Oldenburg. Seit mehr als 100 Jahren gehen Frauen am 8. März für ihre Rechte auf die Straße und sie haben viel erreicht: vom Frauenwahlrecht bis zur 1949 rechtlich verankerten Gleichstellung der Geschlechter. Doch auch mehr als 70 Jahre später bleibt noch viel zu tun. Frauen leisten auch heute noch den größten Anteil an unbezahlter Haus- und Sorgearbeit, verdienen weniger, leben häufiger in Altersarmut und sind stark von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen.
Das Feministische Forum Oldenburg nimmt daher jedes Jahr den Internationalen Frauentag zum Anlass, für diese und weitere Themen zu sensibilisieren und Veränderungen zu fordern. 2020 richtet das Bündnis einen Brunch und ein Austauschcafé für alle interessierten und frauenpolitisch und feministisch engagierten Frauen ein. Es geht um einen Austausch gemeinsamer Themen und Interessen, das Finden von Verbindungen und die Überlegung, wie der Internationale Frauentag 2021 gestaltet werden kann. Außerdem stellen sich Akteurinnen selbst an Infotischen vor. Das Mitbring-Frühstück beginnt am Sonntag, 8. März, ab 10 Uhr im IBIS Café, Klävemannstraße 16. Von 11 bis 14 Uhr gibt es einen moderierten und lockeren Austausch. Akteurinnen oder Gruppen, die sich selbst an einem Infotisch vorstellen möchten, können sich im Vorfeld per E-Mail an femforum_ol@riseup.net wenden.
Im Anschluss ist Gelegenheit, gemeinsam an einer internationalen feministischen Intervention gegen Gewalt an Frauen teilzunehmen. Die Performance von Las Tesis aus Chile geht um die Welt und kritisiert insbesondere patriarchal geprägte staatliche Strukturen, die Unterdrückung von Frauen und die Straffreiheit von sexueller Gewalt. Die Beteiligung an der Performance dient als Zeichen der Solidarität und soll gleichzeitig zeigen, dass auch in Deutschland, obwohl die Situation hier eine andere ist, strukturelle und sexuelle Gewalt gegen Frauen ein Thema ist.
Das Feministische Forum Oldenburg ist ein Aktionsbündnis, in dem sich sehr unterschiedlich arbeitende Institutionen, Gruppen und Einzelpersonen organisiert haben, wie beispielsweise das Autonome Frauenhaus, die Internationale Frauengruppe der Gemeinwesenarbeit Dietrichsfeld, die interkulturelle Arbeitsstelle IBIS e.V., die kurdische Frauengruppe Koma Sara, Wildwasser Oldenburg e.V., das Medienbüro Oldenburg e.V., das Zentrum für Frauen-Geschichte, das Gleichstellungsbüro, OLENA (Beratungsstelle für gewaltbetroffene Migrantinnen und weibliche Flüchtlinge) und engagierte Einzelfrauen.
Weitere Informationen und ein Flyer zur Veranstaltung in verschiedenen Sprachen gibt es unter www.oldenburg.de/gleichstellung.