Oldenburg. Der Schriftsteller Jan Brandt erhielt 2020 vom Literaturhaus Oldenburg auf der Grundlage einer Förderung der Kulturstiftung Öffentliche Oldenburg das Landgang-Stipendium, ein Reisestipendium durch das Oldenburger Land. Am Sonntag, 17. Oktober, präsentiert er „Die Gangland-Chroniken“, seinen Text, der im Rahmen des Projekts „Literarischer Landgang“ entstand. Monika Eden, die Leiterin des Literaturhauses, moderiert die Veranstaltung, die um 11 Uhr im Kulturzentrum PFL beginnt. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Teilnahme ist nur möglich nach Kartenreservierung per E-Mail an literaturhaus@stadt-oldenburg.de.
Im September 2020 war Jan Brandt eine gute Woche lang im Oldenburger Land unterwegs. Weil ihm bewusst war, dass er als Außenstehender in der knappen Zeit nur einen oberflächlichen Eindruck der besuchten Region gewinnen könnte, weil die Entscheidungen für seine Unternehmungen zwangsläufig willkürlich bleiben würden, wäre er gerne vor Ort ungeplant mit Menschen ins Gespräch gekommen. An Stammtischen. An den Theken von Restaurants und Kneipen. Die Rahmenbedingungen seiner Reise gab jedoch 2020 nicht das Literaturhaus, sondern das Corona-Virus vor. An spontane Begegnungen war damit nicht zu denken. Deshalb suchte sich Jan Brandt schon vor dem Antritt seiner Erkundungstour für jede Station eine Ansprechperson. In Oldenburg war es sein Schriftstellerkollege Klaus Modick. Diese „Paten“ traf er unterwegs und führte lange Gespräche mit ihnen. Sie bilden die Grundlage für „Die Gangland-Chroniken“, die er im Anschluss an die Reise schrieb.
Jan Brandt, aufgewachsen in Ihrhove bei Leer, studierte Geschichte und Literaturwissenschaft an der Universität zu Köln, in Berlin und London und ist Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München. Sein Romandebüt „Gegen die Welt“ machte ihn 2011 schlagartig bekannt. Sein aktuelles Buch „Ein Haus auf dem Land / Eine Wohnung in der Stadt“ (2019) kreist um Stadt und Land, Utopie und Heimat.