Oldenburg. Das Angebot der Laubkörbe gibt es schon seit 1996, dem Gründungsjahr des AWB. Seit 2016 ist die Schlosserei der zentegra gGmbH dafür verantwortlich, den Bestand der 1.000 Laubkörbe zu halten, indem sie kaputte Körbe repariert oder diese durch neue austauscht. Die metallenen Gitterkörbe sind unbefüllt gut 40 Kilogramm schwer und haben an der Oberkante einen Umfang von 1,10 Metern. Ihr Volumen entspricht jeweils einem Kubikmeter. Mindestens einmal die Woche leert der AWB die Körbe aus und fährt das Laub zum Kompostwerk Neuenwege. Dort wird sämtliches Laub wiederverwertet.
Stadtkämmerin Dr. Julia Figura, in deren Verantwortungsbereich auch der Abfallwirtschaftsbetrieb fällt, machte sich am Mittwoch, 18. Oktober, vor Ort ein eigenes Bild von der Laubkorbproduktion: „Es ist schon beeindruckend zu sehen, wie viel Arbeit in einem einzigen Laubkorb steckt. Wir freuen uns, dass wir mit zentegra eine zuverlässige Partnerin an unserer Seite haben, der nicht nur die Herstellung neuer, sondern auch die Wartung sowie Reparatur bestehender Laubkörbe übernimmt – und das schon seit neun Jahren und mit einem sozialen Hintergrund.“ Denn in der Schlosserei von zentegra arbeiten Menschen, die aufgrund seelischer Beeinträchtigungen nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt tätig sein können. Jedes Teammitglied arbeitet seinen Interessen und Fähigkeiten entsprechend.
Schulungen garantieren gleichbleibende Qualität
Übers Jahr verteilt werden in der Schlosserei pro Tag zwischen vier und sechs Laubkörbe gefertigt: Von der Erstellung des Rahmens über das korrekte Einlegen der Gitter bis hin zum Verschweißen. Danach werden sie extern verzinkt. „Unsere Mitarbeiter besuchen regelmäßig spezielle Schulungen zum Schweißen, um bestens gerüstet zu sein und eine hohe Qualität liefern zu können“, so Werkstattleiter Thomas Bruns. Und: Jeder Laubkorb wird nach Fertigstellung und vor dem Aufstellen von Mitarbeitern des AWB final überprüft. Das Aufstellen der schweren Körbe erfolgt noch in schweißtreibender Handarbeit, die wöchentliche Leerung übernehmen dann zum Glück die Seitenlader des Abfallwirtschaftsbetriebs.
zentegra-Geschäftsführer Philip Bangen betont die Bedeutung von nötiger Unterstützung und Qualifizierung für seine Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um am Arbeitsleben teilhaben zu können: „Uns ist sehr wichtig, den Menschen, die bei uns arbeiten, eine berufliche Perspektive zu geben und sie zu qualifizieren. Erst kürzlich konnten wir einen Schlosser ausbilden und erfolgreich am ersten Arbeitsmarkt vermitteln. Somit schaffen wir einen guten Übergang zurück ins Berufsleben.“ Dabei ist die gemeinnützige Schlosserei nur ein Baustein in der zentegra-Welt, denn das Leistungsspektrum ist vielseitig und komplex: So befindet sich direkt neben der Schlosserei die inklusive Tischlerei „de Moebel Mokers“, in der von Hand und mit Herz individuelle Produkte für Privat- und Großkunden entstehen. Und nicht zuletzt betreibt zentegra eine Rehaklinik in der Rudolf-Diesel-Straße.