Gemälde werden mit Tastmodellen erfahrbar

05.02.2019

Gemälde werden mit Tastmodellen erfahrbar

Oldenburg. Um die Barrierefreiheit im Stadtmuseum weiter voranzutreiben, ist ein besonderes Angebot für sehbehinderte Besucherinnen und Besucher entwickelt worden: Zwei Gemälde aus den historischen Villen des Museums sind als Tastmodelle umgesetzt worden. „Uns ist es wichtig, die Kunstwerke möglichst vielen Besucherinnen und Besuchern vermitteln zu können. Menschen mit Behinderungen sollen davon nicht ausgeschlossen werden“, betont Sandrine Teuber aus dem Team der Museumspädagogik. Gemeinsam mit der Kulturvermittlerin Dörte Mitwollen hat sie das neue Angebot erarbeitet: „Die Tastmodelle werden von einem Heft in Braille-Schrift und zusätzlichen Audiodateien begleitet. Die beiden Gemälde werden damit auf ganz unterschiedliche Weise erfahrbar“, ergänzt Mitwollen.

Die Tastmodelle gehören zu den Gemälden „Maler vor römischer Ruine“ von Johann Heinrich Wilhelm Tischbein und „Die kleine Prinzessin“ von Pieter Leermans. Sie wurden in Zusammenarbeit mit Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oldenburg entwickelt; die praktische Umsetzung hat die Agentur „inkl. Design“ übernommen. Während der Testphase mit allen Beteiligten wurden auch die begleitenden Audiodateien angeregt, die nun über einen QR-Code oder einen Pen Friend (eine Art Stift als Abspielgerät) abgerufen werden können. Besonders wichtig und herausfordernd war dabei, die Gemälde für alle verständlich zu beschreiben, sowie die Beschreibung so zu formulieren, dass die Zuhörerinnen und Zuhörer ihr folgen können, während sie das Gemälde mit seinen Details gleichzeitig ertasten.

Ab dem 15. Februar können sich alle Besucherinnen und Besucher bei Bedarf die Tastmodelle und das Begleitheft an der Museumskasse ausleihen. Es kann sowohl vor den Gemälden in den Villen als auch im Café genutzt werden.

Museumspädagogin Sandrine Teuber (links) stellte mit Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oldenburg die Tastmodelle vor. Foto: Stadt Oldenburg
Museumspädagogin Sandrine Teuber (links) stellte mit Mitgliedern des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oldenburg die Tastmodelle vor. Foto: Stadt Oldenburg