Oldenburg. Zum 39. Mal findet am Sonntag, 22. Mai, der Internationale Museumstag statt. Unzählige Museen Deutschlands laden unter dem Motto „Museen in der Kulturlandschaft“ bei freiem Eintritt in ihre Ausstellungen ein, so auch das Horst-Janssen-Museum, das Stadtmuseum Oldenburg und das Edith-Russ-Haus für Medienkunst. Die drei städtischen Häuser bieten an diesem Tag verschiedene kostenlose Führungen und Mitmach-Aktionen für Klein und Groß an.
Im Horst-Janssen-Museum ist am 22. Mai zum letzten Mal die Ausstellung „Move The Line – Zeichnung und Animation“ zu sehen, in der fünf Zeichnerinnen und Zeichner zeigen, wie Zeichnung heute im Zeitalter der Computeranimation aussieht: von virtuellen Räumen über digitale Bleistiftgebiete und programmierte Zufallsmodule bis zu Augmented Reality. Natürlich kann auch die Dauerausstellung zum Leben und Werk von Horst Janssen besichtigt werden. Das Stadtmuseum Oldenburg präsentiert am Museumstag gleich zwei Sonderausstellungen: „Panorama mit Tiger“ von Martina Altschäfer und die Ausstellung des Förderpreisträgers der Öffentlichen Versicherungen in der Sparte Malerei, Marc von der Hocht. In den gründerzeitlichen Villen des Museums können zudem die Dauerausstellungen zur Stadtgeschichte und zum Großbürgerlichen Wohnen besucht werden. Im Edith-Russ-Haus für Medienkunst ist am Internationalen Museumstag die Gruppenausstellung „Women at Work“ zu sehen, die die Beziehung zwischen feministischen Ideen und der aktuellen Situation erwerbstätiger Frauen in unserer sich schnell wandelnden und globalisierten Gesellschaft untersucht.
Programm im Horst-Janssen-Museum und Stadtmuseum Oldenburg
10 bis 17 Uhr: Mitmach-Aktion „Aus meiner Zeichnung wird ein Film!“
Die Jungen Freunde des Horst-Janssen-Museums (tARTort) laden große und kleine, junge und alte Besucherinnen und Besucher dazu ein, in der Ausstellung „Move The Line“ Linien in Bewegung zu versetzen. Auf einer weißen Tafel werden einzelne Linien gezeichnet, so entsteht nach und nach ein Bild. Jede Linie wird vom tARTort-Team fotografiert. Wenn die Tafel gefüllt ist, wird sie gesäubert und das Projekt beginnt von vorne. Die Zeichnung ist aber nicht verschwunden, denn aus den Fotos entsteht ein Film. Ab dem 23. Mai können die Teilnehmer ihre Filme auch nach Hause bekommen.
10 bis 18 Uhr: Künstlertisch
Die Künstlerinnen und Künstler Helmut Feldmann, Heike Seiferth, Laura Keppel und Melanie Robinet stellen im Hüppe-Saal des Stadtmuseums ihre Arbeiten und ihr Kursangebot vor. Die vier sind auch als Kunstvermittler in den städtischen Museen tätig. Der Künstlertisch bietet Gelegenheit, Werke zu erwerben und sich für praktische Kunstkurse anzumelden.
10 bis 17 Uhr: Kinderaktion „Drucken kann jeder!“
Drucken kann man nicht nur mit Stempeln, sondern auch Alltagsdinge eignen sich hervorragend dazu. Unter der Anleitung der Museumspädagoginnen und -pädagogen können die Kinder verschiedene Möglichkeiten des Druckens ausprobieren. Die Aktion findet im Hüppe-Saal des Stadtmuseums statt.
10 Uhr: Kinderführung „Zu Besuch bei Tedel!“
Kinderführung durch die Villen des Stadtmuseums. Die Kinder entdecken mit Dörte Mittwollen das Zuhause des Museumsgründers Theodor (Tedel) Francksen. Tedel war ein großer Sammler. Bei der Kinderführung kann man hinter verschlossene Türen schauen, Geheimnisse lüften und eine kleine Reise nach Italien machen.
11 Uhr: Führung „Zeichnung und Animation“
Geraldine Dudek führt durch die Sonderausstellung „Move The Line“ im Horst-Janssen-Museum und zeigt, auf welch unterschiedliche Weisen man die klassische Zeichnung auf Papier mit Hilfe des Computers animieren kann.
12 Uhr: Kinderführung „Zu Besuch bei Tedel!“
Text siehe Führung um 10 Uhr.
13 Uhr: Führung „Durch Francksens Villen und die Oldenburger Stadtgeschichte“
Dirk Meyer und Geraldine Dudek bieten parallel zwei Führungen durch die Dauerausstellung des Stadtmuseums an. Die Besucherinnen und Besucher erleben die historischen Villen des Museumsgründers Theodor Francksen und erfahren anhand der großen Stadtmodelle mehr über die Oldenburger Stadtgeschichte.
14 Uhr: Führung „Horst Janssens Leben und Werk“
Dirk Meyer nimmt Interessierte mit auf einen Rundgang durch die Dauerausstellung zu Horst Janssens Leben und Werk. Zu sehen sind Werke aus Janssens verschiedenen Schaffensperioden: von Holzschnitten über Feinstrichzeichnungen, technisch brillante Radierungen bis hin zu seinen späten, expressiven Aquarellen.
14 Uhr: Kinderführung „Zu Besuch bei Tedel!“
Siehe Führung um 10 Uhr.
15 Uhr: Familienführung „Mein Stuhl – mein Thron“
Mit Katrin Schildmann werden die Sitzgelegenheiten des Stadtmuseums unter die Lupe genommen. Wozu werden Stühle benutzt? Sind alle Stühle gleich? Wie sollte ein bequemer Stuhl gebaut sein? Und welche Sprichwörter drehen sich um einen Stuhl? Die Führung richtet sich an Familien mit Kindern ab 6 Jahren.
17 Uhr: Familienführung „Mein Stuhl – mein Thron“
Siehe Führung um 15 Uhr.
17 Uhr: Führung „Zeichnung und Animation“
Oliver Klaassen führt durch die Sonderausstellung „Move The Line“ im Horst-Janssen-Museum und zeigt, auf welch unterschiedliche Weise man die klassische Zeichnung auf Papier mit Hilfe des Computers animieren kann.
Der Museumstag im Edith-Russ-Haus für Medienkunst
Die internationale Gruppenausstellung „Women at Work“ im Edith-Russ-Haus soll zu den Diskussionen über das Verhältnis zwischen feministischen Ideen und der gegenwärtigen Situation erwerbstätiger Frauen in der sich schnell wandelnden und globalisierten Gesellschaft beitragen. Zwar gelang es der sog. zweiten Welle des Feminismus, viele ihrer Ziele durch eine gesamtgesellschaftlich veränderte Einstellung zur Gleichberechtigung zu erreichen; sie scheiterte jedoch daran, tiefgreifende Transformationen in Institutionen zu bewirken. Daher bleiben Fragen wie: Was wurde aus der Gleichstellung der Löhne, angemessener Kinderbetreuung, der Überwindung von Geschlechterstereotypen? Und wie sieht es mit den Lebens- und Arbeitsbedingungen außerhalb westlicher Gesellschaften aus, wo Frauen nach wie vor die Masse an billigsten Arbeitskräften stellen?
Zu sehen sind in der Ausstellung eine komplexe Installation von Wendelien van Oldenborgh, Zeichnungen und Fotografien von Olga Chernyshova, eine neu in Auftrag gegebene Arbeit von Anette Rose sowie ein poetischer Dokumentarfilm von Im Heung-soon. Um 11, 13, 15 und 17 Uhr finden jeweils Führungen durch die Ausstellung „Women at Work“ statt.
11 bis 16 Uhr: Mitmach-Aktion „Hand anlegen!“
Passend zur Ausstellung „Women at Work“ wird im Seminarraum des Edith-Russ-Hauses Hand angelegt: Während die Künstlerin Anette Rose in ihrer Arbeit „Captured Motion“ die Verdrängung von Handarbeitstechniken thematisiert, können sich große und kleine Besucher hier aus alten und neuen Materialien ein Armband flechten oder weben.
18 Uhr: Filmprogramm „Frauen an der Arbeit“
Ein Filmprogramm über weibliche Arbeit und Gleichberechtigung in den 1970er Jahren. Die Stellung der Frau im Kapitalismus wie im Sozialismus wird in diesen Klassikern des Dokumentarfilms kritisch beleuchtet. Alle Filme sind in deutscher Sprache. Einführung: Marcel Schwierin
Filme:
Helma Sanders-Brahms: Angelika Urban, Verkäuferin, verlobt. BRD 1970, 32 Min.
Jürgen Böttcher: Wäscherinnen. DDR 1972, 24 Min.
Volker Koepp: Mädchen in Wittstock. DDR 1975, 20 Min.
Piotr Szulkin: Kobiety pracujace (Arbeitende Frauen). Polen 1978, 6 Min.