Oldenburg. Auch rund eineinhalb Monate nach der überstandenen Hochwasserlage, die über Weihnachten und Silvester 2023 auch die Stadt Oldenburg in Atem gehalten hatte, sind noch nicht alle Spuren beseitigt. Einer der letzten Schritte zum endgültigen Rückbau der Infrastruktur erfolgte in dieser Woche mit der Auflösung des Sandsacklagers auf dem Fliegerhorst. Noch an Heiligabend 2023 war die dortige Abfüllanlage für Sandsäcke in Betrieb genommen worden, um erste Gefahrenpunkte abzusichern.
Mit dem Lager auf dem Fliegerhorst war die Stadt jederzeit für alle Situationen in der Hochwasserlage gewappnet, von dort erfolgte kontinuierlich eine Abfuhr zu kritischen Stellen. Rund 95.000 Sandsäcke gingen zwischen dem 24. Dezember 2023 und 12. Januar 2024 durch die Hände der zahlreichen, meist ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer. Zu einem großen Teil waren es Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren aus Oldenburg und den umliegenden Gemeinden, die im Akkord Sandsack-Barrieren im Stadtsüden errichteten.
Wie ist die Haltbarkeit von Sandsäcken?
Die Sandsäcke aus Jute sind nur begrenzt für maximal ein Jahr haltbar. Vor allem, wenn sie bereits feucht geworden sind, beginnt der Zersetzungsprozess innerhalb weniger Wochen. Auch die Sandsäcke aus Polypropylen (PP), also Kunststoff, sind nicht unbegrenzt haltbar. Eine längerfristige Lagerung ist daher leider nicht möglich.
Was passiert nun mit den Sandsäcken?
Bei den rund 36.000 Sandsäcken auf dem Fliegerhorstgelände geht es nun als erstes ans Eingemachte. Auf der Suche nach einem „Allesschredder“ ist die Stadt in Dötlingen fündig geworden: Das Lohnunternehmen Wieting kann die Sandsäcke maschinell öffnen und in einem zweiten Schritt Sackmaterial und Sand voneinander trennen. Jute, als organischer Stoff, kann anschließend verrotten, die PP-Reste werden in der Kreislaufwirtschaft weiterverwendet. Der recycelte Sand wird nachhaltig auf kurzem Wege für die Straßenbaumaßnahmen auf dem Fliegerhorst verwendet.
Und was ist mit den Sandsäcken auf dem Bümmersteder Friedhof?
In einer zweiten Schredderaktion sind dann die Sandsäcke im Bereich Sandkruger Straße an der Reihe. Bis zum Ende der klassischen Hochwassersaison bleiben sie noch liegen – und werden voraussichtlich Ende März vor Ort geschreddert.
Mehr erfahren?
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