraum beleuchtet das Stadtmuseum unter anderem auch die Geschichte des jeweiligen Ausstellungsortes. Die Adresse Staustraße 16 ist bei vielen Oldenburgerinnen und Oldenburgern als ehemaliges Photo Dose-Geschäft bekannt. So nimmt das Stadtmuseum diesen Hintergrund zum Anlass, vereinzelte Schlaglichter auf die Fotografiegeschichte Oldenburgs zu werfen. In einer Fensterschau sind Kameramodelle aus verschiedenen Jahrzehnten zu sehen. Im Innenraum werden Einblicke in die Fotoleidenschaft des Museumsgründers Theodor Francksen vermittelt. 

Der Projektraum eröffnet am Samstag, 7. Mai um 10 Uhr. An diesem Tag sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stadtmuseums vor Ort und beantworten Fragen rund um das Stadtteilprojekt und die aktuelle Arbeit des Museums. 

Öffnungszeiten des Projektraums:
Montag bis Samstag: 10 bis 18 Uhr
Sonntag, 15. Mai (Internationaler Museumstag): 10 bis 18 Uhr 
Der Eintritt ist frei.

Das Stadtmuseum bedankt sich bei der Agentur ‚Raum auf Zeit‘ für die Vermittlung des Raumes, bei der gsg Oldenburg für die Bereitstellung von Bildmaterial und bei der Siedlergemeinschaft Alexandersfeld, der Grundschule Alexandersfeld, dem evangelischen Kindergarten ‚Spurenleger‘ und den Alexandersfelderinnen und Alexandersfeldern für die Zusammenarbeit.