frauen. oldenburg – Vom Tomatenwurf zur Frauenquote

17.02.2014

frauen. oldenburg – Vom Tomatenwurf zur Frauenquote

„frauen.oldenburg – Vom Tomatenwurf zur Frauenquote“ heißt die Sonderausstellung im Stadtmuseum Oldenburg, die das Frauenbüro der Stadt Oldenburg dort vom 16. Februar bis 16. März präsentiert. Der Tomatenwurf auf dem Kongress des Deutschen Sozialistischen Studentenbundes 1968 nach einer Rede der späteren Filmemacherin Helke Sander markiert den Beginn der Neuen Frauenbewegung in Westdeutschland. Die Ausstellung im Stadtmuseum zeigt, welche Aktionen und Projekte von engagierten Frauen in Oldenburg organisiert wurden.

„Mit dieser Ausstellung werden die regionale Frauenbewegung der 1970er und 1980er Jahre dokumentiert und aktuelle Bezüge aufgezeigt. Besucherinnen und Besucher – gleich welchen Alters –  werden sicherlich emotional berührt werden durch Themen oder Objekte und gleichzeitig angeregt sich zu positionieren, zu vielen Aspekten der Gleichberechtigung. Und dies ist erwünscht!“, erklärt Kornelia Ehrhardt, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Oldenburg.

Die Ausstellung „frauen.oldenburg“ gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil werden die Hintergründe und Themen der Neuen Frauenbewegung beschrieben. Wie die zentralen Themen der Frauenbewegung von Oldenburgerinnen aufgegriffen wurden, zeigt der zweite Teil. An zentralen Fragestellungen der Frauenbewegung wird eindrücklich dokumentiert, wie vielfältig sich Oldenburgerinnen engagierten. Dieser Teil der Ausstellung wurde vom Zentrum für Frauen-Geschichte e.V. (ZFG) erarbeitet. Der Verein selbst gründete sich 1990 und bekennt sich zu den Ideen der Frauenbewegung. Etta Bengen als Vertreterin des ZFG führt aus: „Das Zentrum für Frauen-Geschichte hat sich aus und mit der Neuen Frauenbewegung entwickelt, weil ein Bedürfnis entstanden war, die eigene Geschichte mit ihren Kämpfen um Gleichberechtigung zu verstehen und das Verdrängte und Vergessene wieder sichtbar zu machen.“

Der dritte Ausstellungsteil greift die zentralen Themen der Bewegung auf und beleuchtet anhand von ausgewählten Beispielen die jetzt mehr als 25-jährige Arbeit des Frauenbüros der Stadt Oldenburg. Betrachtet wird ebenfalls die jahrelange politische Diskussion um die Einrichtung einer Frauengleichstellungsstelle. Der vierte Teil soll zu einer Stellungnahme zur gegenwärtigen Situation von Frauen und Männern in der Bundesrepublik und in Oldenburg herausfordern.

Die Ausstellung wird durch Installationen von Studierenden des Instituts für Materielle Kultur der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg unter Leitung von Norma Mack ergänzt. Die Installationen reflektieren den damaligen Zeitgeist und provozieren durch ungewöhnliche Allegorien. Dabei zeigen sie, welche Freiheiten der Feminismus erkämpft hat, aber auch welche sozialen und gesellschaftlichen Zwänge immer noch vorhanden sind. „Mein Wunsch ist: Frauen und Männer gleichberechtigt und in ihrer Unterschiedlichkeit anerkannt; und unser Leben in sozialer Eingebundenheit sowie finanzieller Sicherheit, in Freiheit und Autonomie – überall auf der Welt“, erläutert Norma Mack ihre Position als Lehrende im Institut für Materielle Kultur.

Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es im Internet auf www.stadtmuseum-oldenburg.de (unter Sonderausstellungen) und auf www.frauen.oldenburg.de.