Oldenburg. Die Vorbereitungen für die Unterbringung von geflüchteten Menschen aus der Ukraine laufen in Oldenburg auf Hochtouren: Zurzeit lässt die Stadtverwaltung die alte Jugendherberge an der Alexanderstraße/Von-Finckh-Straße herrichten. Sanitäranlagen und Elektrik werden geprüft und auf Vordermann gebracht, die Wände bekommen einen frischen Anstrich. Am Wochenende folgen das Reinigen und das Einräumen der Zimmer. Ab Anfang nächster Woche sollen die Quartiere zur Verfügung stehen. Einrichtungen der Stadt, wie zum Beispiel das Kinder- und Jugendbüro und der Mädchentreff, befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zwischen 65 und 75 Menschen werden in der alten Jugendherberge eine Bleibe finden können.
Der für den Standort Gaußstraße in Auftrag gegebene Aufbau einer mobilen Messehalle ist an diesem Donnerstag gestartet. Ende März soll die Ausstattung der Halle und der Aufbau von Sanitär- und Küchencontainern abgeschlossen sein, so dass dort 108 Menschen untergebracht werden können.
Die Stadtverwaltung sammelt unterdessen weitere Ideen zur Unterbringung von Menschen aus der Ukraine und klärt die Verfügbarkeit und Eignung mehrerer Immobilien. Auch die Neuanmietung weiterer Wohnungen wird vorbereitet. „Ich hoffe, dass wir zeitnah Mietverträge abschließen können“, sagt Daniel Stellmann, Leiter des Amtes für Zuwanderung und Integration.
Die Stadtverwaltung ist vom Innenministerium des Landes Niedersachsen aufgefordert worden, die zur Verfügung stehenden Plätze der Landesaufnahmebehörde jetzt täglich zu melden. Die Stadt möchte am Standort der Kommunalen Gemeinschaftsunterkunft an der Gaußstraße einen zentralen Ankunftspunkt schaffen. Nach der Ankunft sollen die Menschen zügig in dezentralen Wohnungen und Liegenschaften untergebracht werden.
Über ein Kontaktformular auf der städtischen Website unter www.oldenburg.de/ukraine sind bisher (Stand 10. März) 204 Unterbringungsangebote eingegangen. Nur eine Handvoll Angebote umfasst allerdings abgeschlossene Wohneinheiten mit einer längeren Nutzungsmöglichkeit von mindestens sechs Monaten. Über das Kontaktformular zur Registrierung von privat untergebrachten Geflüchteten wurden der Verwaltung binnen eines Tages 70 Meldungen übermittelt.
Angesichts der drastischen Zunahme der Anzahl von Vertriebenen hat das Niedersächsische Innenministerium eine zentrale Verteilung der Ankommenden in Aussicht gestellt. „Wir begrüßen ein koordiniertes Vorgehen ausdrücklich“, betont Oldenburgs Sozialdezernentin Dagmar Sachse. Auch privaten Initiativen wie der Gruppe „Oldenburg hilft der Ukraine“, die Geflüchtete direkt an der ukrainisch-polnischen Grenze abholt, wird dringend empfohlen, zunächst mit weiteren Transporten zu warten, wenn in Oldenburg keine verlässliche Vermittlung in private Quartiere sichergestellt ist.
Informationen zum Thema Ukraine-Hilfe gibt es online unter www.oldenburg.de/ukraine und unter der Hotline-Nummer 0441 235-4564. Auf der Ukraine-Website der Stadt Oldenburg stehen jetzt