Oldenburg. Im Programm des Literaturbüros stellt der Schriftsteller Andreas Maier am Mittwoch, 23. Mai, das sechste Buch seines erfolgreichen Romanzyklus „Ortsumgehung“ vor, das jüngst unter dem Titel „Die Universität“ erschienen ist. Er liest aus dem Buch und spricht mit dem Oldenburger Philosophen Matthias Bormuth über jenen Zustand Anfang 20, in dem der Erzähler seines Romans nach und nach seine Unwissenheit und Naivität ablegt. Die Veranstaltung im Musik- und Literaturhaus Wilhelm13, Leo-Trepp-Straße 13, beginnt um 19.30 Uhr. Der Eintritt kostet 9 Euro, ermäßigt 7 Euro. Karten können online unter www.wilhelm13.de oder telefonisch unter der Nummer 0441 235-3014 beim Literaturbüro vorbestellt werden.
Der sechste Teil des Romanzyklus führt seine Leser in das Frankfurter Uni-Milieu rund um die Bockenheimer Warte. Der Erzähler hat Ende der 1980er Jahre seine ländliche hessische Heimat verlassen, um in Frankfurt Philosophie zu studieren. Das Betätigungsfeld erstreckt sich vom Biertrinken im „Doctor Flotte“ bis hin zu Seminaren über Wahrheitstheorie, die ihn schon innerhalb eines Semesters zu Arztbesuchen treiben. Aus seiner Matratzengruft, in der er sich verzweifelt-lethargisch einrichtet, rettet ihn ausgerechnet ein Pflegefall: Gretel Adorno, die uralte Witwe des Philosophen, bei der er durch seinen Studentenjob Dienst tut. Er lässt sich von ihr zerkratzen und beschimpfen, aber eigentlich versteht er sich mit ihr besser als mit allen, denen er sonst begegnet.
Andreas Maier, 1967 in Bad Nauheim geboren, studierte Altphilologie, Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er den ZDF-aspekte-Preis, den Robert-Gernhardt-Preis, den Wilhelm-Raabe-Preis und den Franz-Hessel-Preis. Seine Romane wurden in mehr als zehn Sprachen übersetzt.