Oldenburg. Die aus Georgien stammende Schriftstellerin Nino Haratischwili spürt in ihrem aktuellen Roman „Die Katze und der General“ den Abgründen nach, die sich zwischen den Trümmern des zerfallenden Sowjetreichs aufgetan haben. Ihren packenden, psychologisch tiefenscharfen Roman über ein grausames Verbrechen im Ersten Tschetschenienkrieg präsentiert sie am Sonntag, 20. Januar, in der LiteraTour Nord. Die Veranstaltung wurde aufgrund der großen Nachfrage in den BIS-Saal der Oldenburger Universität verlegt. Der Bibliothekssaal (BIS) befindet sich im Zentralbereich der Universität am Uhlhornsweg. Beginn ist um 11 Uhr. Der Oldenburger Literaturwissenschaftler Jörg Schuster stellt die Autorin vor und spricht mit ihr über Schuld und Sühne. Die LiteraTour Nord wird in Kooperation vom Literaturbüro Oldenburg, der Carl von Ossietzky-Universität und der Buchhandlung CvO-Unibuch veranstaltet. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf über die Buchhandlung CvO-Unibuch, Uhlhornsweg 99, und unter Telefon 0441 71677.
Nino Haratischwili erzählt vom Krieg in den Ländern und in den Köpfen, von der Sehnsucht nach Frieden und Erlösung. Alexander Orlow, ein russischer Oligarch, von allen „Der General“ genannt, hat ein neues Leben in Berlin begonnen. Doch die Erinnerungen an seinen Einsatz im Ersten Tschetschenienkrieg und an die dunkelste aller Nächte mit der jungen Tschetschenin Nura lassen ihn nicht los. Sie war 17, als die russische Einheit in die Schlucht einzog, in der sie mit ihrer Familie lebte. Zurück blieb nur eine große ungesühnte Schuld. Doch dann ist der Zeitpunkt der Abrechnung gekommen.
Nino Haratischwili, 1983 in Tbilissi/Georgien geboren, studierte Filmregie und Theaterregie und lebt heute in Hamburg. Als Theater- und Romanautorin wurde sie vielfach preisgekrönt. 2018 erhielt sie für ihre Theaterstücke und ihr Buch „Das achte Leben“ (2014) den Bertolt-Brecht-Preis.